Dank Jurss: Spitzenreiter SVW Soest müht sich zum Arbeitssieg

Der Landesliga-Spitzenreiter SVW Soest müht sich gegen Brilon zu einem Arbeitssieg. Der ist verdient, am Ende muss er aber noch zittern.
Soest - Als Philipp Ratz in der siebten Minute der Nachspielzeit zum Kopfball hochstieg und den Ball in Richtung des eigenen Tores köpfte, hielten die meisten der 250 Zuschauer im Soester Jahnstadion den Atem an. „Wir spielen schon so lange zusammen, da wissen wir ganz genau, was die Zentimeter ausmachen“, sagte Soests Keeper Lukas Kasparek, als wäre es einstudiert gewesen. Der Ball senkte sich auf jeden Fall auf die Latte – und Kasparek wäre wohl auch dagewesen. Augenblicke später jedoch nicht, als Lukas Gockel mit der letzten Aktion des Spiels total frei vorbeiköpfte.
Landesliga 2: SV Westfalia Soest – SV Brilon 1:0 (0:0).
Der Soester Schlussmann hatte in den letzten zehn Minuten deutlich mehr zu tun als in den 80 Minuten davor. Einen Eckball, der direkt aufs Tor gezogen wurde, lenkte er zudem gerade noch an die Latte.
Ein Ausgleich lag in der Luft, verdient wäre er aber nicht gewesen. Über 90 Minuten gesehen, war der SV Westfalia schon die bessere Mannschaft. In der ersten Hälfte schlug sich das aber noch nicht einmal in Chancen nieder. Die beste hat Torjäger Mario Jurss, der aber am SVB-Torwart scheiterte.
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„In der ersten Hälfte haben wir gut gespielt bis zum letzten Drittel, dann fehlten uns ein bisschen die Ideen“, sagte Soests Co-Trainer Jannik Schuerhoff. Es habe die letzte Konsequenz gefehlt, allerdings machte es der erwartet unbequeme und kampfstarke Gast den Soestern auch echt schwer. Nach guten ersten Aktionen „haben wir leider ein paar falsche Entscheidungen getroffen. Wir haben aber bis dahin eigentlich sehr gut gespielt“, so Schuerhoff, der aber den Start in Durchgang zwei lobte. Soest baute nun anders auf, riskanter, aber auch mit einem Offensivmann mehr.
Das brachte deutlich mehr Torraumszenen und Chancen. Doch schlug sich die Überlegenheit wiederum nicht so sehr in Toren nieder.
Der einzige Treffer des Tages aber war schön heraus gespielt. Yasin Toy reagierte geistesgegenwärtig beim Freistoß für Soest, spielte ihn schnell auf Rüther. Der täuschte einen Schuss 18 Meter vor dem Tor an, spielte stattdessen aber einen Pass in den Lauf von Mario Jurss. Und der Soester Torjäger traf aus 12 Metern zum 1:0. Danach hatten Toy, der an die Latte köpfte, Eickhoff und Teichrib, die vorbeiköpften sowie Rebelo mit einem Schuss ans Außennetz noch genug gute Chancen auf ein zweites Tor.
„Wir kommen dann zu unsere Chancen, machen daraus aber zu wenig. Dann ist es so, wenn du nur 1:0 führst, dass du in den letzten Minuten zu schwimmen beginnst“, so Schuerhoff.
Tabellarisch kommt Soest aber nicht in Bedrängnis, es bleibt beim Vorsprung vor den siegreichen Verfolgern aus Erlinghausen und Menden.
SVW Soest: Kasparek; Wunsch, Ratz, Eickhoff, Mehlhorn, Geisthövel, Toy (77. Rebelo), S. Topp (70. Reipöhler), N. Topp (90.+4 Dohnisch), Rüther (88. Köthschneider), Jurss (88. Teichrib).
Tor: 1:0 Jurss (56.).