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Titelrennen in der Kreisliga A ist spannender denn je

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Von: Thomas Müller, Frank Zöllner, Sebastian Heinke

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Yannick Wandzioch lief für den BV Bad Sassendorf im Spiel gegen Lippetal seine Muskeln spielen. Mehr
Yannick Wandzioch (Mitte) lief für den BV Bad Sassendorf im Spiel gegen Lippetal seine Muskeln spielen.. © Heinke

Im Aufstiegskampf der Kreisliga A werden die Karten neu gemischt und es geht eng zu. Bremen nutzt dabei Lippetals Patzer in Bad Sassendorf.

Kreisliga A: BV Bad Sassendorf – SC Lippetal 3:1 (2:0). Der Erfolg gegen den SC Lippetal war verdient, auch wenn es sich die Gastgeber in den letzten 20 Minuten selber nochmal schwer machten.

Vier Wochen hatte der SCL kein Pflichtspiel bestritten. Und das merkte man den Herzfeldern auch an. Der BVS gab von Beginn an den Ton, führte Zweikämpfe, die Lippetal mitunter nicht führte. „Wir haben gezeigt, dass wir gewinnen wollen“, sagte Sassendorfs Co-Trainer Mike Tyrala deshalb. Einer ging dabei vorweg. Yannick Wandzioch bestach mit Einsatz, hatte nach acht Minuten auch den ersten Abschluss des Spiels. Und Wandzioch war es auch, der den ersten Jubelsturm auslöste. Nach elf Minuten tauchte er nach feinem Zuspiel von Tyrala frei vor SCL-Keeper Rewer auf und schob ein. Die Gäste hatten zwar durch Geisler eine erste Torannäherung, doch die Körpersprache war nicht gut. „Das frühe Gegentor war ein Schlag ins Kontor“, sagte Interimstrainer Sebastian Bitter, der den urlaubenden Alex Ninkovic vertrat. Nach einer halben Stunde musste Bitter doppelt wechseln. Sowohl Ostkamp als auch Geisler humpelten angeschlagen vom Feld.

Auch beim 2:0 für die Gastgeber war Sassendorf wacher. Einen Zweikampf, bei dem die Gäste auf Foul monierten, gewann Tyrala, er trieb den Ball nach vorne und wurde an der Strafraumkante gelegt. Der Schuss von Martens wurde unhaltbar abgefälscht.

SuS Scheidingen – TuS Wickede 0:0.

Befreiungsschlag verpasst. Das gilt für beide Mannschaften. Zufriedener mit dem Ergebnis waren nach Spielende die Gastgeber. „Damit kann ich leben. Auch wenn wir natürlich gewinnen wollten. Aber Wickede war schon besser“, sagte SuS-Spielertrainer Sriram Sivaraj, der kurzfristig auf einige Spieler verzichten musste.

Den großen Big Point hatten dabei sogar die Scheidinger auf dem Fuß, doch bei einer Drei-gegen-Eins-Überzahl in der letzten Spielminute spielte der Gastgeber es schlecht aus. „Leider haben wir die falsche Entscheidung getroffen“, so Sivaraj. Niklas Schulte entschied sich für einen Torabschluss statt nochmal quer zu legen.

Die Wickeder waren über die gesamte Spielzeit dominierend, die größte Chance vergab Federico Lo Bianco im zweiten Durchgang.

Nach der nur elfminütigen Halbzeitpause waren die Lippetaler weiter pomadig. Grenz mit jeder Menge Platz auf der linken Seite, über Umwege kam der Ball zu Wandzioch, der aus dem Rückraum zum 3:0 traf – da war keine Minute gespielt nach dem Seitenwechsel.

Erst als Doppeltorschütze Wandzioch raus ging und Bitter das System auf zwei Sturmspitzen umstellte, wurde es aus Gäste-Sicht besser. Daoud traf nach Akil-Fehlpass zum 1:3 (73.). Und tatsächlich hätte das Spiel kippen können, als Kühn nur drei Minuten später freistehend an Osterhoff scheiterte. Auch Daoud fand in Osterhoff noch seinen Meister (82.). „Da sind wir nervös geworden“, gab Tyrala zu. Dennoch sprach er von richtig guten 70 Minuten. Die beste Phase der Gäste war zu kurz, um das Spiel zu drehen.

Bitter verpasste die Schlussphase, kämpfte mit Kreislauf-Problemen. Er war enttäuscht, schaute aber noch vorne: „Der Zug ist nicht abgefahren. Das schwerste Spiel haben wir nun hinter uns.“

Tore: 1:0 Wandzioch (11.), 2:0 Martens (44.), 3:0 Wandzioch (47.), 3:1 Daoud (73.)

Kreisliga A: TuS Bremen – Germania Hovestadt 3:1 (0:0). Der Tabellenführer löste die schwere Aufgabe gegen Hovestadt und fügte der Mannschaft von Christian Klotz die erste Niederlage des Jahres zu. Dank des Sassendorfer Siegs gegen Lippetal ist der Vorsprung die Verfolger auf fünf Punkte angewachsen, wenngleich Lippetal noch auf drei verkürzen kann.

Welveraner Derby als Krisengipfel

Kreisliga A: SV Welver – TuS Schwefe, Di. 19.30 Uhr. Das Welveraner Derby ist eine Art Krisengipfel. Der SVW hat von den jüngsten fünfsieglosen Partien vier verloren und dabei 27 Gegentore kassiert, der TuS ist ohnehin punktloses und abgeschlagenes Schlusslicht.

Für die Gastgeber geht es darum, den Abstand zu den Abstiegsplätzen zu vergrößern, die Gäste wollen ihre schwarze Serie zu beenden. „Das sind immer schwierige Spiele. Schwefe ist immer gegen uns motiviert“, sagt SVW-Interimstrainer Viktor Neumann. Die personelle Situation bleibt angespannt, hat sich aber leicht verbessert. Schwefes Trainer Klaus Pfeifer zeigt sich kämpferisch. „Gegen Westönnen II sah das schon gut aus. Aber es fehlt die Kraft, um sich 90 Minuten konzentrieren zu können. Für das Derby muss keiner heißgemacht werden“, sagte er nach dem 1:4.

„So gefällt uns das natürlich. Es ist doch auch schön, wenn es spannend ist. Aber wir schauen nur auf uns und sprechen nach dem 29. Spieltag vielleicht mal über den Aufstieg“, sagte TuS-Trainer Eren Temiz mit der Entspanntheit eines Spitzenreiters, der eine ziemlich unangenehme Aufgabe hinter sich wusste.

Hovestadt war tatsächlich die schwere Aufgabe, die Temiz befürchtet hatte – und das, obwohl die Germania personaltechnisch „auf der letzten Rille“ (O-Ton Trainer Klotz) angereist war.

„Wir sind arg geschwächt angetreten, aber wir haben es Bremen sehr schwer gemacht“, sagte Klotz, dessen Team zwar einige Chancen zuließ, Keeper Martin Mersch und die Abwehr schafften es jedoch vor der Pause, allesamt zu verteidigen. „Bremen ist etwas nervös geworden. Ich ziehe den Hut vor der taktischen Disziplin meiner Mannschaft, was sie angeschlagen und mit schweren Beinen geleistet hat“, so Klotz.

„Vor der Pause war das von uns nicht gut, sehr schwerfällig, es kam nicht viel dabei herum. Aber, als wir nach der Pause das Tempo erhöhte haben, ging es doch etwas einfacher als davor“, berichtet Temiz. Die gefährlichen Chancen häuften sich. Lennart Kaulmann traf nach schnellem Umschaltspiel und Torjäger Eboagwu nutzte eine Unachtsamkeit, um den Doppelschlag perfekt zu machen.

„Unsere Qualität und deren nachlassenden Kräfte haben uns dann geholfen“, so Temiz. Denn unmittelbar auf Masukus Anschlusstreffer folgte statt Hovestädter Hoffnungen Stefano Giannottos Siegtreffer.

Tore: 1:0 L. Kaulmann (60.), 2:0 Eboagwu (64.), 2:1 Masuku (74.), 3:1 S. Giannotto (75.).

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