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Öko-Test: Krebserregende Stoffe in Tiefkühl-Kräutern von Edeka und Frosta

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Von: Simon Stock

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Wer keine frischen Kräuter zur Hand hat, greift auf Tiefkühlware zurück. Aber: Bei Produkten von Frosta und Edeka ist Vorsicht angebracht, sagt Öko-Test.

Hamm - Schnittlauch, Petersilie, Dill und mehr - ohne Kräuter fehlt vielen Gerichten der Pep. Wer beim Kochen etwas auf sich hält, nimmt frische Ware. Doch es gibt zum Glück eine lagerbare Alternative für Menschen, die spontan kochen oder beim Einkaufen gerne mal pennen: Tiefkühl-Kräuter. Aber ist es wirklich Glück? Die Experten von Öko-Test haben in einigen Mischungen krebserregendes Pflanzengift nachgewiesen.

VerbrauchermagazinÖko-Test
Erscheinungsweisemonatlich
Reichweite1,27 Mio. Leser

Öko-Test entdeckt in Tiefkühlkräutern von Frosta und Edeka Pflanzengift

Das renommierte Verbraucher-Magazin hat für seinen Testbericht (Januar-Ausgabe 2023) insgesamt 17 tiefgefrorene Kräutermischungen untersucht, darunter acht Produkte mit Kräutern aus biologischem Anbau. Eingekauft wurden die Mischungen in Bio-Supermärkten und Discountern sowie bei Tiefkühl-Lieferdiensten zu Preisen zwischen 43 Cent und 2,45 Euro pro 50 Gramm.

Satte siebenmal vergab Öko-Test die Note „sehr gut“, darunter etwa an die „All Seasons 8 Kräuter“ von Aldi, die „BioBio Kräuter Italienische Art“ von Netto, „Bio 6-Kräuter, Naturland“ von Rewe und „K-Bio 6-Kräuter“ von Kaufland. Darüber hinaus gab es sechsmal die Note „gut“.

Also alles bestens bei Tiefkühlkräutern? Nein. Das von Öko-Test beauftragte Labor stieß bei einigen Produkten auf Unliebsames wie Pflanzengifte und Pestizide. Von zwei Kräutermischungen rät das Magazin mit der Note „mangelhaft“ sogar komplett ab. In ihnen wurden die gesundheitsschädlichen Pflanzengifte Pyrrolizidinalkaloide (PA) in einem stark erhöhten Gehalt gefunden.

Öko-Test: Produkte von Frosta und Edeka fallen mit Note 5 durch

Durchgefallen im Tiefkühlkräuter-Test sind mit Note 5 folgende Produkte:

Bei der mit „ausreichend“ bewerteten Mischung „Freshona 8 Kräuter“ von Lidl ist der PA-Wert etwas niedriger.

PA-Verbindungen sind - je nach Menge - für den Menschen gefährlich: „Sie schädigen verschiedene Organe, vor allem die Leber, und können in höheren Dosen sogar zum Absterben von Lebergewebe führen. In Tierversuchen erwiesen sie sich überdies als krebserregend und erbgutschädigend“, heißt es bei Öko-Test.

Das Problem: Die schädlichen Stoffe stammen aus der Natur, etwa das Jacobskreuz-Kraut bildet sie. Bei der Ernte wird es versehentlich mit gepflückt und landet in den Kräutermischungen - mitsamt der PA-Gifte. Sie werden ebenso schockgefroren wie die guten Inhaltsstoffe. Immerhin: Man kann auf Kräutermischungen ohne Boretsch, der ebenfalls die PA bildet, zurückgreifen und so das Risiko minimieren, schreibt Öko-Test.

Öko-Test rät: Tiefkühlkräuter gefroren aufs Essen geben

Positiv vermerkte das Verbraucher-Magazin, dass in den getesteten Produkten keine Salmonellen gefunden wurden. In den vergangenen Jahren gab es deshalb immer wieder Rückrufe von Tiefkühlkräutern.

Öko-Test rät aus zweierlei Gründen, tiefgekühlte Kräuter nicht erst aufzutauen, sondern direkt aus der Schachtel und noch gefroren auf das Essen zu streuen. Erstens, weil so der Geschmack erhalten bleibt, und zweitens, weil sich durch das Auftauen ansonsten die möglicherweise in den Kräutern enthaltenen Keime schneller vermehren.

Für Aufsehen sorgte vor Weihnachten ein Test von Schoko-Nikoläusen. Bei Öko-Test gab es fünfmal „mangelhaft“ - zum Teil waren in den Nikoläusen krebserregende Stoffe gefunden worden. Geradezu katastrophal fiel die Bewertung von Butter aus. Von 20 Buttermarken fielen bei Öko-Test 17 durch; 14 erhielten sogar die Note 6.

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