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So lief die Soester Landesliga-Rückkehr nach 14 Jahren

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Von: Thomas Müller

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Fußball-Landesliga: SVW Soest - BSV Menden 0:1
Alle Angriffsversuche verpufften letztlich: Hier scheitert Teichrib. © Thomas Müller

Eiskalte Dusche im Glutofen Jahnstadion für Aufsteiger Soest bei der Rückkehr in die Landesliga nach 14 Jahren. Im Topspiel zwischen Geheimfavorit SVW Soest und Vizemeister BSV Menden schlugen die Gäste nach 73 Minuten eiskalt zu, während den Gastgebern zuvor bei klarem Chancenplus das Glück im Abschluss fehlte.

Landesliga 2: SV Westfalia Soest – BSV Menden 0:1 (0:0). Christoph Rüther macht den normalerweise im Schlaf. Warum er die Direktabnahme nach Zuspiel von Jurss in der Nachspielzeit aus neun Metern vorbeisemmelte, kann er sich auch nicht erklärten. Es passte irgendwie zum Spiel. Denn die Soester hatten im Spiel zweier guter Landesliga-Teams ein klares Chancenplus. Nur wollte der Ball irgendwie nicht ins Tor der Gäste.

So ging die Rückkehr in die Landesliga gegen für den SV Westfalia daneben – zumindest was das Ergebnis angeht. Der Rahmen stimmte: Einlaufkinder, einige 100 Zuschauer, dazu zwei Mannschaften, die das in die Tat umsetzen, was die Trainer angekündigt hatten: attraktiv Fußball spielen.

In Soest werden nicht viele Mannschaften gewinnen“

Ibou Mbaye (Trainer SVW Soest): „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, von den Torchancen hätten wir die ein oder andere reinmachen müssen. Wir sind es nicht gewohnt, dass es so lange 0:0 steht. Wir waren im Abschluss vielleicht zu hektisch. Das war ein starker Gegner, der oben mitspielen wird. Und aus meiner Sicht waren wir auf keinen Fall die schlechtere Mannschaft. Klar sind wir enttäuscht, aber auch so ein Spiel sollte uns weiterbringen. Wie Menden das Spiel über die Runden gebracht hat, können wir uns auch etwas abgucken.“

Kevin Hines (Trainer BSV Menden): „Es war ein gutes Landesliga-Spiel, da muss man den Soestern ein Kompliment aussprechen. Die erste Hälfte war ausgeglichen. In der zweiten Hälfte waren wir lange Zeit nicht gut im Spiel, aber hatten unsere Szenen, als bei Soest die Kraft nachließ. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen, für uns war es etwas glücklich. Das sind drei Punkte, die erst mal schön sind. In Soest werden nicht viele Mannschaft gewinnen.“

Bitter, dass ausgerechnet Fehler das Spiel entschieden. Zunächst einmal kassierte Soest nach einem Pressschlag an der Mittellinie völlig unnötigerweise einen Eckball gegen sich. Dann trudelte der von Schmöle getretene Standard so merkwürdig durch den Strafraum, dass Wojciech Kossmann ihn nicht richtig zu fassen bekam – und Tom Janke (allein gelassen) abstaubte (73.).

Das hatte sich so nicht wirklich abgezeichnet, denn Soest hatte in den 25 Minuten seit der Pause klar den Ton angegeben – und einige gute Aktionen. Jurss eröffnete die Abteilung Attacke, als er sich kurz nach der Pause durchtankte und aus spitzem Winkel drüber schoss. Zwei Minuten später ließ er seinen Gegenspieler aussteigen, doch Torwart Hacker flog ihm rechtzeitig entgegen.

Ein Konter landete über Teichrib und Brenk wieder beim dritten Soester Stürmer, doch der Torjäger vom Dienst aus der vergangenen Saison schoss aus 15 Metern knapp vorbei.

Im Gegenzug hatte Schmöle die Gäste-Führung auf dem Fuß, doch er verzog völlig freistehend. Dann musste eigentlich das Tor für Soest fallen: Teichrib – wie immer viel im Dienste der Mannschaft unterwegs – zog ab. Wieder war Hacker da, kratzte seinen tollen Schuss aus dem Winkel.

Mit der Trinkpause nach gut 70 Minuten war der Soester Offensivdrang vorbei. Und wenig später fiel das Gegentor. Trainer Mbaye riskierte mehr, ließ offensiver spielen. Doch auch in Überzahl – Hauser hatte wegen Meckerns Rot gesehen (84.) – fehlten die großen Ausgleichschancen, während Menden clever Zeit von der Uhr nahm. Kötter mit einem Kopfball und eben Rüther hätten Soest belohnen können...

In der ersten Hälfte hatte es ein unterhaltsames Spiel gegeben, mit nur wenigen Chancen. Beide Mannschaften verstanden es, sich ohne den Ball gut zu positionieren und beim offensiven Pressing nicht allzu viel zu riskieren. So waren die ersten Chancen ein wenig Zufallsproduktprodukte: Hauser kam gegen Soests Keeper Kossmann per Kopf irgendwie an den Ball, doch trudelte der ins Aus. Neitzner mit einem Kopfball sowie Schüsse von Geisthövel, Jurss und Neitzner aus der Distanz waren Soester Gelegenheiten. Auch Mendens Hauser zog mal ab – und verfehlte. Kurz vor der Pause hatte Teichrib die ganz dicke Chance für Soest, als Mendens Kapitän Kießler der Ball am Elfmeterpunkt versprungen war. Doch er verzog.

SVW Soest: Kossmann, Eickhoff, Geisthövel, Ratz, Mehlhorn (73. Wunsch), Toy (62. Kötter), N. Topp, L. Neitzner (80. S. Topp), Jurss, Brenk (90. Rüther), Teichrib.

Tor: 0:1 Jenke (73.)

Rot: Hauser (84./BSV) Beleidigung.

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