Zu RWW kam Scott Bonar, weil die Schotten damals eine eigene Jugendmannschaft hatten und diese konnte nicht ohne Verein und erster Mannschaft am Spielbetrieb teilnehmen. So schlossen sich die Briten den Westönnern an. Im ersten Jahr kickten sie noch unter sich, erinnert sich Uwe Peuler. Im zweiten Jahr wurde gemischt und Scott Bonar bildete mit Stefan Jennebach das den Gegnern gefürchtete Sturmduo. Alleine der Schotte erzielte mehr als 100 Treffer. Zudem schoss auch Stefan Jennebach noch rund 40 Tore. Trotzdem reichte es damals nicht zum Gewinn der Kreismeisterschaft, weil der Soester SV noch stärker war. Aber mit dem zweiten Platz war Trainer Uwe Peuler trotzdem zufrieden.
Sein ehemaliger Mitspieler Christian Sasse erinnert sich noch, dass er und Scott mit der Soester Kreisauswahl an einem Turnier in Duisburg teilgenommen haben und der Schotte damals nach 30 Sekunden mit einem Fallrückzieher die Führung erzielte. Zum Team gehörten Spieler aus dem Kreis Soest wie Lars Kemper, Tobias Borschert, Holger Bosmans oder auch Jens Klaas.
Der damalige Trainer Paul Schemann hatte ihm damals geraten, für die deutsche Jugendmannschaft zu spielen. „Doch Scott hat geantwortet: wenn ich für ein Land spiele, dann für Schottland“, denkt Sasse zurück.
In Werl hat er fünf Jahre in der Ahornallee gewohnt und ist in die englische Schule (heute Norbertschule) gegangen. Am ersten Tag schaute sich Scott Bonar in seiner alten Heimat Werl um. Erstaunt war er, dass Bruno Quadrelli immer noch im Rimini ist. „Bei Bruno habe ich als Kind schon gegessen“, berichtete er.
Nachdem er Werl verließ, schloss er sich dem schottischen Erstligisten FC Hibernian Edinburgh an. „Die haben mich wohl bei einem Spiel auf dem Preußenplatz entdeckt, als ich dort mit Westönnen gespielt habe und die hier ein Trainingslager absolvierten“, berichtete er.
Mit dem FC Hibernian hat er einige Jahre im schottischen Oberhaus gespielt. Heute ist er Manager und Trainer einer privaten Fußballschule in der Nähe der Hauptstadt Edinburgh.
Der 47-Jährige erinnert sich noch genau an seinen ersten Besuch im Dortmunder Westfalenstadion. „Da haben Frank Mill und Norbert Dickel die Tore geschossen“, lächelt er. Mit Stefan Jennebach und Christian Sasse ist der Kontakt nie abgebrochen. Der Besuch in Westönnen war lange geplant, doch musste dieser wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Nun soll es bald zum Gegenbesuch kommen. Die Westönner planen, Scott Bonar in seiner Heimat zu besuchen.