1. Soester Anzeiger
  2. Sport
  3. Lokalsport

Schwacher SVW Soest verpasst die Landesliga-Tabellenspitze

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Thomas Müller

Kommentare

Brenk lässt durch – und überrascht damit offensichtlich Christoph Rüther, der hier eine der vielen guten Soester Chance vergibt.
Brenk lässt durch – und überrascht damit offensichtlich Christoph Rüther, der hier eine der vielen guten Soester Chance vergibt.  © Müller, Thomas

Die Tabellenspitze vor Augen, zeigte der SV Westfalia Soest keine gute Leistung. Die Gäste vom Mitaufsteiger Salchendorf nahmen das Angebot gerne an und stellten beim torlosen Remis eine der spielfreudigsten Gastmannschaften im Soester Jahnstadion seit Langem.

Landesliga 2: SV Westfalia Soest – Germania Salchendorf 0:0. In den letzten Minuten des Spiels standen sich beide Teams in einem wahren Schlagabtausch gegenüber. Ein Sieg war für beide möglich, über eine Niederlage hätten sich beide Teams nicht beschweren können. Das Remis geht sicherlich in Ordnung, doch ist es für die Soester Ansprüche zu wenig.

Die Gäste, die mit viel Mühe in die Saison gestartet sind, freuten sich. Trainer Thomas Scherzer kündigte an, die ein oder andere Tankstelle auf dem langen Weg ins Siegerland anzusteuern. Sein Soester Kollege, Ibou Mbaye, rätselte nach Spielschluss, was seine Mannschaft so gehemmt haben könnte. Er sprach von der „schlechtesten Leistung“ seiner Amtszeit.

Ob es an den ungewohnten Konstellationen in der Formation gelegen hat? Soest leistete sich ungewöhnlich viele Fehler, Ballverluste, Abstimmungsprobleme. Hinzu kamen einige vergebene Chance. Die erste hatte Mario Jurss, dessen Flachschuss nach einer Viertelstunde allerdings auch toll entschärft wurde vom Gäste-Keeper. Bennet Eickhoff hatte die nächste Soester Chance, beförderte einen Kopfball allerdings aus sechs Metern über das Tor. Davor hatten schon Cehajic und Badenas Chance für die Gäste gehabt.

Das sagen die Trainer

Thomas Scherzer (Trainer Germania Salchendorf): „Es war ein wahnsinnig hochintensives, schnelles Landesliga-Spiel von beiden Seiten. Dafür, dass wir kurzfristig drei wichtige Spieler ersetzen mussten, haben die Jungs das gut gemacht. Soest hat eine gute Truppe, es gab Situationen, da mussten wir richtig dagegen halten. Wir hatten aber auch zwei oder Riesen-Chancen. Unser Torwart hält auch einige Chancen. Insgesamt hatte Soest sicherlich einige Chancen mehr, aber das war auch klar: Die haben Heimspiel, die stehen oben. Wir haben bewiesen dass wir mehr als nur mithalten können. Daher bis ich hochzufrieden.“

Ibou Mbaye (Trainer SV Westfalia Soest): „Ich bin ehrlich nicht zufrieden. Das war die schlechteste Leistung seit Monaten, oder überhaupt. Die letzte zwei Spiele haben wir auch nicht gut gespielt, aber wir haben gewonnen. Heute war es noch schlechter, und uns fehlt die Erklärung. Müdigkeit durch englische Wochen ist es nicht, denn wir haben das Training schon reduziert. Wir müssen herausfinden, ob es eine Kopfsache ist oder fehlende Einstellung. Wir hatten zum zweiten Mal die Chance, Tabellenführer zu werden und haben versagt. Wir haben zur Pause viel verändert, haben dadurch mehr Chancen bekommen. Aber wenn ich sehe, wie wir mit den Chancen umgegangen sind, dann habe ich dafür keine Erklärung.“

Soest stabilisierte sich etwas, lief aber weiter ins Abseits oder sich fest. Chancen gab es dennoch: Jurss per Freistoß und Rüther, der nach Brenks freiwilligem „Tunnel“ völlig frei und etwas überrascht zum Abschluss kam. Auf der anderen Seite hatte Badenas vor der Pause noch eine Top-Chance für die Gäste, bei denen Torjäger Völkel grippekrank auf der Bank saß und Abwehrchef Gelber verletzt ausfiel.

Die Soester waren also nicht allein mit ihrer Personalmisere, beide Teams zählten um die acht Ausfälle.

Das störte offensichtlich Soest mehr als die Gäste, die mit jeder verstreichenden Minute mehr Mut entwickelten. Das Soester Trainerteam versuchte alles, wechselte zur Pause Personal und System. Doch wirklich souverän wurde der Auftritt nicht, er blieb fehlerbehaftet. Chancen gab es dennoch auf beiden Seiten: SVW-Keeper Kasparek hatte mehrfach zu tun, hielt einen Freistoß von Klöckner und war später nach Beckers Block gegen Klöckner und dem Nachschuss von Badenas zur Stelle. Vor dem anderen Tor war stets Keeper Lohmann zur Stelle, oder aber die Soester waren nicht auf der Höhe. Kaum zu fassen war sicherlich das „Luftloch“, das Mario Jurss trat, als er acht Meter vor dem Tor nur noch den Fuß hinhalten musste. Weitere gute Chancen vergaben die übrigens Spieler in seinem Team, das sich nicht wirklich für die Spitzenposition bewarb.

SV Westfalia Soest: Kasparek; L. Neitzner, Wunsch, Eickhoff, N. Topp, Becker, Brenk, Toy (46. Ratz), S. Topp (46. Mehlhorn), Rüther (78. Ponomarenko), Jurss (88. Drapacz).

Auch interessant

Kommentare