1. Soester Anzeiger
  2. Sport
  3. Lokalsport

Trainer gefunden, Lücke gerissen: Kreisligist verpflichtet Erfolgstrainer vom Konkurrenten

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Thomas Müller

Kommentare

Fußball, Kreis Soest, Kreisliga C, SC Sönnern II feiert Meisterschaft und Aufstieg
Dennis Hohn tritt hier einen Freistoß für den SC Sönnern II, ab Januar trainiert er den SV Welver. © Thomas Müller

Die Suche ist abgeschlossen: Ab Januar ist Dennis Hohn Trainer beim SV Welver. Dafür verlässt er vorzeitig den SC Sönnern II, der nun ohne Coach dasteht.

Welver/Sönnern – Der SV Welver hat einen neuen Trainer gefunden – und reißt damit bei einem anderen Verein eine Lücke: Dennis Hohn übernimmt das A-Liga-Schlusslicht und verlässt die zweite Mannschaft des SC Sönnern, die er vergangene Saison zum Aufstieg in die Kreisliga B und in dieser Saison in die Spitzengruppe geführt hat. Und seinen Co-Trainer Oliver Nitsch bringt er gleich mit.

Sie beerben Mannuel Bannert und Robert Preker, die vor zwei Wochen entlassen wurden.

Jetzt ging es allerdings ganz schnell. Das Gerücht machte schon die Runde im Fußballkreis, während Welver den neuen Trainer eigentlich erst Ende der Woche vorstellen wollte.

Winterpause endet früher: Für Soest schon Ende Januar

„Wir freuen uns sehr über die Verpflichtung von Dennis Hohn zur Rückrunde. Er ist unsere Wunschlösung, weil er ein junger, ehrgeiziger Trainer ist, der die Herausforderung sucht, mit einer ersten Mannschaft zu arbeiten“, sagt Timo Schäfer aus der sportlichen Leitung beim SVW.

Folgen Sie unserer Sportredaktion auf Facebook.

„Ich hatte im Herbst bereits signalisiert, dass ich in Sönnern im Sommer aufhören und gerne woanders vielleicht auch eine erste Mannschaft übernehmen möchte“, berichtet Hohn. Er habe direkt drei Angebote bekommen, war er überrascht. Das nun später eingetrudelte Angebot aus Welver habe ihn am meisten angesprochen, daher habe er am Samstag auch die Zusage gegeben. Und daher seit er auch über seinen Schatten gesprungen, denn der Zeitpunkt seines Wechsels gefällt ihm selbst nicht wirklich: „Ich habe mich echt schwergetan mit der Entscheidung, es tut mir auch sehr leid für die Jungs in Sönnern. Denn einen Winterwechsel macht man normalerweise nicht. Aber dann hätte sich dieses Fenster geschlossen, Welver hat jemanden für den Januar gesucht.“

Andreas Koerdt und Schäfer, das Team der Sportlichen Leitung, hätten ihn begeistert für die schwierige Aufgabe. „Dennis sieht es als spannende Aufgabe, den Klassenerhalt zu erreichen. Er sieht dazu das Potenzial im Team“, berichtet Koerdt.

Von der Schwere der Aufgabe überzeugte sich Hohn bereits am Sonntag beim Heimspiel gegen Höingen, das mit 2:7 verloren ging. „Das Ergebnis stimmt nicht, aber die Moral. Wie die Mannschaft trotz zweier Platzverweise gekämpft hat, stimmt mich zuversichtlich“, findet Hohn. „Wir müssen aber sicherlich ein paar Punkte verbessern, es gibt einige Baustellen, teilweise ist es aber sicherlich auch Verunsicherung. Wir brauchen mehr Laufbereitschaft und müssen das Zentrum festigen“, hat der neue Trainer in Welver schon klare Vorstellungen, wie er spielen lassen möchte. Und das gerne als Trainer von der Seitenlinie betrachten. Nur im Notfall möchte er auflaufen, so Hohn.

„Wir hoffen, dass er die Mannschaft weiterentwickeln und ihr Potenzial ausschöpfen kann“, sagt Jörg Rickert, Vorsitzender beim SV Welver.

Der SC Sönnern steht nun plötzlich ohne Trainer da. „Darauf waren wir natürlich nicht vorbereitet. Wir wussten, dass Dennis uns im Sommer verlassen wird, aber das hat uns schon überrascht“, sagt Tobias Raschke, Vorsitzender beim SCS.

Wechselwilligen Spielern droht längere Sperre

Für Ärger sorgt beim SC Sönnern, dass einige Spieler wohl mit den Weg nach Welver antreten wollen. So habe es eine offizielle Anfrage wegen Probetrainings gegeben, berichtet der SCS-Vorsitzende Tobias Raschke. „Wir werden sie natürlich nicht für den normalen Obolus freigeben.“ Die Ablöse sei im Winter frei bestimmbar, daher könnten sich die Spieler auf eine längere Sperre einstellen, sollte Welver nicht zahlen.

Zwar gebe es einen Kandidaten, der die Mannschaft eigentlich mit Oli Nitsch als Co-Trainer übernehmen sollte, doch der sollte im Sommer kommen. „Wir sprechen nun mit ihm, tun uns aber die Ruhe an“, so Raschke.

In Richtung des scheidenden Trainers sagt Raschke: „Wir wollen ihm keine Steine in den Weg legen, sind nicht sauer. Wir wussten, dass er gehen will.“ Er habe in Sönnern in erster Linie sportlich einige Erfolge gehabt. „Wir haben ihm viele Möglichkeiten gegeben, unter anderem Ablösen für Spieler der zweiten Mannschaft gezahlt. Er wirft gerade das mit dem Hintern um, was er selbst mit aufgebaut hat.“ Das bedauert Raschke.

Auch interessant

Kommentare