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Schwere Vorwürfe nach Schiri-Kritik in Welver: Rassismus - oder böse Unterstellung?

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Von: Thomas Müller

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Im Kreis Soest gibt es zu wenige Schiedsrichter.
Die Rote Karte gab es zu Recht. © Frank Kleefeldt

Rot sah ein Welveraner Spieler in einer Kreisliga-Partie sicherlich zu Recht, nachdem er sich bei der Bewertung der Schiedsrichterleistung in der Wortwahl vergriffen hatte.

Welver – Vorwürfe gegen einen Spieler des SV Welver; der Schiedsrichter zeigte ihm die Rote Karte nach einer Äußerung, die unterschiedlich gewichtet wird: Rassismus – oder nur böse Unterstellung?

Sieben Minuten vor Schluss beim Spielstand von 5:0 für BW Büderich im Kreisliga A-Spiel geschah Folgendes: Nach einem engen Zweikampf entschied der Schiedsrichter auf Foul des Welveraners, der sich selbst gefoult fühlte und verärgert war.

Der Spieler habe daraufhin „Der pfeift eh nur für seine Landsleute“ zu seinem Mitspieler gesagt, wie die Welveraner berichten. Daraufhin zeigte der Schiedsrichter dem SVW-Spieler die Rote Karte.

Nach Spielende trug der Unparteiische in den Spielbericht ein, dass er sogar darüber nachgedacht habe, das Spiel abzubrechen: „‘Ja, für deinen Landsmann pfeifst du.‘ Diese Worte gingen mir so nah, dass ich sogar überlegt habe, das Spiel abzubrechen“, vermerkte er im Spielbericht.

Zu Welvers Trainer Robert Preker habe er nach Spielschluss bei der Verabschiedung von sich aus gesagt, er werde dafür sorgen, dass die Sperre länger dauern würde als vier Wochen. „Ich hatte eigentlich einen guten Eindruck vom Schiedsrichter, er hat eine gute Leistung gezeigt, die Karten gab es zurecht. Es war keine Brisanz drin“, berichtet Welvers Trainer Robert Preker. Er findet Rassismus-Vorwürfe in diesem Zusammenhang unverhältnismäßig. Dabei betont er, dass das „völlig zurecht ein sensibles Thema“ sei. Aus so einer Aussage jedoch eine „rassistische Beleidigung“ zu machen, gehe zu weit.

„Das muss man nicht schönreden. Es ist nicht richtig, dass er das gesagt hat“, will Preker keine Ausreden suchen. Der Spieler sei einfach „sehr emotional, er schimpft die 90 Minuten über mit Mitspielern, Gegenspielern und uns Trainern.“ Diesmal wohl auch mit dem Schiedsrichter – und vergriff sich in der Wortwahl.

Abgesehen von den Umständen kommt die Rote Karte (und die folgende Sperre) zur Unzeit, fehlt seit der Vorwoche doch noch ein anderer Spieler, nachdem er den Schiedsrichter beleidigt hatte – eine Spruchkammersitzung steht bevor. „Die Gründe für die Rote Karte in der Vorwoche waren ein viel schlimmeres Vergehen“, betont Preker, der die Vorfälle nicht vergleichen will.

Er hat nun das Problem, dass ihm zwei wichtige Spieler im Kampf um den Klassenerhalt fehlen.

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