Dass die erfolgreiche Zusammenarbeit irgendwann würde enden müssen, sei allen in der Mannschaft klar gewesen: „Für Ibou ist es in Soest immer nur nach oben gegangen, er hatte mit der A-Jugend Erfolge, ist zweimal aufgestiegen, hat dann mit uns viele Erfolge gehabt. Aber dass er irgendwann auch Soest verlässt, war nur eine Frage der Zeit. Er hat sicherlich auch höhere Ambitionen gehabt.“ Ambitionen, die ihm außerhalb von Soest eher geboten werden können.
Beim Auftakt in die Wintervorbereitung am Montag erklärte sich Mbaye noch einmal persönlich gegenüber der Mannschaft, bevor es auf den Trainingsplatz ging. Und da war eigentlich alles wie immer: „Das Training war richtig gut“, berichtet Geisthövel, eine Veränderung sei nicht zu spüren gewesen. Spüren konnte der Kapitän dabei allerdings auch seine Adduktoren, die ihm seit Monaten Beschwerden bereiten und ihn in den letzten Spielen 2022 „auf die Tribüne“ verbannten. „Es geht wieder bergauf, ich habe mittrainiert, diese Saison wird es wohl noch gehen“, sagt der Strippenzieher im Soester Spiel.
Die gemeinsamen Ziele von Mannschaft und Trainer sind für alle Ansporn genug, seriös und konzentriert weiterzuarbeiten: Nicht nur der Klassenerhalt und die 45 Punkte sind Thema, sondern sicherlich als Tabellenführer auch die Meisterschaft.
„Ein Aufstieg könnte natürlich helfen, die Mannschaft, so wie sie ist, zusammenzuhalten“, träumt Geisthövel vom großen Coup. Natürlich: Die talentierten Soester sind ähnlich wie ihr Trainer von höherklassigen Teams umworben – und viele sind bislang wegen Mbaye in Soest. Aus diesem Grund will der SVW schnell Klarheit in der Trainerfrage schaffen, um dann Gespräche mit den Spielern führen zu können.
Wer auch immer die Aufgabe im Sommer übernimmt, er wird sich mit einem sehr erfolgreichen Vorgänger messen lassen müssen. Die Erwartungen an den „Neuen“ sind groß. „Wir wollen sicherlich weiter attraktiven Fußball spielen. Außerdem ist Ibou nicht nur taktisch, sondern auch menschlich topp“, berichtet Geisthövel vom Ansehen, das der scheidende Trainer in der Mannschaft genießt. Das müsse der Nachfolger am besten auch leisten.
Der Mannschaftsrat sei bereits an Vorstand und Sportliche Leitung herangetreten, um seine Vorstellungen weiterzugeben.
Eine Forderung war beispielsweise, dass „Co“ Yannick Schuerhoff und Torwart-Trainer Martin Engel bleiben. „Wir müssen natürlich nehmen, was kommt“, so Geisthövel. Der Vorstand habe aber signalisiert, den Vorstoß der Mannschaft, mitreden zu wollen, zu begrüßen – und es ist davon auszugehen, dass die Entscheidung über den neuen Trainer in Soest wohl nicht an der Mannschaft vorbei getroffen wird. Und niemanden so unvorbereitet treffen, wie die Bombe, die kurz nach Weihnachten platzte.
Früherer Regionalliga-Stürmer verstärkt SVW Soest