Fällt hier das „Kacktor des Monats“ im Kreis Soest?

Ein Tor aus dem Derby zwischen dem SC Sönnern und RW Westönnen II wird gerade zum Internet-Hit. Der Treffer zum 2:2 ist als „Kacktor des Monats Oktober“ bei Arnd Zeigler nominiert worden.
Kreis Soest - Die Fußballer von RW Westönnen und SC Sönnern werden gerade zu Internet-Stars, zumindest eine Szene schlägt hohe Wellen. Ein Tor des Kreisliga-Derbys ist nominiert zum „Kacktor des Monats Oktober“. Diese Auszeichnung verleiht die WDR-Sendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ jeden Monat einem besonders ulkigen Pingpong-Slapstick-Tor.
Abgestimmt werden darf im Internet. Dort werden fünf Tore vorgestellt. Ein bisschen also wie das echte Tor des Monats, nur bedeutend lustiger.
Was war geschehen? Am „Kirmesspieltag“, der vom Sonntag der Allerheiligenkirmes auf den Abend des 20. Oktober vorgezogen war, standen sich der SC Sönnern und die „Zweite“ von RW Westönnen gegenüber. Die Rot-Weißen, bislang abgeschlagenes Schlusslicht, nutzten den Wochenspieltag und setzten eine ganze Reihe von Spielern der Bezirksliga-Mannschaft ein. So entwickelte sich ein lange Zeit offenes Spiel, in dem die Gastgeber zunächst führten.

Bis zur kuriosen Szene: Ein hoher, langer Ball fliegt in Richtung des von Leon Eickenbusch gehüteten Sönneraner Tors. Eigentlich total ungefährlich. Kein Angreifer in der Nähe. Normalerweise hätte der SCS-Keeper den Ball locker aufgenommen. Der Ball tickt auf. Eickenbusch bringt sich in Stellung. Und legt einen formidablen Ausrutscher hin. Fallend, mit den Armen rudernd versucht er noch alles.
Vergeblich: Der Ball tickt unerreichbar über ihn hinweg. „Ich hab noch versucht, irgendwie an den Ball zu kommen. So etwas habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt“, sagt Eickenbusch. Und er weiß auch, dass so etwas gerade bei Torhütern böse ausgeht. „Wenn ein Stürmer mal ausrutscht, ist das schnell vergessen. Beim Torwart tut es meistens richtig weh.“
Aber warum rutscht er überhaupt aus? „Es hatte drei Tage lang durchgeregnet und unser Rasenplatz war richtig nass, da kann das mal passieren.“ Also nicht nur der offensichtlich fehlende Laubbläser als Begründung, wie im Rahmen der launigen Kommentierung des Tores bei „Zeigler“ überlegt wird. „Wenn man sieht, wie der Torschütze nach dem Tor abbremsen muss, sieht man, wie rutschig es war“, sagt Eickenbusch.

Der Torschütze selbst war von der Situation überrascht. Jan-Niklas Bettenbrock, in dem Spiel eigentlich Sechser, hatte sich schon fast geärgert, dass er dem Ball nachgegangen war. „Von hinten rief noch einer, dass ich soll durchlaufen, aber ich hatte schon damit gerechnet, dass der Lauf vergeblich ist.“
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Dann saß auf einmal der Torwart vor ihm auf dem Hosenboden und Bettenbrock musste nur noch weiterlaufen und den Ball ins leere Tor schießen. „Für den Torwart ist so etwas natürlich eine bittere Situation“, fühlte Bettenbrock mit. Über das Tor freut er sich trotzdem. Und wurde auch schon mehrfach auf sein „Kacktor“ angesprochen.
Das Video reichten die Sönneraner übrigens selbst ein. „Wir haben ja noch gewonnen, von daher sind wir da ganz entspannt“, berichtet SCS-Spielertrainer Frank Vollenberg, der das Video selbst einschickte - natürlich nach Rücksprache mit seinem Torwart. Der hatte kein Problem: „So lange man über so etwas lachen kann, ist doch alles gut“, sagt Eickenbusch.
Eickenbusch weiß es also mit Humor zu nehmen, befürchtet aber, dass die Trophäe, eine schöne Klobrille, nicht unbedingt in den Kreis Soest wandern wird. Die anderen „Kacktore“ seien alle ziemlich gut: „Da waren schon ein paar krumme Dinger dabei.“ Auch Bettenbrock ist sich nicht sicher, ob seins das größte „Kacktor“ im Oktober war: „Die anderen Tore waren eigentlich die größeren Pingpong-Dinger.“
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