76 Tore in „hässlichem Spiel“: So schlug sich der Soester TV beim TuS Volmetal

Der Soester TV ist einer der großen Gewinner des Spieltags in der Oberliga. Den Klassenerhalt hat die Mannschaft von Max Loer nun wieder selbst in der Hand.
Hagen - Der Soester TV hat sein schweres Auswärtsspiel beim TuS Volmetal gewonnen und den Kontakt zum rettenden Platz acht hergestellt.
Handball, Oberliga: TuS Volmetal – Soester TV 36:40 (18:18).
Silas Bruyn setzte den Schlusspunkt. Der Soester Keeper traf mit der Schlusssirene zum 36:40-Endstand in Hagen-Volmetal. Und er war – trotz der 36 Gegentore – auch eine der entscheidenden Figuren auf dem Feld gewesen.
Bruyn hatte Routinier Veit Lichtenegger nach dem Ausfall von Birk Muhr als Unterstützung mit im Kader; beide teilten sich die Zeit im Tor. Doch ein echtes Spiel für Torhüter war das Duell nicht. Denn beide Mannschaften setzten vermehrt auf den siebten Feldspieler, kamen so immer wieder zu freien Abschlüssen.
Bruyn hielt im entscheidenden Moment jedoch seinen Schädel für die Mannschaft hin. Acht Minuten vor dem Ende eines Kampfspiels stand es 32:32 nach gefühlt unendlichen Wendungen und Führungswechseln. STV-Topscorer Luis Gran hatte gerade mit einem seiner 12 Tore zum Ausgleich getroffen, da bekam Volmetal einen Siebenmeter zugesprochen. Zwei hatte Van Wieringen schon vergeben, daher trat Joel Jünger an. Und er traf Bruyns Kopf. Die Folge: Rot für Jünger und Ballbesitz für Soest. Falkenberg traf kurz drauf zur erneuten Soester Führung (32:33).
Doch noch war der TuS nicht geschlagen: Zweimal noch glich Mats Pfänder aus (34:34; 55.), dann setzte sich Soest in einer weiter Überzahl durch Tore von Jan Wiesemann und Kapitän Grän auf zwei Tore ab. 85 Sekunden vor dem Ende machte Falkenberg in Unterzahl mit dem 35:38 alle klar.
Nach Bruyns Schlusspunkt jubelten die Soester über einen Sieg in einem „echt hässlichen und dreckigen Spiel“, wie es Martin Denso bezeichnete. Der Co-Trainer hatte für Max Loer das Coaching übernommen und hatte jede Menge zu tun. Denn die Offensivreihen überforderten in diesem 76-Tore-Spiel mehr oder weniger die Abwehrreihen.
Ab Minute zehn spielte Volmetal mit sieben Angreifern (und leerem Tor). Ab der bald folgenden Manndeckung für Soests Kapitän Luis Gran tat es der STV seinem Gegenüber gleich.
„Wir haben es nicht geschafft, den siebten Mann zu verteidigen. Wir haben über die gesamte Spielzeit kein Mittel gefunden, Volmetal hat immer eine Lösung gegen unsere Abwehr gefunden“, berichtete Denso. Auf der anderen Seite sah es aber ähnlich aus.
Und so lieferten sich die Teams einen Schlagabtausch, der hauptsächlich von der Spannung lebte. Aus Sicht des Soester Trainers war das Glück entscheidend: „Wir machen die Siebenmeter rein in der entscheidenden Phase, Volmetal nicht. Jetzt haben wir das Glück, das wir in der Hinrunde nicht hatten.“
Für Soest war es der fünfte Sieg in den vergangenen sechs Spielen. Durch den Erfolg rückt Soest als Neunter (23:21) bis auf einen Punkt an den TuS Möllbergen (24:20) heran. Der TuS Bommern verbesserte sich auf Platz sechs (26:18) durch den 27:23-Erfolg gegen Herne (24:18). Zehnter ist Harsewinkel (23:21). Der Fünfkampf um Platz acht oder besser ist noch enger geworden. Und am kommenden Wochenende kann Soest den Fünften Rödinghausen (28:14) noch mit hereinziehen.
Soester TV: Bruyn (1/1.-28.; 44.-60.), Lichtenegger (28.-44.); Gran (12, 7/7), Wolff (1), Möllenhoff (6), Vukoja (2), Vogt, Wiesemann (2), Voss-Fels, Jünger (2), Müller (4), Tischer (4), Holznagel, Falkenberg (6).
Spielfilm: 2:1, 4:4, 4:6, 6:8, 8:11, 9:12, 12:12, 14:13, 16:16, 18:18 - 19:19, 21:19, 22:22, 23:24, 24:25, 27:25, 29:27, 29:30, 32:32, 32:33, 34:34, 34:36, 35:38, 36:40