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Torben Voss-Fels vor Rückkehr: "Freue mich wahnsinnig"

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Von: Thomas Müller

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© Müller

Soest - Zwei Jahre, sieben Monate und neun Tage dauerte seine Leidenszeit. Am 30. Januar 2016 landete Torben Voss-Fels im Drittliga-Spiel des Soester TV bei der SG Ratingen nach einem Wurf so unglücklich, dass er sich das Kreuzband im linken Knie riss. Genau zehn Monate später – er war gerade wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen – riss das Band erneut im Training und ohne Gegnereinwirkung.

Jetzt fast zwei weitere Jahre später lief Voss-Fels wieder für seinen STV auf – am ersten Oberliga-Spieltag führte er sein Team als frisch gewählter Kapitän aufs Spielfeld. Im Gespräch mit Anzeiger-Redakteur Thomas Müller spricht Voss-Fels über die lange Leidenszeit, das Gefühl, zurück zu sein, und seine Ziele mit dem STV.

Was war das für ein Gefühl, wieder auf der Platte zu stehen? 

Torben Voss-Fels: Ehrlich gesagt: Es war einfach mega-geil. Ich habe lange trainiert und nach meinem zweiten Riss habe ich mir auch bewusst Zeit gelassen. Ich habe losgelöst von Zeit gearbeitet und es immer nur von der physischen Seite her betrachtet. 

Was haben Sie nach der zweiten Verletzung anders gemacht? 

So verfolgte Torben Voss-Fels lange Zeit die Spiele des STV, jetzt ist er wieder am Ball.Voss-Fels: Ich habe mich damals eigentlich auch schon sehr fit gefühlt. Sehr geholfen hat mir nach der zweiten Verletzung auch die Zusammenarbeit mit Thomas Isdepski, dem Athletik-Trainer vom ASV Hamm. Den Kontakt zu ihm hat mein Bruder Kim hergestellt. Thomas hat ganze Arbeit geleistet. Wir haben noch einmal von vorne begonnen, Grundlagen-Arbeit geleistet. Wir hatten einen klaren Reha-Plan mit Belastungstest. Wann fange ich mit Sprüngen an? Wann gehe ich in dynamische Bewegungen? Wann soll es Körperkontakt geben? Ich habe mir die Zeit genommen.
In der zweiten Phase der Vorbereitung in diesem Sommer habe ich dann auch schon erste Spiele bestritten. Das war schon super, mit der Mannschaft auf dem Feld zu stehen. Aber am Sonntag wieder ein richtiges Meisterschaftsspiel mit dem Team zu bestreiten – das war schon eine ganz andere Sache. 

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So verfolgte Torben Voss-Fels lange Zeit die Spiele des STV, jetzt ist er wieder am Ball.

Sie sind ja neuerdings auch Kapitän beim STV. Wie sehen Sie sich in dieser Rolle und wie kam es dazu? 

Voss-Fels: Das ist natürlich ein ganz anderes Gefühl, in so einer Rolle aufs Feld zu laufen. Die Wahl fand im Trainingslager statt. Da werden viele Dinge mannschaftsintern geklärt, unter anderem auch eine Zielbesprechung. Aber auch eine ganz demokratische Wahl, bei der Zettel abgegeben und ausgezählt werden. Ich fühle mich durch die Wahl natürlich geehrt. 

Und die persönlichen Ziele? Sie haben ja auch schon mehr als 180 Tore in einer 3.-Liga-Saison geworfen. 

Voss-Fels: Was ich merke, ist, dass ich physisch noch nicht da bin, wo ich einmal war. Sicherlich habe ich physisch mehr Sicherheit gewonnen, ich hatte auch nie ein Kopfproblem. Aber ich merke schon noch einen Unterschied zu der Zeit vor meiner Verletzung. Mein höchstes persönliches Ziel ist es aber natürlich, verletzungsfrei zu bleiben. 

Was für Ziele haben Sie für die kommende Saison mit dem STV? Spielt Soest um den Aufstieg mit? 

Voss-Fels: So ein Ziel zu formulieren, wäre vermessen. Mein persönliches Ziel mit der Mannschaft ist es, jedes Spiel zu gewinnen. Das wird in der Oberliga jede Woche harte Arbeit. Aber wir sind als Team dazu bereit, knallhart zu arbeiten. Wir wollen möglichst erfolgreich sein. Aber die Liga ist stark, das haben wir schon am ersten Spieltag zu spüren bekommen. Sie sprechen es an, 20:29 im Derby beim ASV Hamm II. Trotz ihrer sieben Tore schrieben die Reporter von einer schwachen Angriffsleistung. 

Was ist da schiefgelaufen? 

Voss-Fels: Wir waren tatsächlich einfach schwach im Angriff. Auf der Platte hat es sich wie eine Katastrophe angefühlt. Wir hatten auch das eine oder andere taktische Manko. Es war gar nicht so schlecht, wie es sich anfühlte. Ich habe mir das Spiel noch einmal im Video angeschaut. Hätten wir den einen oder anderen leichten Ballverlust verhindert, hätte Hamm auch weniger leichte Tore machen können. Vorne fehlte einfach die Ruhe, sodass wir uns so viele Ballverluste geleistet haben. 

Das wird am Samstag hoffentlich anders laufen, wenn die Heimpremiere ansteht. Wie groß ist die Vorfreude? 

Voss-Fels: Wir freuen uns wahnsinnig, ich mich besonders. Mein erstes Spiel nach überstandener Verletzung hatte ich zwar schon, aber zu Hause, mit den eigenen Fans und in eigener Halle ist das noch einmal ganz etwas anderes. Es ist so lange her, da bin ich ein bisschen ehrfürchtig. So oder so wird es ein spannendes Spiel. Wir wissen, was auf uns zukommt. Hemer ist eine starke Mannschaft. Aber wenn wir unsere Leistung auf die Platte bringen, können wir das erste Heimspiel für uns entscheiden.

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