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Neuer Schummelvorwurf gegen Milka: Jetzt ermitteln die EU-Kartellwächter

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Von: Thomas Schmidtutz

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Milka-Schokolade im Supermarkt: Die Konzernmutter Mondelez hat jetzt Ärger mit den EU-Wettbewerbsbehörden.
Milka-Schokolade im Supermarkt: Die Konzernmutter Mondelez hat jetzt Ärger mit den EU-Wettbewerbsbehörden. ©  Imago

Für den US-Lebensmittelriesen Mondelez kommt es derzeit knüppeldick. Erst gab es Prügel von Verbraucherschützern. Jetzt nehmen die EU-Wettbewerbshüter den Milka-Hersteller ins Visier.

Brüssel – Der Milka-Hersteller Mondelez ist ins Visier der EU-Kartellwächter geraten. Die Wettbewerbshüter nehmen den US-Konzern wegen des Verdachts wettbewerbswidriger Praktiken unter die Lupe. Man habe eine formale Untersuchung eingeleitet, um zu vermitteln, ob Mondelez einen günstigeren Verkauf seiner Produkte behindert habe, teilte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag mit.

Im konkreten Fall geht es unter anderem darum, ob Mondelez auf Verpackungen nur bestimmte Sprachen verwendet hat, um den Verkauf der Produkte in andere Länder zu erschweren oder sogar ganz zu verhindern, heißt es.

Milka: Hat Konzernmutter Mondelez Schokolade mit einem einfachen Trick teurer gemacht?

„Beschränkungen des Parallelhandels können dazu führen, dass Hersteller oder Anbieter auf einem nationalen Markt zum Nachteil der Verbraucher höhere Preise verlangen können“, heißt es in der Mitteilung der EU-Kommission. Bei dieser Art des Handels versuchen Einzelhändler Produkte in EU-Ländern mit niedrigeren Preisen zu kaufen und sie dann in anderen Staaten weiterzuverkaufen. So steigt der Wettbewerb in diesen Staaten. „Dort sinken dadurch in der Regel die Preise“, heißt es von Seiten der Kommission mit Blick auf den Parallelhandel. Zu Mondelez gehören neben Milka oder Toblerone auch andere bekannte Marken-Artikel wie Tuc-Kräcker, Oreo-Kekse oder Philadelphia-Frischkäse.

Milka: Auch Verbraucher-Schützer haben Schoko-Hersteller im Visier

Mondelez stand wegen seiner Preispolitik auch in Deutschland zuletzt wiederholt im Kreuzfeuer der Kritik. Bei der Wahl zur „Mogelpackung des Jahres“ hatte Milka mit seinen Schokoladen-Osterhasen und Weihnachtsmännern hinter dem Müsli-Hersteller Seitenbacher gerade erst den zweiten Platz belegt. Verbraucherschützer hatten dem US-Konzern undurchsichtige Preiserhöhungen vorgeworfen. Auch 2019 und 2018 hatte Mondelez mit der Schokolade Milka Darkmilk und dem Nussini Nußriegel bei der Verbraucher-Abstimmung in der Spitzengruppe gelegen. (dpa/utz)

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