Neuer Trainer, neue Sportliche Leitung: So regelt SV Westfalia Soest die Mbaye-Nachfolge

Landesliga-Spitzenreiter SV Westfalia Soest hat einen neuen Trainer gefunden: Dustin Hamel übernimmt im Sommer. Stefan Fröhlich wird neuer Sportlicher Leiter.
Soest – Landesliga-Spitzenreiter SV Westfalia Soest hat einen neuen Trainer gefunden: Knapp zwei Wochen nachdem Erfolgstrainer Ibou Mbaye seinen Abschied im Sommer angekündigt hatte, präsentierte der ambitionierte Club eine (zumindest halbwegs) neue Sportliche Führung: Halbwegs, denn eigentlich ist es ein Stühlerücken. Auf dem Cheftrainer-Stuhl sitzt künftig: Dustin Hamel.
Einzig neues Gesicht ist Stefan Fröhlich aus Lippetal. Er wird ab dem Sommer Sportlicher Leiter an der Seite von Abteilungsleiter Wolfgang Brotte und beerbt damit Hamel. Dessen Aufgaben als U19-Trainer übernimmt Michael Hubal, bislang Trainer der U17. Co-Trainer bleibt Jannick Schuerhoff, Torwart-Trainer Martin Engel, zusätzlich rückt Rene Diasonama mit auf in den Trainerstab der Landesliga-Mannschaft.

„Die Entscheidung für Dustin ist genau die richtige Entscheidung“, sagte Brotte am Dienstagabend, als das neue Team im Rahmen einer Vorstandssitzung präsentiert wurde. „Ohne Dustin und ohne sein Netzwerk stünden die erste Mannschaft und die A-Jugend nicht da, wo sie heute stehen. Die letzten eineinhalb Jahre haben richtig Spaß gemacht.“
Neuer Trainer, neue Sportliche Leitung: Klares Anforderungsprofil für neuen Trainer
Ingo Schaffranka als Vereinsvorsitzender sieht in Hamel die perfekte Lösung: „Wir hatten ein Anforderungsprofil: Wer kommt aus der Gegend? Wer ist verfügbar? Wer arbeitet gern mit jungen Leuten? Wer lässt lieber attraktiv als defensiv spielen? Dabei blieben nicht viele übrig, unter anderem Dustin. Ich hab ihn gefragt, er musste erst noch zwei, drei Nächte darüber schlafen.“
Am Dienstag wurde die Entscheidung auch der Mannschaft mitgeteilt, die den „Neuen“ mit Applaus begrüßte. „Wir haben im Vorfeld auch mit dem Mannschaftsrat gesprochen – und Dustin war Wunschkandidat Nummer eins“, so Brotte.
Hamel (29) verstärkte im Sommer 2021 die Sportliche Leitung beim SV Westfalia Soest. Davor war er Co-Trainer beim Regionalligisten SV 08 Lippstadt unter Felix Bechthold und schaffte dort den Klassenerhalt. Zuvor arbeitete er unter anderem beim SC Paderborn (Bundesliga-Aufstieg mit der U19) und Westfalia Rhynern erfolgreich in der Jugend. In den vergangenen eineinhalb Jahren formte er aktiv mit Wolfgang Brotte und dem Trainerteam um Ibou Mbaye die heutige Mannschaft, nutzte dabei seine guten Kontakte in der Szene. Außerdem übernahm er die A-Junioren während der Saison, damals noch in der Westfalenliga. In der Landesliga gelang der Neuaufbau mit vielen Talenten aus Soest und Umgebung, aktuell liegt der SV Westfalia dort auf Platz zwei.
Neuer Trainer, neue Sportliche Leitung: Perspektivwechsel für Sportlichen Leiter
Ähnlich wie bei Hamel ließ auch das Anforderungsprofil für den neuen Sportlichen Leiter nicht viele Alternativen zu, betonte Schaffranka: Stefan Fröhlich (37) stammt aus Lippborg, wohnt heute in Herzfeld. Er wurde 2014 Nachwuchschef beim SV 08 Lippstadt, wenig später Assistent vom Chef-Trainer Daniel Farke (heute Borussia Mönchengladbach). Ein Jahr später, als der Abschied Farkes beim Oberligisten feststand, stieg Fröhlich am 1. Juli 2015 zum Chef auf. Er blieb bis 2017. Im Sommer 2018 übernahm er den Landesligisten SV Brilon, blieb dort zunächst zwei Jahre. Im vergangenen Frühjahr kehrte er für acht Wochen dorthin zurück, schaffte den Klassenerhalt in der Landesliga 2.
Folgen Sie unserer Sportredaktion auf Facebook.
Er freut sich nach einer bewussten Pause („Elternzeit“) über den Perspektivwechsel und auf die Arbeit in einem „intakten Verein“, dem er „neuen Input, neue Reize“ bieten möchte.
Das neue sportliche Führungsteam präsentierte Schaffranka nicht ohne Stolz, denn innerhalb von etwas mehr als zwei Wochen hat sich der SVW komplett neu aufgestellt. Die Nachricht Mbayes, im Sommer zu gehen und in er kommenden Saison den Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl zu trainieren, sei zwar nicht total überraschend gekommen, doch habe sie die Vereinsführung kalt erwischt. „Zig tausend Gesprächen von Wolfgang Brotte“ sei es zu verdanken, dass so schnell Lösungen gefunden worden seien. Dass der Verein sich nun weitgehend aus den eigenen Reihen neu aufstellt, spricht sicherlich für die gute Basisarbeit.