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Zwei Kellerduelle für heimische Bezirksligisten - SFO und Westönnen wollen sich oben etablieren

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Von: Frank Zöllner, Michael Rusche, Frank Düser

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Fußball, Soester Kreispokal: SC Lippetal gegen SG Oestinghausen
SG Oestinghausen gewinnt in Herzfeld sicher mit 3:1
SG Oestinghausen empfängt Schlusslicht Drensteinfurt. © Michael Rusche

Tabellarisch gehen am Sonntag zwei Kellerduelle in der Bezirksliga 4 und 7 über die Bühne. Zudem wollen die Sportfreunde Ostinghausen und RW Westönnen sich oben festsetzen.

Bezirksliga 7: SG Oestinghausen – SV Drensteinfurt, So, 15 Uhr, Gemeinschaftshalle. „Wir wussten, dass die ersten fünf Spiele der Saison für uns hart werden würden“, sagt Carsten Scholle aus dem Trainerteam der Lippetaler zum bisher mageren Abschneiden der Ahse-Kicker mit nur zwei Punkten. „Bis auf Heessen stehen alle Gegner weit oben, und Heessen gehört auch dahin“, erklärt er zu den bisherigen Partien – auch wenn zwei Punkte vielleicht etwas zu wenig seien.

Am Sonntag soll das Konto mehr als verdoppelt werden. „Jetzt müssen wir punkten“, so Scholle vor dem Heimspiel gegen den Tabellenletzten, gegen den am Ende nur ein Sieg zähle. „Nun sind alle gefragt. Am vergangenen Sonntag haben wir gesehen, dass es funktioniert, wenn alle diszipliniert spielen“, erinnert er an das torlose Remis beim Tabellenführer ASK Ahlen. „Da zu null zu spielen schafft nicht jeder. Und wir hatten sogar die besseren Chancen.“ Die gleiche Einstellung und Disziplin seien nun auch gegen Drensteinfurt gefordert.

Allerdings erwartet der Co-Trainer ein anderes Spiel als in den bisherigen Partien. Er geht davon aus, dass der Gast defensiv auftreten wird, daher werde es für seine Mannschaft „das erste Spiel, in dem wir selber agieren werden.“ Die genaue Taktik wurde noch nicht festgelegt, aber Scholle geht davon aus, dass offensiv gespielt werden wird. Dabei baut er nicht zuletzt auf die Qualitäten von Niklas Senk und Nick Weber im Sturm.

Bei alledem freut sich Carsten Scholle auf ein Wiedersehen mit Thorsten Heinze, der vor Jahren in Oestinghausen gespielt hat, nun als Trainer beim SV Drensteinfurt tätig ist. Den Gast hat der Co-Trainer im Gegensatz zu seinem Team schon da unten erwartet, „nach ihrem personellen Aderlass in den vergangenen Jahren.“

Bezirksliga 7: SV Hilbeck – ASK Ahlen, So, 15 Uhr, Willi-Hafer-Stadion. Der Aufsteiger kommt als Spitzenreiter zum Landesliga-Absteiger, der als Drittletzter weit hinter seinen eigenen Erwartungen zurückgeblieben ist. Immerhin hatte der SV Hilbeck unter der Woche die Chance genutzt, auf das 0:8 im Kreisderby bei den SF Ostinghausen eine Reaktion zu zeigen.

Denn der Kreispokal-Erfolg im Achtelfinale in Günne nach Elfmeterschießen hat für durchaus positive Reaktionen gesorgt. „Ein 4:4 bei einem Kreisligisten, der vorne gut besetzt ist, ist ein normales Ergebnis. Wir sind happy über den Einzug ins Viertelfinale. Ich hoffe, dass uns der Sieg Selbstvertrauen gibt. Denn Selbstvertrauen ist das Schlagwort bei uns“, sagt Trainer Uwe Beck.

Sein Team steht erneut vor einer großen Herausforderung, nachdem es bislang Vergleiche mit den Teams von Platz drei bis sechs gab. Beck ist aber positiv gestimmt, „weil wir bislang insgesamt zwei ordentliche Heimspiele gemacht haben. Ahlen ist eine individuell stark besetzte Mannschaft.“ Da stellt sich für den Trainer auch angesichts der bislang 25 kassierten Gegentore die Frage, wo das Verteidigen beginnt. „Wir werden Phasen haben, in denen wir unter Druck geraten. Wir dürfen nicht extrem tief stehen, denn dafür ist Ahlen zu stark, wird 30 Meter vor dem Tor Lösungen finden. Wir müssen Aktivität gegen den Ball zeigen“, fordert der Trainer.

Vorgezogen

Der SV Hilbeck trägt sein Meisterschaftsspiel des 7. Spieltages bereits am kommenden Freitag, 23. September, beim SV Drensteinfurt aus. Der Anstoß erfolgt um 20 Uhr. Die Gastgeber baten um die Spielverlegung.

Weitere Infos bekommt Beck aus erster Hand, machten doch Angreifer Okan Özkara und Innenverteidiger Remzi Ilhan Ulsa die Vorbereitung in Ahlen mit, bevor sie nach Hilbeck wechselten.

Dazu soll sein Team auf der anderen Seite Nadelstiche setzen und hofft auf Effizienz im Abschluss des genesenen Angreifers Matteo Fichera, der im Kreispokal alle vier Tore in der regulären Spielzeit erzielt hat. „Er hat noch ein bisschen Rückstand. Ich weiß nicht, ob es für 90 Minuten reicht. Aber er hat seine Form“, sagt Beck.

Mut macht ihm auch, dass Ahlen gegen Oestinghausen am vergangenen Wochenende nicht über ein torloses Remis hinausgekommen ist.

Bezirksliga 7: SW Hultrop – BW Beelen, So, 15 Uhr, Heintroper Mühle. Mit dem letztjährigen Meister einer der drei A-Kreisligen Münster, der als Zweiter einer Aufstiegsrunde den Aufstieg schaffte (hinter Westfalia Kinderhaus II und vor der Warendorfer SU), bekommt es das Edler-Team zu tun. Aber wie bei ASK Ahlen und VfL Kamen scheint es sich um keinen normalen Aufsteiger zu handeln. Zumindest stehen die Blau-Weißen im Moment mit elf Punkten auf dem zweiten Platz, sind noch ungeschlagen.

„Beelen kommt als Zweiter, ist klarer Favorit“, sagt Hultrops Spielertrainer Tobias Edler entsprechend. „Das ist eine laute Mannschaft, die auf dem Platz viel redet“, pushe sich der Gast und versuche dabei, den Gegner schon beim Anlaufen nervös zu machen. Zudem trete Beelen körperlich sehr robust auf. „Die kommen viel über den Kampf, werden uns früh anlaufen“, rechnet Edler mit einem aggressiven Gegner.

So werden die Hultroper erst einmal abwartend beginnen; die genaue Marschroute ließ Edler noch offen, ebenso einen eigenen Einsatz von Anfang an. Seine Mannschaft habe taktisch einige Optionen, dem Gegner entgegenzutreten, könne während eines Spiels reagieren. Zwar sind einige Spieler angeschlagen, aber dennoch stehen 14, 15 Kicker zur Verfügung. Immerhin schon wieder eine Option für die Bank ist Buschhoff, der nach seinem Bänderriss seit zwei Wochen wieder im Training ist.

Bezirksliga 7: RW Westönnen – SG Telgte, So, 15 Uhr am Bahndamm. Strohfeuer oder Konstanz? Dem guten Saisonstart der Westönner folgten zwei ganz schwache Spiele und dann eine deutliche Steigerung mit zwei Siegen. Wo steht das Team? Kann die Bahndamm-Elf die Leistungen der jüngsten Spiele (7:1 gegen Heessen und 5:2 in Kamen) bestätigen oder das gute Niveau nicht halten? Die Antwort gibt es am Sonntag im Verfolgerduell.

Mit Telgte kommt der Tabellenfünfte an den Bahndamm. Der Gast holte zehn Punkte aus fünf Spielen, verlor nur in Hilbeck (0:1). Die bislang erst drei Gegentore deuten auf eine solide Defensive hin. Doch wenn die Rot-Weißen ins Rollen kommen, sind sie schwer zu bremsen. 20 Tore sprechen für sich, zwölf davon erzielten sie in den jüngsten beiden Spielen.

Da muss Trainer Christoph Linstaedt zum einen auf die Euphorie-Bremse treten und zum anderen aber auch weiter die Stärken ausspielen lassen. „Ich erwarte einen Gast, der sehr stabil hinten steht. Wir werden Geduld brauchen und müssen abwarten, bis sich uns Chancen bieten“, sagt der Coach, der Telgte als einen schwer zu bespielenden und disziplinierten Gegner sieht. „Die bestrafen unsere Fehler, da müssen wir 90 Minuten hellwach sein“, warnt der Coach, der aber insgesamt sehr zuversichtlich ist. „Wir haben zwar nicht unbedingt unsere Bestbesetzung zur Verfügung bei zahlreichen Ausfällen. Doch die jüngsten Leistungen haben gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagt Linstaedt. Er strebt drei Punkte an, doch ist ihm auch wichtig, dass die Mannschaft die Leistungen der letzten beiden Wochen wiederholt.

Bezirksliga 7: TuS Lohauserholz – SF Ostinghausen, So, 15 Uhr Kunstrasen Am Hahnenbach. Sonntag wird sich entscheiden, wohin die Reise geht. Gewinnt Ostinghausen, dann gehört das Team zur Spitzengruppe, bei einer Niederlage eher zum Mittelmaß. Die Gastgeber unterlagen daheim gegen Kamen (0:5), schlugen aber Westönnen (3:2). Für die Elf von Trainer Julian Bober sollte schon etwas möglich sein, auch wenn das letzte Gastspiel, kurz vor Weihnachten, 0:4 verloren ging.

Ostinghausens Lars Schröder erzielte die ersten beiden Tore und führt die Bezirksliga-Torschützenliste mit sechs Treffern an.
Ostinghausens Lars Schröder hat bereits acht Saisontore. © Düser

Ostinghausen geht mit dem Schwung aus dem 8:0-Sieg gegen Hilbeck in das Spiel. Doch wird Lohauserholz gewarnt sein und ganz sicher zunächst die Räume eng machen. Die Sportfreunde haben in den drei Derbys bislang alles abgeräumt (20:0 Tore), doch gegen Freckenhorst und Wolbeck gab es nur einen Zähler. „Wir haben das auch in den Spielen, die wir nicht gewonnen haben, ganz gut gemacht, doch fehlte es da an Effektivität“, so Bober, der seine Elf in einer guten Verfassung sieht. „Die Mannschaft hat einen trainingsfreien Tag abgelehnt, Mittwoch waren 21 Spieler beim Training. Im Moment ziehen alle super mit und der Teamgeist ist bemerkenswert“, sagt Bober, der die Qual der Wahl hat.

Gute Stimmung in Bremen trotz des schlechten Tabellenplatzes

„Wir fahren nach Lohauserholz, um einen Dreier zu holen und positiv in die englische Woche zu gehen“, ist Bober voller Selbstvertrauen, blickt schon auf das Kreispokal-Viertelfinale gegen Westönnen kommenden Donnerstag. Jetzt muss die Mannschaft nur ihre Effektivität aus den Derbys unter Beweis stellen.

Bezirksliga 4: SG Bödefeld/Henne-Rartal – TuS Bremen, So, 15 Uhr, Sportplatz Niederhenneborn. Nach dem Kellerduell ist vor dem Kellerduell. In der Vorwoche empfing der Aufsteiger Bremen das vorherige Schlusslicht Langscheid/Enkhausen. Nach dem 4:1-Sieg der Gäste ging die Rote Laterne zur SG Bödefeld weiter, die sieglos den Vorletzten empfängt. „Wir haben jede Woche wichtige Spiele“, will Bremens Trainer Eren Temiz dem Spiel eine nicht zu hohe Brisanz beimessen. Dennoch betont er: „Wir wollen so lange wie möglich die Null halten. Bödefeld muss kommen“, wäre Temiz auch mit einem Remis zufrieden.

Bezirksliga 4: TuS Bremen – SuS Langscheid/Enkhausen 1:4 (1:2).
Bremens Angreifer, hier mit Mergim Megjuani, sollen sich wieder geduldiger beim Herausspielen vor Torchancen zeigen. © Zöllner

Er hofft, dass sein Team die richtigen Schlüsse aus der Heimniederlage gezogen hat: „Wir können das einordnen. Die Stimmung ist gut, wir arbeiten gut.“

Er nennt mehrere Faktoren dafür, warum sein Team bislang erste drei Punkte gesammelt hat. „Wir müssen wieder diese Ruhe finden, um die Angriffe so vorzubereiten, dass eine Lücke entsteht. Ich glaube nach wie vor, dass wir eine Mannschaft sind, die einen guten Ball spielt.“ In der zweiten Halbzeit spielte sein Team viele lange Bälle, die Angriffe verpufften im Ansatz. „Da wollten wir zu viel“, sagt Temiz.

Neben der Geduld müsse sein Team aber auch die Naivität ablegen. „Von den 16 Gegentoren hätten wir zwölf in der Kreisliga nicht reinbekommen“, ist er überzeugt. Zudem hofft er auch, dass die Abwehr auch mehr Sicherheit ausstrahlt.

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