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Doppelpacker im Spitzenspiel - „Spieler der Woche“ hat den Aufstieg als Ziel

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Von: Frank Zöllner

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Bezirksliga 7: VfL Kamen - SF Ostinghausen 2:3 (0:2).
Tom Franke auf dem Weg zu seinem Treffer zum 2:0 in Kamen. © Zöllner

Doppelpack und Siegtorschütze im Spitzenspiel der Bezirksliga - selten qualifizierte sich ein Spieler mehr für den Titel „Spieler der Woche“.

Kamen – Tom Franke traf am Sonntag doppelt im Spitzenspiel zwischen dem bisherigen Tabellenführer VfL Kamen und dem Verfolger SF Ostinghausen bei dessen 3:2-Erfolg, mit dem die Sportfreunde nun selber wieder die Tabellenspitze übernommen haben. Das macht den zentralen defensiven Mittelfeldspieler, der bereits zehn Saisontore erzielt hat, zu unserem Spieler der Woche. Mit ihm sprach Frank Zöllner.

Herzlichen Glückwunsch zu ihrem Doppelpack im Spitzenspiel. Waren das die wichtigsten Tore in ihrer Karriere?

Das kann ich so nicht sagen, wegen meiner Jugendzeit in Lippstadt und Soest. Im Seniorenbereich und für unsere Ziele waren sie aber schon sehr wichtig.

Wie war die Stimmung in der Kabine? Wie viele Tankstellen haben Sie auf dem Weg von Kamen nach Ostinghausen angefahren?

Die Stimmung war recht ausgelassen, auch unser Musikbeauftragter Lukas Meuter hatte richtig zu tun. Es gab direkt eine Kiste Bier in der Kabine und anschließend sind wir noch ins Vereinsheim gefahren, wo auch ein paar Fans auf uns gewartet haben und wir wurden mit Applaus empfangen.

Steckbrief

Name: Tom Franke

Alter: 22

Familienstand: verlobt

Beruf: Verwaltungsfachangestellter

Bisherige Vereine: SV Lippstadt, SVW Soest

Im Verein seit: Sommer 2021

Position: Sechser

Rückennummer: 31

Ich spiele Fußball, weil es mich im Alltag auf andere Gedanken bringt und es der schönste Sport ist, den es gibt.

Beim SF Ostinghausen Fußball zu spielen, ist für mich ein familiäres und emotionales Umfeld. Es macht mir einfach Spaß, weil wir uns so gut verstehen.

Mein Lieblingsverein: Borussia Dortmund

Mein fußballerisches Vorbild: Toni Kroos, Friedrich Bömer Schulte

Sie haben nun einen Punkt Vorsprung vor dem Verfolger VfL Kamen. Unter der Woche steht das Nachholspiel gegen Oestinghausen an. Ist es gut, dass es gleich in einem Derby mit einer hohen Schlagzahl weitergehen wird, zumal SGO aus dem Hinspiel noch was gutmachen will?

Ich würde sagen, dass wir da mit großer und breiter Brust auftreten können. Wir müssen uns vor keinem Gegner verstecken und das Derby ist eine Belohnung.

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Ihr Teamkollege Lars Schröder sagte im Winter, dass der Aufstieg und die Meisterschaft sein Ziel ist. Wird das so offen in der Kabine auch in der Mannschaft kommuniziert?

Am Anfang und zu dem Zeitpunkt in der Winterpause noch nicht so. Das wurde später final als Ziel ausgegeben. Und mit unserer Qualität sollte das auf jeden Fall auch das Ziel sein.

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Ihr Doppelpack hat den Weg geebnet. Erst ein Solo und präziser Abschluss, dann ein sehenswerter Freistoß. Welches haben Sie mehr ins Herz geschlossen?

Das zweite tatsächlich, weil es das entscheidende war und wir nach dem Doppelschlag von Kamen zu Beginn der zweiten Hälfte zurückgekommen sind. Da würde ich auch die Mannschaft in den Vordergrund stellen, die wieder Herz gezeigt hat. Das war eine Mannschaftsleistung. Freistöße sind meine Aufgabe, da stehe ich mit Lars (Schröder, Anm. d. Red.) in einem Wettbewerb, wer die direkten Freistöße schießt.

Trainermeinung

SFO-Trainer Julian Bober sagt über Tom Franke: „Es war nicht ganz klar, ob er spielen konnte, weil er was an der Leiste hatte. So wie er es gespielt hat, war es überragend – nicht nur defensiv, sondern auch offensiv. Es ist auch für uns immer wichtig, wie er mit Fritz (Bömer Schulte, Anm. d. Red.) das Spiel kontrolliert. Das machen sie richtig gut. Dass er dann noch zwei Tore macht, ist natürlich weltklasse. Wie er die Tore macht, ist ebenfalls überragend. Tom ist als dritter Mannschaftskapitän auch wichtig für die Stimmung in der Mannschaft.“

Aufstieg in die Landesliga… Wäre das Ihr größter sportlicher Erfolg?

Im Herrenbereich ja. Alleine auch, weil wir in Ostinghausen so eine kleine Dorfgemeinschaft sind. Mein größter Erfolg war aber der Aufstieg mit der Soester A-Jugend von der Landesliga in die Westfalenliga.

Ihre guten Leistungen bleiben auch anderen Vereinen nicht verborgen: Kommen da viele Anfragen?

Ja, aber da kann ich sagen: Ich habe für die nächste Saison verlängert. Ich bin superzufrieden, in Ostinghausen bleiben zu können.

Bezirksliga 7: VfL Kamen - SF Ostinghausen 2:3 (0:2).
Bezirksliga 7: VfL Kamen - SF Ostinghausen 2:3 (0:2). © Zöllner

Was kann Sie jetzt noch stoppen?

Eigentlich nur wir selber, wenn wir uns selber im Weg stehen. Wir müssen jedes Spiel mit 100 Prozent Konzentration und Motivation angehen. Zum Ende kommen noch Teams von unten, für die geht es dann vielleicht um alles. Ich glaube aber, dass in dieser Saison noch einiges möglich ist.

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Julian Bober steht in seiner ersten Saison als „Chef“ an der Außenlinie – welchen Anteil hat er am Erfolg?

Einen großen Anteil. Aber da muss man auch seinen Vorgänger Rüdiger Hötte nennen, der Julian als Co-Trainer sehr gut eingearbeitet hat und auch unseren aktuellen Co-Trainer Tim (Bongert, Anm. d. Red.). Sie bereiten uns top vor und wir haben eine gute Fitness.

Was zeichnet die Sportfreunde in diesem Jahr aus? Was macht die Mannschaft besser als noch im Vorjahr?

Wir sind eingespielt. Wir haben ein starkes und gutes Mannschaftsgefüge. Jeder ist kritikfähig. Man kann uns schon fast als Freunde und Familie bezeichnen. Wenn etwa unter der Woche abends im Vereinsheim Champions League läuft, weiß man, dass man da mehrere Mitspieler antrifft. Wir sind auf jeder Position doppelt besetzt und die Spieler, die von der Bank kommen, geben sofort alles. Jeder ist für jeden da. Und vielleicht sind wir selbstbewusster in diesem Jahr, sodass wir auch die knappen Spiele über die Zeit bringen. Die Spiele in Kamen oder Westönnen wären im letzten Jahr noch anders ausgegangen. In der Vorsaison hatten wir ja kein einziges Unentschieden. Wir performen bis zur 90. Minute plus x und reißen die Spiele an uns. Wir hatten bislang eigentlich jedes Spiel in dieser Saison komplett in der Hand.

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