Bezirksliga 7: SW Hultrop – SV Hilbeck 0:4 (0:1).
Aber als Schiedsrichter Kai-Nils Koss das Kellerderby nach 90 Minuten abpfiff, war schon einige Minuten kein Fußball mehr gespielt worden. Denn nachdem es bereits Mitte der zweiten Hälfte zwei Verletzungen gegeben hatte, endete das Spiel mit einem 4:0-Sieg für Hilbeck und vor allem damit, dass der Hultroper Sebastian Hamm schreiend vor Schmerzen auf dem Rasen liegen blieb und sofort Betreuer und Mitspieler zu ihm eilten (89.).
Noch vor dem Ertönen des Abpfiffs war der ursprünglich für die anderen Verletzten angeforderte Rettungswagen da und kümmerte sich auch um Hamm, der offenbar einen Bruch des Sprunggelenks erlitten hatte. „Es war das Spiel der schweren Verletzungen, es hat heute einen bitteren Beigeschmack“, sagte Hilbecks Trainer Uwe Beck. Weder er noch sein Team, feierte den Sieg angesichts der Umstände. Und auch Hultrops Spielertrainer Tobias Edler war bedient: „Ein Tag zum Vergessen.“
Nach dem Abpfiff wollte in Hultrop kaum einer über das Spiel sprechen, zu schwer waren die Verletzungen zuvor. In der 57. Minuten waren erst Hultrops Simon Bonk und Hilbecks Florian Hünnies zusammengeprallt: Hünnies verletzte sich am Knie, wenngleich noch unklar ist, worum es sich genau handelt. Bonk erlitt eine schwere Verletzung: das Schienbein könnte gebrochen sein. Noch während der Krankenwagen auf dem Weg nach Hultrop war, verletzte sich auch Sebastian Hamm schwer – und ein zweiter Rettungswagen wurde angefordert. „Wir wünschen den beiden gute Besserung“, gab Hilbecks Trainer Uwe Beck den schwerverletzten Hultroper Spielern mit auf den Weg.
Hultrop tat sich anfangs schwer, Hilbeck dagegen startete engagierter – und nutzte gleich die erste richtig dicke Chance. Noel Scholz legte den Ball für Okan Özkara vor, der zum 1:0 der Gäste traf (20.). Doch Hultrop hätte kurz danach ausgleichen können, doch Spielertrainer Tobias Edler verzog frei vor SVH-Keeper Nils Peuler (28.). Bis zur Halbzeitpause hatte Hilbeck zwei Möglichkeiten durch Tekelier und Fichera per Kopf, doch hatte Hultrop nun mehr vom Spiel. Entsprechend froh waren die Gäste, dass Edler auch seine zweite dicke Chance nicht zum 1:1 nutzte (44.).
In der zweiten Hälfte drängte Hultrop weiter auf den Ausgleich, doch stattdessen fiel das 2:0 durch Matteo Fichera. „Bis zur 60. Minute war das Spiel offen“, sagte Hilbecks Trainer Uwe Beck. Dabei gelang es seinem Team, die Treffer immer genau zur richtigen Zeit zu machen: Denn jedes Mal, wenn Hultrop am Drücker war, trafen die Hilbecker: So war es auch beim 3:0, erneut durch Fichera (70.) und beim 4:0 durch Tekelier (88.). Dem letzten Treffer des Spiels ging der fast sichere Anschlusstreffer durch Edler voraus, dessen Schuss aus 10 Metern noch von Mats Benecke von der Linie gekratzt wurde.
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Der Sieg für Hilbeck war verdient. „Wir haben sehr leidenschaftlich und konsequent verteidigt, und nach vorne haben wir spielerische Lösungen gefunden“, erklärte Uwe Beck.
SW Hultrop: Efker; Bajramovic (81. Gurtsching), Hamm, Tüselmann, Lipowczyk (71. Kleegraf), Gißel, Reder, Edler, Buschhoff (55. Mebarki), Bonk (71. Mrzljak), Kirchhoff.
SV Hilbeck: Peuler; Rosenkranz, Ulas, Scholz, Hünnies (63. Ouardi), Tekelier, Hartmann (76. Amoev), Özkara (87. Mohr), Benecke, Freitag, Fichera (76. Ünal).
Tore: 0:1 Özkara (20.), 0:2/0:3 Fichera (55./70.), 0:4 Tekelier (88.).