Profi-Team in Soest: So schlug sich STV gegen Spitzenreiter Bielefeld

Keine Chance. So einfach lässt sich der Auftritt der Handballer vom Soester TV gegen Oberliga-Spitzenreiter Altenhagen-Heepen zusammenfassen.
Oberliga (Männer): Soester TV - TSG Altenhagen-Heepen Bielefeld 21:33 (9:17)
Es war ein Klassenunterschied zu erkennen zwischen dem STV und dem Gast aus Bielefeld. Soest, das sicherlich in dieser Saison schon mal besser gespielt hat, soll damit aber nicht die Oberliga-Tauglichkeit abgesprochen werden. Vielmehr ist der annähernd unter Profi-Bedingungen arbeitende Gast aus Bielefeld überqualifiziert für das westfälische Oberhaus.
Spieler mit Erfahrung aus 3. Liga bis Bundesliga inklusive Einsätzen für die Nationalmannschaft machten es den Soestern schwer bis unmöglich, überhaupt für den Sieg infrage zu kommen. Von der ersten Minute an nahm der große Favorit Spiel und Gegner Soest ernst. Trainer Niels Pfannenschmidt hatte vor einer „unangenehmen Aufgabe“ gewarnt und der Mannschaft erfolgreich die Sinne geschärft.
„Max Loer schafft es immer, das Maximum aus den Mannschaften herauszuholen. Soest hat uns viele Aufgaben gestellt, die wir aber fast alle gut gelöst haben“, sagte Pfannenschmidt.
Schon die ersten Aktionen zeigten, die Bielefelder nehmen das Spiel mehr als ernst. Schösse, Plaß und Braun schossen in den ersten drei Minuten eine 3:1-Führung heraus, profitierten auch von guten Paraden des starken Torwarts Dennis Doden im TSG Tor. Gerade Braun erwischte einen guten Tag, der Rechtsaußen erwischte einen guten Tag, war mit sechs Toren zweitbester Werfer nach Bielefelds Ex-Nationalspieler Felix Bechtloff auf Linksaußen (9 Tore).
Aber noch war Soest nicht abgeschüttelt. Mit Ballgewinnen und Tempo kam Soest noch einmal heran auf 3:4 und 4:5. Doch aus dem gebundenen Spiel ging nicht viel - und auch mit sieben Feldspielern und leerem Tor ging wenig bis gar nichts. „Der 7. Mann hat gar nicht funktioniert, da hat Altenhagen einen guten Weg gefunden“, sagte Loer, der mit ansehen musste, wie gleich drei Bälle innerhalb weniger Minuten im leeren Soester Tor einschlugen. Bei Soest ging nun gar nichts mehr, der STV warf zehn Minuten lang kein Tor, die TSG machte aus einem 4:5 ein 4:12. Obendrein sah Lars Wiggeshoff auch noch die Rote Karte nach einer Abwehraktion gegen Florian Schösse, den er im Gegenstoß spektakulär zu Fall brachte.
Es lief alles gegen Soest, das mit einigen guten Aktionen bis zur Pause immerhin den Acht-Tore-Abstand halten konnte.
Auch nach Wiederbeginn blieb die Dominanz der Bielefelder, die nicht einmal mit Vollgas zu spielen schienen. Da konnte Soest versuchen, was es wollte. Und das war den STV-Spielern hoch anzurechnen: Sie gaben alles, versuchten alles, auch als das Spiel längst verloren war.
„Man hat gesehen, welche Qualität Altenhagen hat. Wenn wir nicht am absoluten Limit spielen, haben wir keine Chance. Und wir waren weit weg vom Limit“, räumte STV-Trainer Max Loer ein.
Soester TV: Muhr (1.-60.), Bruyn; Gran (0, 1/0), Wolff (3), Dörnemann (5), Möllenhoff, Wiggeshoff (1), Schuerhoff, Wiesemann (2), Jünger (3), Müller, Tischer (2, 2/2), Holznagel, Falkenberg (5).