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SFO feiert Derbysieg bei SGO - Heimsiege für Westönnen, Hultrop und Hilbeck

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Von: Thomas Müller, Frank Zöllner, Frank Düser

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Ostinghausens Lars Schröder erzielte die ersten beiden Tore und führt die Bezirksliga-Torschützenliste mit sechs Treffern an.
Ostinghausens Lars Schröder erzielte die ersten beiden Tore und führt die Bezirksliga-Torschützenliste mit sechs Treffern an. © Düser

Mit den meisten Gegentoren der Liga und dem schlechtesten Torverhältnis rutscht SG Oestinghausen auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Eine 0:5-Klatsche gab es im Derby gegen Ostinghausen. Zudem siegten der SV Hilbeck, RW Westönnen und SW Hultrop.

Bezirksliga 7: SG Oestinghausen – SF Ostinghausen 0:5 (0:2). Nach vier Spielen stehen bei den Schwarz-Gelben drei klare Niederlagen und ein ordentliches Spiel gegen Kamen (3:3) zu Buche. Da kann das Nervenkostüm dünner werden.

SGO-Trainer Dierk Meinke wollte die Defensive stärken, bemängelte schon vor dem Spiel die hohe Anzahl an Gegentreffern. So rutschte Nick Weber in die Kette, spielte neben Limbrock innen. Außen waren Scholle und Brinker zuständig. Schnell war zu erkennen, dass die Gäste das Spiel machen sollten, SGO setzte auf schnelles Umschaltspiel. Nach 14 Minuten führte SFO einen Freistoß schnell aus, verlagerte auf Gutmann, der ungeahndet aus dem Abseits das Spiel fortsetzen konnte. Nach zwei Stationen landete der Ball bei Schröder, der 20 Meter vor dem Tor nicht gestört wurde und zum 0:1 traf. Da half auch alles Reklamieren nicht, der Treffer zählte. Beim 0:2 half der Gastgeber kräftig mit. Einen Rückpass von Limbrock verarbeitete Torwart Riese schlecht. Schröder ging dazwischen, und schob zum 0:2 (19.) ein. Der Gastgeber brauchte etwas, hatte so 15 Minuten vor der Pause die beste Phase. Doch ein Senk-Volley landete am Außennetz und eine Brinker-Flanke wurde von zwei Schwarz-Gelben knapp verpasst. Hier war der Anschluss möglich.

Auch nach der Pause war die Partie zunächst offen, wieder hatte Senk eine Chance (54.), doch wurde sein Schuss zur Ecke abgewehrt. Wenig später machte es der Gast besser. Eine starke Kombination über Schröder und Erdöl landete bei Marcel Meuter, der das Leder zum 0:3 (61.) ins Netz drosch. Drei Minuten später „tanzte“ Tom Franke im Strafraum drei SGO-Spieler aus und traf zum 0:4. Fred Gutmann erhöhte nach schöner Vorarbeit von Lucca Mazziotti noch auf 0:5. In den letzten 20 Minuten passierte nicht mehr viel.

Nach dem Spiel war Gästecoach Julian Bober „total happy“ und sagte: „Heute ist unser Plan aufgegangen, wir waren spielerisch besser, waren effektiv und haben uns belohnt. Wir hatten sehr viel Kontrolle und schnelle Spielverlagerungen. Das war richtig gut.“ Auf der anderen Seite war SGO-Coach Dierk Meincke nach dem Spiel noch emotional geladen, sah den Schiedsrichter als Sündenbock, weil dieser vor dem 0:1 falsche Entscheidungen getroffen hat. - Tore: 0:1, 0:2 Schröder (15., 19.), 0:3 M. Meuter (61.), 0:4 Franke (65.), 0:5 Gutmann (70.).

Bezirksliga 7: RW Westönnen – SV Eintracht Heessen 7:1 (2:0). Wie viel Potenzial in der Mannschaft von RW Westönnen steckt, ist kein Geheimnis. Zuletzt war es eher ein Rätsel, warum die Mannschaft es nicht abrief. Trainer Christoph Linstaedt löste es anscheinend unter der Woche mit vielen Gesprächen: „Kompliment an die Jungs, sie haben Vollgas gegeben. Sie haben gemerkt, dass es ganz anders läuft, wenn man die Standard-Dinge abruft.“

Allerdings musste die Mannschaft auch selbst erst etwas dafür tun, sich erst einmal wieder das Selbstvertrauen erarbeiten, brauchte dafür die ersten gut 40 Minuten. So lange war die Partie nämlich offen, vielleicht sogar mit Vorteilen für die Gäste, deren Schuss-Chancen aber Brylka entschärfte.

Erst kurz vor der Halbzeit nahm RWW Fahrt auf. Die erste dicke Chance hatte Tas, der nur den Pfosten traf. Im Gegenzug wurde Heessen ein Tor wegen Abseits zurückgepfiffen. Dann wieder Westönnen: Der stark aufspielende Mika Laenen erlief einen langen Ball und passte ihn perfekt an den zweiten Pfosten, wo Tas ihn ins Tor grätschte. Westönnen bestimmte von nun an das Geschehen. Und belohnte sich noch vor der Pause: Bei einer Tas-Flanke behinderten sich Torwart und Verteidiger so sehr, dass sie zu Boden gingen. Laenen staubte auf 15 Metern ab.

„Mit einem 2:0 in die Pause zu gehen, ist natürlich toll, kann aber auch trügerisch sein“, war sie RWW-Trainer Christoph Linstaedt da noch nicht ganz sicher. Doch die Mannschaft machte toll weiter: Zwei weitere Tas-Tore bis zur 53. Minute brachten Westönnen endgültig auf Siegkurs. Nach dem „Schönheitsfehler“ (O-Ton Linstaedt) zum 4:1 machte RWW inklusive Einwechselspieler stabil weiter und erhöhte durch Schumacher, Heinz und Lleshaj locker weiter. - Tore: 1:0 Tas (39.), 2:0 Laenen (45.), 3:0 Tas (53.), 4:0 Tas (60.), 4:1 de Graf (65.), 5:1 Schumacher (70.), 6:1 Heinz (83.), 7:1 Lleshaj (90.).

Bezirksliga 7: SV Hilbeck – SG Telgte 1:0 (1:0). Der SV Hilbeck hat seinen ersten Saisonsieg geholt und damit die versprochene Reaktion nach dem 2:11 aus der Vorwoche in Kamen gezeigt – gegen den bisherigen Tabellenzweiten, der seine ersten drei Partien gewonnen hatte.

„Wir hatten in der esten Halbzeit drei, vier Großchance. Wir haben taktisch ein bisschen umgestellt, damit wir defensiv mehr Stabilität bekommen. Jetzt haben wir einen Schritt gemacht. Denn auch wenn es zum Ende noch einmal eng wurde, als Telgte alles reingeworfen hat, war die Art und Weise des Sieges ansprechend“, sagte Trainer Uwe Beck. Nicht nur ihm war die Erleichterung nach dem seinem Premierensieg anzumerken.

Bei den Gastgebern gaben mit dem US-Amerikaner Jonathan Jiménez und Rasit Ulsa zwei Neuzugänge ihr Debüt – und machten hre Sache in der Abwehr gut und waren Stzabilisatoren.

Aus einer guten Deckung setzte Hilbeck auf Konter. Den ersten vergab Philipp Schnettker, als der Ball vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang (10.). Wenig später verfehlte Rasit Tekin knapp (12.). Schnettker per Heber und auch Ibrahimi vergabe weitere Großchancen. Das Tor des Tages erzielte Philipp Schnettker zum Ende der ersten Hälfte. „Den schwierigsten von seinen Chancen macht er“, war Trainer Uwe Beck erleichtert.

Auch nach der Pause setzte Hilbeck nach. Doch Hünnies verpasste knapp (50.) und Ibrahimi traf die Unterkander der Latte (54.) – zudem reklamierten die Gastgeber zweimal vergeblich auf Strafstoß nach Aktionen gegen Tekin und Schnettker. Die Gäste hatten ihre beste Chance durch Malajs Freistoß, de Wiehoff aber sicher parierte.

Nach der achtminütigen Nachspielzeit war der Jubel über den ersten Saisonsieg riesig und Hilbeck hat den Anschluss ans untere Mittelfeld geschafft. - Tor: 1:0 Schnettker (38.).

Bezirksliga 7: SW Hultrop – SV Neubeckum 3:1 (0:1). Erst einen Verteidiger, dann zwei, drei, vier und sogar noch den Torwart: Als Linus Hampel in der 47. Minute im Spiel von SW Hultrop gegen den SV Neubeckum in Höhe der Mittellinie an den Ball kam, ließ er einen Gegenspieler nach dem nächsten aussteigen und schloss die zweifelsfrei schönste Szene der Partie eiskalt mit dem 1:1-Ausgleich beim verdienten 3:1-Heimsieg ab. „Weltklasse“ riefen gleich mehrere Spieler in Hampels Richtung, schließlich war der Treffer nicht nur schön anzusehen, sondern auch eine Willensleistung.

„Das war überragend“, gab es nach dem Abpfiff auch von Spielertrainer Tobias Edler Lob für Linus Hampel, der ohnehin ein starkes Spiel machte. „Wie bei Lucio“, zog Edler sogar einen Vergleich zum brasilianischen Edeltechniker. Dabei war das 1:1 Sinnbild für den Bruch im Spiel, denn erst in der zweiten Hälfte hatte Hultrop das Momentum auf seiner Seite. Im ersten Durchgang hatten die Gastgeber zwar drei Tormöglichkeiten, die besseren und deutlicheren Abschlüsse hatte jedoch Neubeckum: Gleich sechs Mal kam der SV gefährlich vor das Tor von Dominik Gertheinrich. Nicht unverdient war daher die 1:0-Führung der Neubeckumer mit dem Pausenpfiff.

Zielstrebig wurde Hultrop nach der Pause. Denn kurz nach dem Sololauf von Hampel (47.) drehte Tobias Edler das Spiel (50.). Simon Bonk und zwei Mal Christian Gurtsching hatten weitere gute Möglichkeiten. Und Hultrop hatte Glück, denn Neubeckum war dem 2:2-Ausgleich ganz nah – bis Tobias Edler erneut zuschlug und das 3:1 markierte (70.) und die Schwarz-Weißen bis zum Abpfiff nicht locker ließen. Dabei zeigte Hultrop nicht nur kämpferisch eine starke Mannschaftsleistung, sondern auch, dass sie spielerische Lösungen finden können. Tobias Edler war dabei aber nicht nur Dreh- und Angelpunkt in der Offensive sowie Ballverteiler: Denn der Spielertrainer verteilte während der Partie auch sehr viel Lob an seine Mitspieler. „Ich bin ein Freund ehrlicher Worte – und wenn es gut läuft, kann man das auch loben“, meinte Edler und konnte sich die Freude über den zweiten Sieg in Folge zurecht nicht verkneifen. - Tore: 0:1 Richter (45.+1), 1:1 Hampel (47.), 2:1/3:1 Edler (50./76.).

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