STV verspielt sicheren Sieg: 25:27 gegen Augustdorf

Soest - Was für ein Einbruch. Nach 40 Minuten schien der Soester TV einem sicheren Heimsieg gegen die HSG Augustdorf/Hövelhof entgegenzusteuern, führte mit sieben Toren. 20 Minuten später jubelten die Gäste. Soest verlor mit 25:27 (15:12) – und verspielte innerhalb von 20 Minuten das, was man sich zuvor in starken 40 Minuten erarbeitet hatte.
„So ein Ding aus der Hand zu geben, tut einfach weh. Das darf uns zu Hause nicht passieren“, ärgerte sich Soests Trainer Dirk Lohse und fügte an: „Nicht mit der Führung im Rücken.“
21:14 lag Soest nach einer ordentlichen ersten Hälfte und einem starken Start in Durchgang zwei vorne, schien auf dem Weg zum sicheren Sieg (41.). Dann geschahen mehrere Dinge: Ronny Krüger löste Wetzel im HSG-Tor ab, hatte einige gute Aktionen, hielt insbesondere gegen die Soester Linksaußen und verschiedene Versuche von Halbrechts. Obendrein verteidigte Augustdorf nun gut gegen das Kreisläuferspiel, das die Soester zu siebt und mit leerem Tor schon seit Mitte der ersten Hälfte aufzogen. Doch nun ließ die STV-Durchschlagskraft nach. Lohse kritisierte zudem die Deckung in der Schlussviertelstunde: „Wir haben uns einige Nachlässigkeiten in der Deckung geleistet, da laufen uns die Leute weg.“
Soest vergeigte vorne einen Angriff nach dem anderen und die HSG knabberte ein Tor nach dem anderen vom Rückstand ab. Insbesondere die Rückraum-Shooter Bahrenberg und Struck, die zuvor relativ gut aus dem Spiel genommen waren, schossen sich nun warm. Bahrenberg war es auch, der mit seinem Rückraumtreffer zum 22:22 (51.) den 8:1-Lauf der HSG innerhalb von knapp zehn Minuten abschloss.
Lohse brachte noch einmal Lichtenegger für das Tor, der sich gut einfand, direkt einen Ball von Struck hielt und Picht auf die Reise schickte: 23:22. Direkt beim Anwurf ergaunerte Bekel von der Bank kommend den Ball. Soest schien die Kurve zu kriegen, doch die HSG ließ nicht locker. Soest legte noch zweimal vor: Gran per Siebenmeter zum 24:23 und Kim Voss-Fels, 50 Minuten auf der Tribüne und dann erstmals wieder im STV-Trikot als „letzte Patrone“ (Lohse) zum 25:24. Doch kippte die Partie endgültig in der hektischen Schlussphase. Struck zum Ausgleich. Vorne passt Gran den Ball ins Aus.
Nach Strucks Treffer zum 25:26 etwa 50 Sekunden vor dem Ende wurde es noch einmal wild: Poparic mähte Picht an der Mittellinie um bei der schnellen Mitte. Klarer Fall: Rot und Überzahl für Soest. Aber Ersatzspieler und Betreuer standen plötzlich auf dem Feld: Torwarttrainer Kai Schönfeld stürmte besonders energisch in Richtung HSG-Bank und kassierte die Zwei-Minuten-Strafe für die Soester Bank. So ging es in Gleichzahl in die Schlusssekunden. Und wieder war Krüger entscheidend, der erst gegen Voss-Fels parierte und kurz darauf Bekel zum Körpertreffer zwang. Auf der anderen Seite sorgte Honerkamp für den Schlusspunkt.
Statistik
Soester TV: Muhr, Lichtenegger; Gran (8/8), Schnorfeil (2), Wolff (1), Picht (3), Vukoja (3), Schönle (3), Haake, Franke (1), Bekel (2), K. Voss-Fels (1), M. Loer, Nöh (1).
HSG Augustdorf/Hövelhof: Krüger (1), Wetzel; Struck (7), Hengsbach (4), Pristas (1), Wolff (4), Janzen, Schmeckthal (1), Skrobic (1), Bahrenberg (4), Honerkamp (1), Poparic (3).
Spielfilm: 2:2, 4:3, 4:6, 7:7, 9:9, 12:9, 14:10, 15:12 – 18:12, 20:13, 21:14, 22:16, 22:22, 23:22, 25:24, 25:27.