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Vor dem Kreisliga-B-Spitzenspiel: Das sagen die Kapitäne - Fatihspor tritt nicht an

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Von: Thomas Müller

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Im Hinspiel Ende Oktober siegte Oberense mit 2:1 in Lippborg.
Im Hinspiel Ende Oktober siegte Oberense mit 2:1 in Lippborg. © Groener, Jürgen

Es ist das absolute Topspiel. Fünf Spieltage vor Schluss empfängt Spitzenreiter SG Oberense Verfolger VfJ Lippborg. Der VfJ geht mit vier Punkten Rückstand in das Spiel, hat selbst nur drei Punkte Vorsprung auf den Dritten GW Ostönnen.

Oberense/Lippborg –Der Meister steigt auf jeden Fall auf, der Zweite darf aufsteigen, wenn es zwei oder weniger Absteiger aus der Bezirksliga in die Kreisliga A gibt. Vor dem Spiel sprach Anzeiger-Redakteur Thomas Müller mit den Kapitänen beider Mannschaften, Marius Apel (Oberense) und Marcel Maduch (Lippborg).

Topspiel: Erster gegen Zweiter – wie groß ist die Vorfreude?

Marius Apel: Die Vorfreude ist natürlich riesig, vor allem an so einem Tag. Schön ist auch, dass ein Fanbus aus Lippborg kommt, denn vorher läuft auch schon das Topspiel der zweiten Mannschaften. Um 13 Uhr spielt da der Dritte gegen den Ersten der D-Kreisliga. Ich gehe davon aus, dass wir eine volle Hütte haben werden und dann gemeinsam vielleicht noch in den Mai tanzen können. Für ein kleines Dorf wie Oberense ist das schön, dass man nach den Corona-Jahren mal wieder einen Tag hat, an dem man die Gemeinschaft fördern kann. Und hoffentlich einen erfolgreichen Spieltag gestalten kann.

Marcel Maduch: Die Vorfreude ist schon da. Beide Mannschaften haben sich das Spiel erarbeitet – und wir haben da richtig Bock drauf.

Oberense hat vier Punkte Vorsprung – hat Lippborg den größeren Druck?

Apel: Wenn Lippborg gewinnen sollte – was ich natürlich nicht hoffe – dann stehen wir auch nur noch mit einem Punkt Vorsprung da. An den vier Spieltagen im Mai kann alles passieren. Beide haben Druck, ich würde nicht unbedingt sagen, dass Lippborg den höheren als wir hat.

Marius Apel, Kapitän SG Oberense
Marius Apel, Kapitän SG Oberense © Agentur

Wir selbst machen uns wenig Druck; denn umso mehr Druck man sich macht, umso schwieriger werden die Spiele. Wir wollen befreit ins Spiel gehen. Lippborg muss kommen und wir schauen, wie wir dann dagegenhalten.

Maduch: Ich glaube, dass der Druck eher bei Oberense liegt. Die haben als Saisonziel ausgerufen, dass sie aufsteigen wollen. Wir hatten gesagt: Wir schauen mal, wie es sich entwickelt. Auch weil wir eine sehr junge Mannschaft sind. Wir bringen mit einem Sieg deutlich mehr Druck rein, Oberense muss mit deutlich mehr Druck umgehen.

Die Tabelle der B-Kreisliga Soest

Das Hinspiel gewann Oberense – können Sie sich noch erinnern?

Apel: Es war eine sehr, sehr enge Kiste. Es war das beste Spiel, das ich diese Saison miterlebt habe; sehr temporeich, es hätte auch ein A-Liga-Spiel sein können. Ein Unentschieden wäre auch gerecht gewesen, aber die drei Punkte haben wir natürlich gerne mitgenommen.

Halbfinale Soester Kreispokal VfJ Lippborg schafft Sensation
Marcel Maduch (Mitte), Kapitän VfJ Lippborg. © Michael Rusche

Maduch: Es war ein ausgeglichenes Spiel, das wir auch für uns hätten entscheiden können. Oberenese war am Ende einfach cleverer und hatte auch mehr Erfahrung auf dem Platz. Das 1:2 ist auch erst kurz vor Ende gefallen.

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Herr Apel, seitdem hat Lippborg 13 Siege eingefahren und nur einem Remis gespielt – Angst?

Apel: Auf gar keinen Fall. Wir haben selbst eine gute Phase mit acht Siegen in Folge. Angst haben wir vor keine, Respekt sollte man vor jedem Gegner haben.

Oberense kommt mit acht Siegen in Folge, hat auch in Ostönnen gewonnen – wie wollen sie die packen, Herr Maduch?

Maduch: Ich habe auch schon ein paar Mal in Oberense spielen dürfen. Da erwartet einen ein sehr körperliches Spiel auf einem sehr kleinen Platz. Aber wenn man unsere Defensive sieht und unsere Offensive – wir haben jetzt vier Spiele kein Tor kassiert und treffen offensiv immer. Wir müssen die Körperlichkeit reinbringen und uns auf einen Kampf einstellen. Wir müssen uns keine Sorgen machen, dass wir nicht zu Torchancen kommen. Ich weiß, dass wir gegen jeden Gegner die Null halten können.

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Lippborg hat die beste Offensive, Ostönnen als Dritter die beste Defensive: Warum ist Oberense Erster?

Apel: Lippborg hatte anders als wir schon einige Spiele mehr, in denen es das Torekonto nach oben schrauben konnte. Ostönnen hat eine sehr starke Defensive, das haben wir auch vor Kurzem zu spüren bekommen, als wir dort nur 1:0 gewinnen konnten. Wir selbst stehen sehr kompakt, haben zuletzt auch immer unsere Tore erzielen können. Da mache ich mir keine Sorgen.

Maduch: Oberense ist eine sehr erfahrene Mannschaft. Die haben in jedem Bereich Spieler dabei, die lange dabei sind. Die verteidigen mal ein 1:0, statt nach vorne zu stürmen und schaffen es auch einen Rückstand – wie gegen Völlinghausen, als sie nach 75 Minuten 2:4 hinten lagen – noch zu drehen. Die treffen in gewissen Momenten die richtigen Entscheidungen. Und sie punkten eben konstant.

Wo kann Ihnen Ihr Gegner am Sonntag gefährlich werden, wo können Sie ihn packen?

Apel: Schwächen haben wir nicht. (lacht) Meiner Meinung nach ist die Offensive der Lippborger wirklich sehr gut besetzt mit Hozdic, Göbel und Nowotny – das sind alle sehr, sehr gute, junge, spritzige Jäuster. Dadurch, dass wir eine gute Offensive haben, mache ich mir wenig Sorgen, dass bei uns da nicht viel passieren kann. Lippborg kann sich auf eine gute Angriffswelle von uns einstellen.

Maduch: Zu viel verraten möchte ich nicht. Aber gerade über unser Tempo im letzten Drittel sind wir deutlich überlegen. Da sind wir eigentlich jedem in der Liga überlegen, weil wir eine unfassbar schnelle Angriffsreihe haben. Das wegzuverteidigen, wird schon schwierig für Oberense. Da setze ich drauf, dass wir von der Schnelligkeit vorne einfach überlegen sind.

Fatihspor tritt zum Heimspiel gegen Waltringn nicht an

Fatihspor Werl tritt zum Heimspiel am Sonntag gegen die Sportfreunde Waltringen nicht an. Aus privaten Gründen kann ein Großteil der Werler Mannschaft am Wochenende nicht. Kurzfristig ging die Anfrage an die Sportfreunde, die jedoch nicht verlegen konnten. „Wir hatten jetzt so viele Spiele unter der Woche und jedes Mal mit wenig Personal. Wir schaffen das nicht – und die Anfrage kam sehr kurzfristig. So passte es einfach nicht“, erklärt SFW-Trainer Gregor Paluch. Die Punkte gehen kampflos an Waltringen. Einen Tag später hätte es auch noch drei Strafpunkte für Werl bedeutet.

Steigen nur zwei Mannschaften aus der Bezirksliga ab, darf auch der B-Liga-Zweite aufsteigen. Spielt das vor diesem Spiel eine Rolle?

Apel: Das ist bei uns kein Thema. Wir stehen vier Punkte vor Lippborg. Die Position wollen wir gerne ausweiten, oder zumindest halten. Auf andere zu schielen, bringt uns wenig. Das können wir auch wenig beeinflussen. Daher schauen wir gar nicht auf die Bezirksliga. Wenn es so sein sollte, dass der Zweite aufsteigt, wäre das schön – die Mannschaft hätte das dann auch verdient.

Als Zweiter könnte man auch auf Unentschieden gehen, um Platz zwei zu sichern?!

Maduch: Wir fahren überall hin, um zu gewinnen. Den Anspruch können wir von der Qualität haben. Auch wenn es sich blöd anhört: Wir schauen bei uns von Spiel zu Spiel – danach kommt direkt ein schweres Spiel in Büderich. Wir müssen unserer Hausaufgaben machen – und am Ende wird man sehen, ob der Zweite hochgeht. Der ein oder andere von uns wird sich auch die Situation in der Bezirksliga sicherlich gucken, aber der Großteil von uns schaut schon einfach nur auf uns.

Wie ist Ihr Tipp für Sonntag?

Apel: Ich tippe auf ein knappes 2:1 für uns.

Maduch: Ich tippe auch 2:1, aber für uns. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein deutliches Ergebnis gibt.

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