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Falcons kämpfen dafür, dass ihre Freunde bleiben dürfen

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„Nous sommes uni“ - Wir sind eins. Die Basketballer der Soester Falcons setzen sich dafür ein, dass Flüchtlinge nicht abgeschoben werden. Ihre Vereinskameraden aus Burundi sollen in Soest und ihrem neuen Umfeld bleiben.
„Nous sommes uni“ - Wir sind eins. Die Basketballer der Soester Falcons setzen sich dafür ein, dass Flüchtlinge nicht abgeschoben werden. Ihre Vereinskameraden aus Burundi sollen in Soest und ihrem neuen Umfeld bleiben. © Soest Falcons

Die Basketballer der Soest Falcons kämpfen für eine Familie aus Burundi. Die hat sich im Verein und Soest integriert - und soll bleiben, wenn es nach den Falcons geht.

Soest – Der Soest Falcons – Basketballer aus Soest – kämpfen seit Wochen Seite an Seite für Gael und Djibril Nimufasha und ihre Familie aus Burundi. Die Brüder sind mit ihrer Mutter und zwei jüngeren Schwestern nach einer langen Flucht aus politischen Gründen in Süddeutschland angekommen und wurden dann nach mehreren Stationen in die „ZUE“ am Hiddingser Weg in Soest gebracht.

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Mitte Januar standen die beiden Brüder das erste Mal an der Sporthalle der Soester Basketballer. Inzwischen sind sie ein fester Bestandteil der U18 und der Herrenmannschaft geworden. Ihr Schicksal und ihre traumatischen Erfahrungen haben im Basketballverein eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst.

„Jeden Tag ein Brief“

Der Verein hat Unterschriften für den Verbleib der Familie in Soest gesammelt, diese der Bezirksregierung Arnsberg und Soests Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer zukommen lassen. Auf Idee von Joel Alite aus der U18 haben die Jugendlichen und Eltern verschiedener Jugendteams die Aktion „Jeden Tag einen Brief“ gestartet: Jeden Tag schrieben sie Bittbriefe an den Bürgermeister.

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Die jüngste Aktion geht auf die Idee von Frederic Buntrock aus der U16 zurück. Mit der Aktion „Falcons Herz für Burundis“ wollen die Soest Falcons dem Bürgermeister und der Bezirksregierung zeigen, dass sie unter dem Motto „Nous sommes uni“ zusammenstehen und aktiv an der Integration der gesamten Familie mithelfen.

Der Sport kann helfen, die traumatischen Erfahrungen etwas abzufangen.

Irene Freimark-Zeuch

Insgesamt waren 50 Falcons aus allen sieben Teams des Basketballvereins gekommen und nahmen die Familie in ihr Herz auf. „Der Sport kann helfen, die traumatischen Erfahrungen etwas abzufangen“, so Irene Freimark-Zeuch, die sich seit Jahren in Soest und Umgebung für Integration engagiert und eine starke Partnerin des Vereins ist. Demnächst kommen auch die Mädchen und die Mutter zum Hobbyteam der Soest Falcons.

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„Wir begleiten die Familie bei Besorgungen des täglichen Lebens mit der Ehrenamtlichen Irene Freimark-Zeuch, haben einen privaten Deutschunterricht für vier Stunden die Woche durch die Ehrenamtliche Susan Maynard in den Räumen der Johanneskirche organisiert und sind der Gemeinde unendlich dankbar“, sagt Dr. Uli Vedder, der im Verein die Integrationsarbeit koordiniert.

Die Familie sei überaus gebildet und wissbegierig. „Wir senden Signale der Bereitschaft zur Integration, die bislang von der Stadt Soest abgelehnt werden und es wird auf zahlreiche Anfragen dieser Art verwiesen“, führt Vedder weiter aus. „Das mag in einem gewissen Rahmen sein, aber das wollen wir Soest Falcons nicht glauben und deswegen hoffen wir, dass auch unser Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer ein Herz für die geflüchtete Familie aus Burundi hat und die Familie in Soest aufgenommen wird, trotz der Hinweise auf eine hohe Belegung durch die in Soest liegende ZUE hoffen wir auf dieses Zeichen der Menschlichkeit.“

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