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Nach Roter Karte beim Warsteiner Masters: Organisator fragt, was die Turnierleitung darf

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Von: Thomas Müller, Frank Zöllner

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Eine Aufregerszene in Werl: Hilbecks Philipp Schnettker (Mitte) sieht gegen Westönnen Rot, weil er zu früh von seiner Zeitstrafe aufs Feld zurückkehrte.
Eine Aufregerszene in Werl: Hilbecks Philipp Schnettker (Mitte) sieht gegen Westönnen Rot, weil er zu früh von seiner Zeitstrafe aufs Feld zurückkehrte. © Zöllner

Es war das Hauptwochenende beim Warsteiner Masters, bevor am 28. und 29. Januar die Endrunde in der Dreifachhalle Werl über die Bühne geht und vorher die Lucky Loser ihre letzte Finalrunden-Chance nutzen wollen.

Kreis Soest – „Es hat alles gut geklappt, wir haben keine Beschwerden. Jetzt fehlt noch eine Halle – und dann haben wir das Feld komplett“, sagte Dieter Bethlehem, Organisator des Warsteiner Masters mit Blick auf die ausstehende Gruppe in Unna, in der am kommenden Wochenende die Vor- und Zwischenrunde ausgespielt wird.

So lief es in der Halle Werl

Gekickt wurde am vergangenen Wochenende in Lippetal-Herzfeld, Bad Sassendorf, Welver und Werl. Fußball auf engem Raum, viele Derbys, Emotionen und großen Zuschauerzuspruch auf voll besetzten Tribünen gab es überall. „Die Ausrichter sind alle zufrieden, wir hatten viele Zuschauer. Die Leute wollen gerne nah dran sein, das ist eine große Chance für den Amateur-Fußball. Die Vereine haben die Chance ergriffen, die Stimmung war in allen Hallen echt bombastisch. Man merkt, dass den Fußballern und Zuschauern das richtig gefehlt hat“, sagte Bethlehem.

So hatte in Werl hatte das Catering-Team des SC Sönnern Schwerstarbeit zu leisten, hier hatten alle sechs Werler Teams wie der spätere Sieger RW Westönnen, der Zweitplatzierte BW Büderich mit den besten Fans, der SV Hilbeck, SC Sönnern, Preußen TV und auch Fatihspor viele Anhänger hinter sich vereinigt, die immer wieder ihre Teams lautstark unterstützten, aber auch Gegner ausbuhten.

Dieter Bethlehem (rechts) begrüßt Matteo Fichera, der im Zentrum die Chancen verwerten soll.
Dieter Bethlehem (rechts). © Thomas Müller

Emotionen eben. Und die kamen tatsächlich auch beim Turnierorganisator Dieter Bethlehem hoch. Bethlehem, der auch beim SV Hilbeck engagiert ist, und einige seiner Vorstandskollegen konnten sich nach dem Hauptrundenspiel der beiden bis dahin ungeschlagenen Bezirksligisten SVH und RW Westönnen nicht beruhigen. Es gab insgesamt vier Zeitstrafen gegen Hilbeck, dazu eine gegen Westönnen, einen Elfmeter kurz vor Ende der regulären Spielzeit für Westönnen – und dennoch ging es in die Verlängerung, die auch trotz Westönner Überzahl torlos blieb und erst nach einem langen Neunmeterschießen kam RWW weiter.

Ich bin ja als Hilbecker befangen. Aber ich wollte auch als Turnierorganisator wissen, ob die Turnierleitung eingreifen kann. Dazu habe ich in den Statuten nichts gefunden und auch keine richtige Antwort bekommen. Es geht ja für mich auch darum, dass das in allen Hallen einheitlich gehandhabt wird.

Dieter Bethlehem, Turnierorganisator

Uwe Beck, Trainer des SV Hilbeck, der später noch Rot sah, war sauer: „Der Schiedsrichter trifft die Entscheidung, nicht die Turnierleitung“, bezog sich der Trainer auf die Rote Karte gegen Schnettker, da dieser fälschlicherweise nach seiner Zeitstrafe zu früh aufs Parkett zurückkam, weil Hilbeck zu dem Zeitpunkt in doppelter Unterzahl spielte. Der Schiedsrichter habe dies aber gar nicht bemerkt, sondern habe einen Hinweis bekommen. Bethlehem wurde bei der Turnierleitung diesbezüglich ebenfalls vorstellig, diskutierte mit den Verantwortlichen intensiv. „Die Emotionen gehören dazu Es ging richtig gut zur Sache. Das gehört auch dazu, solange alles im Rahmen bleibt.“

Versöhnliche Worte folgten, aber Bethlehem bleibt bei seiner Sichtweise. „Ich bin ja als Hilbecker befangen. Aber ich wollte auch als Turnierorganisator wissen, ob die Turnierleitung eingreifen kann. Dazu habe ich in den Statuten nichts gefunden und auch keine richtige Antwort bekommen. Es geht ja für mich auch darum, dass das in allen Hallen einheitlich gehandhabt wird“, erklärte Bethlehem. Wie das gelaufen sei, „ist natürlich unglücklich“. Da müssen wir eventuell als Organisator die Turnierordnung noch einem klarer definieren. Das ist für uns ein Lerneffekt.“

Denn im gleichen Spiel soll Westönnens Ufuk Topcu auch zu früh auf den Platz gelaufen sein, wie Bethlehem von mehreren Augenzeugen hörte. Da gab es aber keine Sanktionen, weil das die Turnierleitung und der zweite Schiedsrichter nicht gesehen hatten. „Die Turnierleitung kenne ich schon lange und ich weiß, dass sie eigentlich immer gut gearbeitet hat“, erklärt der Masters-Macher, sagt aber auch: „So hat die Turnierleitung massiv und entscheidend in den Spiel- und Turnierverlauf eingegriffen.“ Das sahen auch Vertreter aus anderen Vereinen so – denn Bethlehem habe viel Zuspruch bekommen. Diesen dann wieder als Vertreter des SV Hilbeck.

Absagen sorgen weiter für Ärger

In der Endrunde sicher dabei aus dem Kreis Soest sind die Bezirksligisten TuS Bremen, SG Oestinghausen und RW Westönnen. Die Rot-Weißen siegten auch beim letzten Mal vor der zweijährigen Corona-Pause. Christoph Linstaedt war aber durchaus kritisch mit seinem Team, dass zwar ungeschlagen blieb, aber auch in zwei Neunmeterschießen gegen Hilbeck und im Finale gegen Büderich mächtig Glück hatte. „In der Endrunde dürfen wir uns nicht solche Nachlässigkeiten leisten, da werden diese anders bestraft“, erklärte Linstaedt mit Blick auf entsprechend noch stärkere Gegner in der Endrunde.

Als leidiges Thema erwies sich am Hauptwochenende auch die kurzfristige Absage von erneut einigen Teams zur Vor- und auch zur Quali-Runde. „Wir müssen schauen, wie wir das künftig handhaben. Die kurzfristigen Absagen nerven natürlich, ich möchte aber auch keinem böse Absichten unterstellen. Da muss es eine Regelung mit dem Verband geben.“ Strafen für Absagen seien eine Möglichkeit, allerdings sollte eine begründete Absage (belegt durch Verletzungen, Krankheit) auch möglich sein, wünscht sich Bethlehem auch Sanktionen.

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