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Wo spielen die 17 Mannschaften von Jahn Soest in Zukunft Fußball? Und worauf?

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Von: Thomas Müller

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Sportplatz Werkstraße Soest, Heimat TuS Jahn Soest
Wie lange spielen die Fußballer des TuS Jahn Soest noch auf dem Rasen- und dem kleinen Aschenplatz an der Werkstraße? Das wird am Donnerstag im Sportausschuss besprochen – und vielleicht schon entschieden. © Peter Dahm

Im Sportausschuss der Stadt Soest geht es heute um das Sportgelände an der Werkstraße - dort soll in Zukunft gewohnt werden oder Gerbe Platz finden. Aber wohin mit dem TuS?

Soest – Wo treten die bald 500 Kicker des TuS Jahn Soest in Zukunft gegen den Ball? Um diese Frage geht es am Donnerstagabend unter anderem im Sportausschuss der Stadt Soest.

Dort beraten die Parteien über einen Standortwechsel des Vereins, der bislang an der Werkstraße, also zwischen Bahnhof und ehemaligem Strabag-Gelände, kickt. Dort hat er einen Rasenplatz, den die Jahner mit viel Einsatz pflegen, und einen Aschenplatz.

Themen im Sportausschuss

Der Sportausschuss tagt am Donnerstagabend ab 18 Uhr im Ratssaal. Neben der obligatorischen Einwohnerfragestunde geht es um die Standortentwicklung der Sportanlage des TuS Jahn Soest und um die Entscheidung über die Gewährung von Bau- und Investitionskostenzuschüssen nach der Sportförderrichtlinie der Stadt Soest; neben Investitionen an den Sportheimen des Tennisclubs BW Soest und von GW Ostönnen geht es um einen Zuschuss für die neue Tennishalle in Soest.

Zudem geht es um mittelfristige Ziele und Jahresziele der Sportförderung.

Dass die Bebauung des Areals irgendwann anstehen würde und die Jahner dort keine langfristige Zukunft haben würden, war in den vergangenen Jahren ein offenes Geheimnis. Bis 2025 gibt es noch die Zusage, danach soll dort rasch gebaut werden – für den Sportverein ein neuer Standort gefunden sein. Doch bleiben die Fragen: Wo geht es hin? Und was wird dort für den TuS geschaffen?

Am Liebfrauenweg, also weiterhin im Soester Norden – und nicht mehr zentral im Norden gelegen, soll eine neue Sportanlage entstehen. Ziel von Politik und Verwaltung ist es, frühzeitig den Standortwechsel für den Sportverein zu vollziehen, um sowohl die Bebauungs-Planungen an der Werkstraße als auch die Vermarktung des neuen Baugebietes im Soester Norden fortführen zu können.

Jahnstadion und Ardey sind belegt durch den SV Westfalia und den Soester HC. Ohnehin will der TuS ein Verein des Nordens bleiben. Damit der Verein dort seine „Heimat“ behalten kann, „soll im Randgebiet des neuen Wohngebietes Am Liebfrauenweg eine entsprechende Fläche zur Verfügung gestellt werden“, heißt es in der Beschlussvorlage. Dort sollen für knapp 2 Millionen Euro „ein Rasen-Großspielfeld sowie ein Kleinspielfeld mit Trainingsbeleuchtung und ein Umkleidegebäude“ entstehen. So sieht es die Vorlage vor.

„Das reicht nicht aus“, findet Roland Niestroj, Vorsitzender des TuS Jahn. Er räumt zwar ein, dass es gute Gespräche mit Politik und Verwaltung gegeben habe, doch werde seinem Verein nicht genug Platz eingeräumt. „Wir müssen bereits ins Jahnstadion ausweichen, benutzen zwei Sportplätze an der Werkstraße. Da reicht ein Groß- und ein Kleinspielfeld nicht“, so Niestroj, der aktuell 17 aktive Mannschaften im Verein mit weit über 400 Aktiven zählt – Tendenz steigend. „So, wie es momentan läuft, werden wir in den kommenden Jahren eher noch mehr Mannschaften dazubekommen.“ Die könne man nach den aktuellen Plänen am Liebfrauenweg nicht unterbringen. Dabei sei seitens der Stadt immer eine 1:1-Umsetzung versprochen worden. Nach aktuellem Planungsstand würde die Spielfläche verkleinert, so Niestroj.

Der TuS möchte den Status quo halten und sich dort, wo seine Anlage nicht mehr zeitgemäß ist, verbessern. Er fordert daher einen Naturrasenplatz für Senioren und C- bis A-Jugendliche nach Vorgaben des Fußballverbands mit dazugehöriger Ausstattung – alternativ einen Kunstrasenplatz. Dazu noch einen Kunstrasenplatz für Mannschaften bis zur D-Jugend gemäß den Vorgaben der Fußballverbände. Darüber hinaus ist die Liste der Forderungen lang: Automatische Beregnungsanlage, Flutlichtanlage(n), Duschräume (für Männer und Frauen), Schiedsrichterraum mit Dusche, vier Umkleidekabinen, Ball-/Geräteraum, Werkzeug-/Maschinenraum für Platzpflege, Büroraum für Organisation/Computer etc., Heizungs-/Stromanschlussraum, Parkplatz, ausreichend dimensionierte Fangzäune – und ein Vereinsheim, wobei die Jahner dort gerne mitanpacken. Einen Alternativ-Vorschlag hat Niestroj auch schon in der Tasche: Der bisherige Standort an der Werkstraße soll an der Stelle des bisherigen Aschenplatzes um einen Kunstrasen erweitert werden – inklusive einer Flutlichtanlage. „Dann bitte einen Mietvertrag über mindestens 30 Jahre, um an weitere Fördermittel vereinsseitig zu kommen“, fordert Niestroj.

Thema „Vereinsheim“

Vereinsheim und Anlage sind den Jahnern wichtig, haben sie in den vergangenen Jahren doch viel Arbeit und einige zigtausend Euro investiert.

Der TuS träumt von einem Vereinsheim mit 60 Quadratmetern. Der Verein hat sich angeboten, bei der Realisierung des Gewerks anzupacken, ohne monetäre Beteiligung. Der Verein organisiert die (guten Angebote) der Handwerker, die Stadt übernimmt die Kosten.

Niestroj kann die Sitzung am Donnerstag selbst nicht verfolgen, hofft aber, dass dort die Diskussion noch einmal entbrennen wird und die Vorlage noch einmal überarbeitet wird. Peter Ewert, 2. Vorsitzender, und Waldemar Steinmark (Sportlicher Leiter) werden ihm berichten.

Grundsätzlich war eigentlich der Plan, dass – bei Zustimmung des Sportausschusses – im Jahr 2023 mit dem Verein die entsprechenden Rahmenbedingungen abgestimmt werden.

Neben den Investitionskosten kommen auf die Stadt übrigens keine weiteren Kosten zu, „da sämtliche mit dem Betrieb und der Unterhaltung der Sportanlage entstehenden Kosten vom Verein zu tragen sind“.

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