Trainerbeben: Soester Erfolgscoach verlässt SVW in Richtung Oberliga

Der Landesliga-Spitzenreiter SV Westfalia Soest muss im Sommer den Abgang seines Erfolgstrainers verkraften.
Soest – Denn Ibou Mbaye wird den Aufsteiger im Sommer verlassen, wie der Sportliche Leiter, Dustin Hamel, am Donnerstag bestätigte. Der neue Verein von Mbaye ist der sauerländische Oberligist SG Finnentrop/Bamenohl, er wurde am Nachmittag schon nach der Pressekonferenz der Mannschaft vorgestellt. Der Vertrag läuft zunächst über ein Jahr.
Wir sind ziemlich traurig. Die positive Entwicklung unserer Mannschaft hängt ganz eng mit Ibou zusammen. Er ist der Vater des Erfolges. Wir hätten gerne mit ihm weitergearbeitet.
„Wir sind ziemlich traurig. Die positive Entwicklung unserer Mannschaft hängt ganz eng mit Ibou zusammen. Er ist der Vater des Erfolges. Wir hätten gerne mit ihm weitergearbeitet“, sagt Hamel. „Ich freue mich, zur neuen Saison 23/24 hier in Bamenohl sein zu dürfen und bedanke mich für das Vertrauen“, sagte Mbaye.
Ich glaube, mein Weg ist noch nicht abgeschlossen. Ich bin ehrgeizig. Mein Ziel ist, mich zu verbessern und Oberliga traue ich mir auch zu. In Soest muss ich keinem mehr etwas beweisen und ich wollte den richtigen Zeitpunkt erwischen, nach dem Motto: ‘Man sollte gehen, wenn es am schönsten ist.
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„Ich glaube, mein Weg ist noch nicht abgeschlossen. Ich bin ehrgeizig. Mein Ziel ist, mich zu verbessern und Oberliga traue ich mir auch zu. In Soest muss ich keinem mehr etwas beweisen und ich wollte den richtigen Zeitpunkt erwischen, nach dem Motto: ‘Man sollte gehen, wenn es am schönsten ist“, erklärte Mbaye. Der Abschied sei ihm schwer gefallen: „Ich habe mich in Soest immer wohl gefühlt. Dass ein Verein aus dem Sauerland, wo es bestimmt auch gute Trainer gibt, auf mich zugekommen ist, verdanke ich der Mannschaft und dem Verein. Es war keine Entscheidung gegen Soest, sondern für den nächsten Schritt.“
Als die Anfrage von der SG kam, war Mbaye im ersten Moment überrascht. „Ich habe mir dann angehört, was die SG sich vorstellt, und habe viele Parallelen zu Soest erkannt. Die haben hier eine junge Mannschaft, die Entwicklungspotenzial hat. Hinzu kommt das familiäre Umfeld im Verein. Ich glaube, dass ich mich hier wohlfühlen kann. Ich war von der Art und Weise, wie der Verein arbeitet, angetan“, betont der Soester. Er informierte am Mittwoch sein aktuelles Team darüber, dass er den Verein im Sommer wechseln wird, auch der Vorstand wurde darüber vor ein paar Tagen in Kenntnis gesetzt.
Der frühere Nationalspieler für U-Mannschaften im Senegal und Fußballlehrer ist aktuell in seiner vierten Saison Senioren-Trainer beim SV Westfalia und war davor erfolgreicher Jugendtrainer des SVW Soest bis hin zum Westfalenliga-Aufstieg der A-Junioren. Der Pädagoge habe dabei mit offenen Karten gespielt, so Hamel. „Er hat frühzeitig kommuniziert, dass er sich anders als in den Vorjahren diesmal vorstellen kann, ein interessantes Angebot anzunehmen“, sagt Hamel.
Schuerhoff und Engel bleiben in Soest im Trainerteam
Nun begibt sich der SV Westfalia auf Nachfolgersuche. „Das machen wir in engem Austausch mit der Mannschaft“, sagt Hamel. Co-Trainer Yannik Schuerhoff und Torwarttrainer Martin Engel bleiben Soest in der kommenden Saison erhalten, so Mbaye.

Einige Spieler hätten bereits ihre Zusage für die kommende Saison gegeben, auch unter dem Eindruck von Mbayes Abschied. In der bereits am 29. Januar beginnenden zweiten Saisonhälfte wollen alle zusammen den maximalen Erfolg und die höchst erfolgreiche Hinserie fortsetzen. „Ibou will sich gebührend bei uns verabschieden und weiterhin alles geben“, sagt Hamel über den 44-Jährigen.
Mbaye wird beim Tabellenzehnten der Oberliga Westfalen Nachfolger von Ralf Behle. Der hatte Anfang Dezember nach sieben Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit seinen Abgang angekündigt. Der Kirchhundemer kam 2016 zur SG und präferierte Offensiv-Fußball. Im ersten Jahr gelang ihm der direkte Wiederaufstieg in die Westfalenliga, bevor die SG in der Saison 19/20 als zweiter Verein aus dem Kreis Olpe den Sprung in die Oberliga Westfalen schaffte.
Ab Sommer übernimmt der verheiratete Studienrat und zweifache Familienvater Ibou Mbaye, der an der Sekundarschule in Wickede tätig ist und Französisch und Sport unterrichtet, erstmals eine Oberliga-Mannschaft. „Wir hatten mit Ibou sehr gute Gespräche, sodass wir ihm diese Aufgabe zutrauen. Er ist positiv fußballverrückt, kann Spieler weiterentwickeln und bringt eine Spielidee mit, die zum Verein passt. Als Verein haben wir uns nie auf einen Namen festgelegt, sondern Eigenschaften definiert, die unser zukünftiger Trainer mitbringen soll. Bei Ibou sehen wir genau diese Eigenschaften, um die erfolgreiche Arbeit bei der SG mit seiner Art und neuen Impulsen fortzuführen“, sagt Finnentrops Sportlicher Leiter, Simon Machula.
In der Vorbereitung trifft Finnentrop auch auf den zukünftigen Trainer. Am 21. Januar spielt die SG zuhause in der H&R-Arena gegen den SV Westfalia Soest, wo Ibou Mbaye wohl zum letzten Mal als Gast am Bamenohler Schloss empfangen wird.
Der Soester Mbaye muss 66 Kilometer nach Freienohl fahren, über die Bundesstraße 229 benötigt er für einen Weg 75 Minuten.„Manchmal muss man mal raus aus seiner Komfortzone“, sagt Mbaye zu dem auch erhöhten Fahrtaufwand.