„90 Prozent sind weg“ - so will der SVW Soest seine A-Liga-Mannschaft retten

Vom Stamm der einstigen „Talentschmiede“ beim SVW Soest ist nichts mehr übrig. Der Verein will die A-Liga-Mannschaft retten und der Jugend eine Perspektive bieten.
Soest – Dem SV Westfalia Soest II gehen die Spieler aus. Zu Beginn der Saison mischte die Mannschaft noch an der Spitze mit, zehn sieglose Spiele später droht der Kollaps. Den will der Verein mit aller Macht verhindern: „Wir wollen weiterhin eine A-Kreisliga-Mannschaft stellen. Daran arbeiten wir“, sagt Wolfgang Brotte, der Sportliche Leiter. Und das wird eine Puzzle-Aufgabe.
Das Problem: „Fakt ist: 90 Prozent der Spieler, die mal den Kern der Mannschaft gebildet haben, haben uns schon im Sommer oder in den vergangenen Wochen verlassen oder wollen sich noch abmelden“, berichtet Brotte zum Verfall der „Talentschmiede“. Warum, ist ihm ein Rätsel: „Wir wissen nicht konkret, woran es liegt, es ist uns schleierhaft. Auch die Spieler selbst nennen uns keine Gründe.“ Am Verein liege es jedoch nicht. Im Sommer gingen Spieler wie Steinhoff, Hinne-Schneider und andere. In den vergangenen Wochen sind die Abgänge von Kapitän Herbe, Torwart Sievert oder Wilmes bereits publik geworden. Weitere zu benachbarten Kreisligisten werden wohl in den nächsten Tagen und Wochen bekannt.
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Es wird ein harter Winter: Wenn Brotte durchzählt, kommt er aktuell auf zehn Spieler als festen Kader – darunter befinden sich schon einige Winter-Neuzugänge, die noch offiziell verkündet werden sollen. Helfen sollen zunächst einmal Spieler aus dritter und erster Mannschaft. Die „Dritte“ verfügt über 18 regelmäßige Spieler und einen 30er-Kader. Die erste Mannschaft hat auch 20 Spieler und mehr, wenn alle fit sind. Beide Teams sollen regelmäßig Spieler abstellen, wenn Ende Februar die Serie weitergeht.
„Wir müssen fünf Spiele so überstehen“, rechnet Brotte durch, dann entspanne sich die Lage etwas. Denn ab April können rund 15 A-Jugendliche aus dem Altjahrgang regelmäßig aushelfen, auch die aus der Landesliga-Jugend von Dustin Hamel. Das sei geklärt: „Regelmäßig kommen drei bis vier Mann hoch.“
Genau diesem Nachwuchs soll auch eine Perspektive aufgezeigt werden, indem die Mannschaft in der A-Liga gehalten wird. Die Talente sollen dort Spielpraxis sammeln – und sich so auch der ersten Mannschaft von Ibou anbieten zu können. Daher bleibt der Klassenerhalt der zweiten Mannschaft wichtiges Ziel. Zuletzt rückte die Abstiegszone näher und näher. Aktuell sind es – je nach Menge der Absteiger von oben – eventuell nur noch fünf Punkte Vorsprung. „Wir brauchen wir noch ein paar Punkte“, wissen die Soester Verantwortlichen. Und Spieler, aber dafür gibt es ja jetzt einen Plan.