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Bördehalle: Kreis arbeitet „mit Nachdruck“ an Lösungen - aber kein Ende in Sicht

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Von: Thomas Müller

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Sporthalle am Börde Berufskolleg wegen Legionellen gesperrt
Handwerker statt Handballer: Für den Sportbetrieb ist die Halle am Börde-Berufskolleg gesperrt – und ein Ende ist noch nicht in Sicht. © Peter Dahm

Seit Mai ist die Sporthalle des Bördeberufskollegs wegen Legionellen dicht. Der Kreis als Träger versichert, er tue, was er kann. Doch ein Ende ist nicht in Sicht. Es leiden die Schüler und die Soester Handballer.

Soest – Die Nicht- oder nur eingeschränkte Nutzung der Sporthalle des Börde-Berufskollegs wegen des anhaltenden Legionellenbefalls ruft derzeit Ärger auf allen Seiten hervor. Die Handballer vom Soester TV können ihre Stammhalle nicht nutzen, die Schüler müssen sich in provisorischen „Kabinen“ im Schulgebäude umkleiden und sich dort „frisch machen“. Aus den Reihen der Parteien haben jüngst auch die FDP-Fraktionen aus Stadtrat und Kreistag Mängel angesprochen und den Kreis als Träger von Schule und Halle zu einer zügigen Lösung aufgefordert.

Die Kreisverwaltung, die sich nun zur Sachlage geäußert hat, ist mit dem Status Quo unzufrieden: „Wir sind auch im eigenen Interesse bemüht, die Halle wieder freigeben zu können. Daran wird mit Nachdruck gearbeitet. Da die Sanitär-Einrichtungen auch für den Schulsport nicht genutzt werden können, ist die Situation auch für den Kreis als Schulträger mehr als unbefriedigend“, sagt Birgit Kalle von der Kreisverwaltung.

Auch fast fünf Monate nach der Feststellung der Legionellen ist noch immer nicht ganz klar, warum die Bakterien trotz verschiedener gängiger Reinigungsmaßnahmen weiterhin in der Halle auftreten. „Da thermische Desinfektionen nicht erfolgreich waren, wird nunmehr ein Gutachter für Trinkwasserhygiene beauftragt, die Ursache zu ermitteln und Empfehlungen für die Beseitigung des Befalls auszusprechen“, so Kalle. Einen Zeitpunkt, wann der Schrecken ein Ende haben könnte, kann der Kreis nicht nennen.

Die STV-Handballer, die naturgemäß gerne die Halle – auch mit Einschränkungen – nutzen möchten, hatten einen Toilettenwagen oder Ähnliches als Übergangslösung ins Spiel gebracht, um die Sanitäreinrichtungen in der Halle nicht nutzen zu müssen. Ob eine „mobile Lösung“ umzusetzen ist, prüfe die Kreisverwaltung derzeit, so Kalle, und eine weitere Alternative: „Es wird zurzeit ermittelt, ob es einen Standort in der Nähe der Sporthalle gibt, an dem Abwasser und Wasserversorgung aus der Schule (Sporthalle bekanntlich belastet) zur Verfügung stehen.“

Für die Bekämpfung der Mängel im 8,4 Millionen-Euro-Neubau, sind dem Kreis bislang keine hohen Kosten entstanden, „da diese im Rahmen der Gewährleistung durch den Generalunternehmer abgestellt wurden. Es sind lediglich Kosten für die Nachbeprobungen entstanden“, so Kalle. Alle Mängel seien im Rahmen der Gewährleistung abgestellt worden, alles Weitere ergebe die „Begutachtung durch den Gutachter“.

Bitter für die Vereinssportler: Sie müssen bis auf Weiteres improvisieren. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Für den September hat die STV-Abteilung einen funktionierenden „Plan B“, danach fehlen die Hallenzeiten in Soest.

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