Eisheiligen 2022: Auswirkungen der Bauernregeln für die Arbeit im Garten
Zu den Eisheiligen gibt es zahlreiche Bauernregeln. Daran orientieren sich viele Hobbygärtner. Aber was bedeutet das Wetterphänomen für die Arbeit im Garten?
Soest - Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius von Tarsus, Sophia von Rom: Das sind die Namen der sogenannten Eisheiligen. Schon vor Jahrhunderten beobachteten Bauern, dass es an den Namenstagen der christlichen Heiligen im Mai meist die letzten Frostnächte des Frühlings gibt. So entwickelte sich das Wetterphänomen der Eisheiligen - und dazu zahlreiche Bauernregeln. Was ist dran an diesen Regeln - und was bedeutet das für die Arbeit im Garten?
Die Eisheiligen | |
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Mamertus | 11. Mai |
Pankratius | 12. Mai |
Servatius | 13. Mai |
Bonifatius von Tarsus | 14. Mai |
Sophia von Rom | 15. Mai |
Eisheiligen 2022: Das bedeuten die Bauernregeln für die Arbeit im Garten
Erst wenn die Gedenktage zu Ehren dieser fünf Heiliggesprochenen Mitte Mai vorüber sind, ist in Deutschland meist die Gefahr von Frösten gebannt. Die Eisheiligen kommen in der Regel vom 11. bis 15. Mai, allerdings ist dieser Zeitraum nicht Jahr für Jahr exakt derselbe. Die Eisheiligen 2022 zum Beispiel sind etwas früher dran. Meteorologen prognostizieren bereits ab dem 9. Mai 2022 einen Temperaturaufschwung. Dafür war der Monat kälter als in den vergangenen Jahren gestartet.
In den vergangenen Jahrhunderten entwickelten Landwirte und Gärtner zahlreiche Bauernregeln rund um die Eisheiligen. Diese sind auch für Hobbygärtner von Bedeutung, denn die Regeln beziehen sich auf Spätfröste im Frühling, die regelmäßig noch bis circa Mitte Mai in Deutschland registriert werden. Grund dafür sind laut Deutschem Wetterdienst Wetterlagen durch arktische Polarluft, die zu diesem Zeitpunkt des Öfteren auftreten.
Eisheiligen 2022: Das sollten Hobbygärtner beachten
Und wer einen Garten besitzt, der weiß: Viele Pflanzen sind sehr frostempfindlich. Werden sie zu früh ausgepflanzt, können die Pflanzen durch die Spätfröste im Mai schnell kaputtgehen. Das gilt vor allem für Gemüse, das im Wonnemonat Mai ausgepflanzt wird. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wartet die Eisheiligen ab, damit die Zöglinge aus dem Pflanzenreich nicht eingehen.

Also: Die Bauernregeln zu beherzigen, schadet nicht. So verinnerlicht man grobe Zeiträume, in denen sich die Witterung häufig stark verändert - wie das eben Anfang bis Mitte Mai bei den Eisheiligen der Fall ist. Wer somit die sommerliche Garten- und Balkongestaltung erst anschließend angeht, sollte in Sachen Frostgefahr auf der sicheren Seite sein.
Die Bauernregeln zu den Eisheiligen
- Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz.
- Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.
- Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist.
- Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein.
- Und zum Schluss fehlt nie die Kalte Sophie.
- Pflanze nie vor der Kalten Sophie.
- Die Kalte Sophie macht alles hie. (bairisch: hie = hin, kaputt)
Mamertius, Pankratius, Servatius bringen oft Kälte und Verdruss.
Nach den Eisheiligen kann die Gartenarbeit starten. Aber nicht nur Pflanzen und der Rasen schießen in die Höhe, sondern auch das Unkraut sprießt im Frühling aus allen Ecken. Aber es muss nicht immer die Chemie sein, die das Unkraut vernichtet, meist reichen schon einfachste Alternativen. (mit dpa-tmn)