HSG Soest Frauen 2022: Alina Dummann, Antonia Röwer, Stella Voigt, Vanessa Asseburg, Michelle Lell, Melina Birkenfeld, Ricarda Prudlo, Josefine Otto, Jule Schröder-Schilling, Anastasia Hemsen, Viktoria Augsburger, Linda Tschorn, Magdalena Roncevic, Lina Beutler, Anne Hiller, Mary Ann Quiering, Madeline Hoch, Nadine Kleer. – Trainer: Daniel Rummel.
Stattdessen Ersatzprogramm: Die Mannschaft ging zusammen Joggen, so weit das möglich und erlaubt war, nutzte Apps und elektronische Mittel, um sich fit und den Kontakt zu halten. „Wir haben uns draußen, aber auch online getroffen“, erinnert sich Rückraumspielerin Michelle Lell.
Das funktionierte ganz offensichtlich: Die Mannschaft blieb zusammen und hielt ihr Niveau. Denn in der gerade abgeschlossenen Kreisliga-Saison war die HSG eine Klasse für sich: In der gesamten Spielzeit gab es eine einzige Niederlage gegen den TV Beckum, was zumindest für ein wenig Spannung sorgte. So gab es zum Saisonende in der Runde, in der alle Teams dreimal gegeneinander spielten, so ein Endspiel um den Gruppensieg. Soest gewann deutlich. Es gab noch ein Wiedersehen im Endspiel des „Final Four“ um den Aufstieg – und erneut gewann das Team von Daniel Rummel mehr als deutlich.
Der Aufstieg war zu 100 Prozent unser Ziel, da gab es keine Alternative. Wir wollten in die Bezirksliga. Und wir wollen auch in die Landesliga, das war uns schon vor zwei Jahren klar, als wir in die Damen gekommen sind.
Wie so häufig war die Fitness und das nicht zu bremsende Tempospiel der jungen Soesterinnen ausschlaggebend. „Die Geschwindigkeit ist unsere große Stärke, das Tempospiel hat uns sehr vorangebracht“, erklärt Anastasia Hemsen.
Dazu kommt der Teamgeist der Mannschaft, die fast nur aus Eigengewächsen besteht: „Wir halten schon immer zusammen.“ Einige spielen seit der E-Jugend zusammen, der aktuelle Kern ist seit der C-Jugend eine Mannschaft. „Unsere Mannschaft hält super zusammen“, bestätigt Augsburger.
Der Zusammenhalt trug das Team durch die Saison, in der sich Mannschaft und Trainer vor Beginn auf den Aufstieg als Ziel einschworen. Dazu setzte Rummel Extra-Ziele: Zweimal schaffte es das Team, die 40-Tore-Marke zu knacken, selten warf die Mannschaft weniger als 30 Tore. „Wir wussten: Wir sind besser als Kreisliga und, dass es höchstens eine Mannschaft geben würde, die ansatzweise an unser Niveau herankommen würde. Daher mussten wir uns andere Ziele stecken, wie 30 Tore zu werfen“, erklärt Rummel, der aber immer das große Ziel im Auge behielt: „Der Aufstieg war zu 100 Prozent unser Ziel, da gab es keine Alternative. Wir wollten in die Bezirksliga. Und wir wollen auch in die Landesliga, das war uns schon vor zwei Jahren klar, als wir in die Damen gekommen sind.“
Die Reise der HSG-Frauen ist also noch nicht am Ende: Langfristig sieht Rummel sich mit seiner Mannschaft „auf jeden Fall in der Landesliga“ – ob die HSG dort auch oben mitspielen kann, wagt er nicht einzuschätzen. „Dafür kenne ich die Liga nicht gut genug.“ Allerdings gab es schon Siege gegen den Landesligisten TV Werne, der die Saison auf Platz vier beendete. Und auch Testspiele gegen den Bezirksliga-Meister ASV Hamm und den Werler TV, der Zweiter der Bezirksliga wurde, hat das Team aus der Dülberghalle gewonnen.
Und es wird weiter hart gearbeitet: „Unser Ziel ist es, immer weiter aufzusteigen, sich zu verbessern, härter zu trainieren und am Ball zu bleiben“, beschreibt es Rückraumspielerin Nadine Kleer.
Immer besser, immer weiter… Wie gut die Soesterinnen sind, ist natürlich auch der Konkurrenz nicht entgangen. Seit Jahren schon gibt es Anfragen oder Abwerbeversuche. „Es gibt Spielerinnen, die jedes Jahr von anderen Vereinen angeschrieben werden. Es macht mich glücklich, dass sie trotzdem alle bei uns bleiben. Das zeigt, dass wir einen starken Zusammenhalt haben. Wir sind eine Familie“, lobt Rummel.
Und die Familie soll noch wachsen: „Wir brauchen auf jeden Fall noch zwei oder Spielerinnen. Bedarf ist da, und wer unser Leistungsniveau nicht mitgehen will, der kann auch gerne in der zweiten Mannschaft mitmachen“, so Rummel.