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Soester Leistungssportler schwer verletzt - so geht es weiter

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Von: Sebastian Moritz

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Leichtathletik-Team-EM in Chorzow
Falk Wendrich (LAZ Soest). © Andrzej Grygiel/dpa

Im Flieger von Düsseldorf nach Antalya war die Hochsprungwelt von Falk Wendrich noch in Ordnung. In guter körperlicher Verfassung und voller Vorfreude blickte er auf das Trainingslager im türkischen Belek. Während der zehn Tage im Kreise des Deutschen Leichtathletik-Verbandes wollte er sich den Feinschliff für die Freiluftsaison holen. Die hat nun ohne den Leichtathleten des LAZ Soest begonnen.

Soest – Vermutlich während des Techniktrainings ist die rechte Achillessehne des 27-Jährigen längs angerissen. Kurz zuvor hatten sich erste Beschwerden am Ansatz der Sehne bemerkbar gemacht. Die folgende Ultraschalluntersuchung zeigte vor allem einen entzündeten Schleimbeutel, der ebenfalls am Sehnenansatz liegt. „Ich war mir absolut sicher, dass die Schmerzen durch den überlasteten Schleimbeutel ausgelöst wurden, der kann weder platzen, noch reißen, sondern tut einfach nur enorm weh, also habe ich weitertrainiert“, so Wendrich.

Direkt nach der Diagnose war ich konsterniert, ein wenig später vor allem traurig und frustriert. Die Vorstellung im Berliner Olympiastadion Deutscher Meister zu werden ist schlicht unmöglich geworden.

Falk Wendrich

Aus heutiger Sicht ein Fehler: „Mir wird ziemlich mulmig, wenn ich daran denke, was ich noch mit der angerissenen Sehne trainiert habe“, sagt Wendrich. Sprungläufe aus schnellem Anlauf und andere anspruchsvolle Übungen standen auf seinem Trainingsplan. „Jeden Moment hätte meine Sehne auch komplett abreißen können. Ich komme mir durchaus dumm vor, meine starken Schmerzen ignoriert zu haben. Im Nachhinein weiß man es mal wieder besser“, reflektiert er im Rückblick.

Ins Alternativtraining gestartet

Nach der Rückkehr aus der Türkei, sowie erfolglosem Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten und Entlastung des Fußes machte schließlich ein MRT die tatsächliche Verletzung sichtbar. „Direkt nach der Diagnose war ich konsterniert, ein wenig später vor allem traurig und frustriert. Die Vorstellung im Berliner Olympiastadion Deutscher Meister zu werden ist schlicht unmöglich geworden“, so Wendrich zwei Wochen vor der Deutschen Meisterschaft. Nach der ersten Therapie zur Beschleunigung der Heilung mit vier Spritzen Eigenblutplasma an die verletzte Stelle, befindet sich der Deutsche Hallen-Vizemeister im Alternativtraining. Er trainiert viel auf dem Rennrad. Außerdem absolviert er Krafteinheiten in Maschinen ohne Belastung der Füße.

Schon oft bewies Wendrich, dass er nach schwereren Verletzungen stark zurückkehren kann. Und die jüngsten Eindrücke aus dem Training stimmen ihn auch wieder positiv. „Ich hätte nicht gedacht, dass mir die erlaubten, ersten Kniebeugen so einen Spaß bereiten würden, umso größer ist meine Vorfreude auf die Tage, an denen ich wieder im Stadtpark sprinten und im Stadion springen darf“, so Wendrich. Wenn alles gut läuft, möchte er in einigen Wochen in die Saison einsteigen und dann doch noch von den guten Eindrücken aus seiner Saisonvorbereitung profitieren.

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