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Zum Hinrunden-Ende: Kreisliga-Kellerduelle, Vater gegen Sohn und im Derby treffen zwei Spieler auf Ex-Club

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Von: Thomas Müller, Benedikt Schulte, Frank Zöllner, Sebastian Heinke, Frank Düser

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Fußball, Borgardt, Werthschulte, Becker
Westönnens Klaus Borghardt sieht sein Team in Büderich als Außenseiter, sein Ex-Club SuS Günne bestreitet ein weiters Kellerduell. © Düser

Zum Hinrundenende gibt es zwei Kreisliga-Kellerduelle, eine Vater spielt gegen seinen Sohn und im Derby treffen zwei Spieler den auf Ex-Club.

SuS Günne – SuS Scheidingen, So, 14:30 Uhr, Sportplatz Möhnetalsperre. Abstiegskampf pur an der Möhne. Die schwächste Offensive trifft auf die zweitschlechteste Defensive – so sagt es zumindest die Tabelle.

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Und beide Trainer wissen um die Bedeutung dieses Duells. Der Gastgeber will nach turbulenten Wochen wieder in ruhiges Fahrwasser schwimmen. Vier Spiele in Folge ist er ohne Sieg, nur ein Erfolg aus den letzten acht Spielen spülte die Günner auf Rang 13 der Tabelle. Hinzu kam die Entlassung von Michael Knobloch.

Den erhofften Effekt gab es bei der 2:6-Niederlage beim einstigen Schlusslicht RW Westönnen II noch nicht. „Aber Westönnen ist auch nicht mehr das Westönnen mit einem Punkt“, sagt Carsten Becker, Interims-Coach des SuS, rückblickend.

Vielmehr richtet er sogar den Blick nach vorne. „Der Fokus liegt auf Scheidingen, das ist ein sehr wichtiges Spiel“, so Becker weiter. Trotz einiger Ausfälle hat er eine schlagkräftige Mannschaft zusammen, die Scheidingen Paroli bieten soll. Aber er sagt auch ganz klar: „Es muss eine Leistungssteigerung her. Wir müssen mehr beißen und kämpfen.“ Seine Mannschaft sei nun gefordert.

Gleiches gilt im Prinzip auch für die Gäste aus Scheidingen. Deren Trainer, Tim Brans, sieht die Situation ähnlich: „Ein enorm wichtiges Duell. Die Anspannung ist da – aber positive“, so Brans. Er kann wohl aus dem Vollen schöpfen und wagt einen Ausblick auf das Spiel. „Entweder wird es ein Spiel mit offenem Visier oder ein Duell der Verunsicherten.“ Auf jeden Fall werde es intensiv, so Brans, der mit einem verspäteten Impuls der Günner nach dem Trainerwechsel rechnet.

SC Neuengeseke – SV Welver, So, 14:30 Uhr auf Kunstrasen, Am Sportplatz 1. Der gastgebende SC Neuengeseke steht aktuell auf Platz zehn und hat schon 17 Punkte auf dem Konto. Welver als Schlusslicht reist mit acht Punkten an. Dennoch darf sich der Aufsteiger nicht sicher fühlen. Zum einen, weil es aus der Bezirksliga Absteiger geben kann, und zum anderen, weil die Teams vom Tabellenende, Welver und die punktgleiche Westönner Reserve, keinesfalls abzuschreiben sind. Zum Abschluss der Hinrunde möchte SCN-Trainer Pietro Peters sehr gerne das „Sechs-Punkte-Spiel“ gewinnen. „Wir haben zuletzt in Wickede zu viele individuelle Fehler gemacht, die müssen wir unbedingt reduzieren“, fordert der Trainer von seinen Spielern.

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Der SC Neuengeseke hofft auf Punkte nd setzt auf Heimstärke. © Sebastian Heinke

Der Aufsteiger hat eine sehr gute Heimbilanz, verlor von sieben Spielen nur eins, spielte dreimal remis bei drei Siegen. „Wir leben vom Willen und der Disziplin, das müssen wir auch am Sonntag wieder zu 100 Prozent abrufen. „Mit Leidenschaft zum Sieg“, so das Motto des Trainers.

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Robert Preker, Trainer des SV Welver, geht auch in dieses Spiel, um es zu gewinnen. „Wir müssen vorne etwas mehr Durchschlagskraft zeigen, effektiver sein als zuletzt“, fordert der Trainer, der sich mit seiner Mannschaft sicher nicht hinten rein stellen wird. „Wenn du drei Punkte holen willst, musst du etwas tun – und das werden wir“, ist Preker voller Zuversicht.

BW Büderich – RW Westönnen II, So, 14.30 Uhr, Fritz-Tönnies-Weg. Ein Blick auf die Tabelle lässt eine eindeutige Ausgangslage für dieses Werler Derby vermuten. Büderich hat sich durch fünf Siege in Folge auf Platz vier vorgespielt, die Bezirksliga-Reserve ist Vorletzter.

Pokal-Halbfinale: TuS Bremen - Rot Weiß Westönnen
Tom Scheele (Zweiter von links) trifft auf seine früheren Mitspieler. © Nitsche, Thomas

Aber Dominik Koch weiß, dass das lange abgeschlagene Schlusslicht zwei Siege in Folge holte – und die fielen mit 5:2 gegen Hovestadt und 6:2 gegen Günne beeindruckend aus. „Das wird keine leichte Aufgabe. Klaus (Borghardt, Anm. d. Red.) ist ein alter Hase, der seine Spieler zu motivieren weiß. Es sieht wie ein einfaches Spiel aus, aber wenn wir nicht mit der richtigen Einstellung da reingehen, könnte es eine böse Überraschung geben. Westönnen ist definitiv eine andere Mannschaft als zu Saisonbeginn“, sagt Büderichs Spielertrainer, der dennoch zum Hinrundenende den sechsten Sieg in Folge will.

Für Tom Scheele und Lukas Ruhrmann, die vor Saisonbeginn von Westönnen II nach Büderich wechselten, ist es eine besondere Partie. „Sie werden wohl heiß gegen uns sein. Aber unsere Jungs wollen ihnen auch zeigen, was sie können“, sagt Westönnens Trainer Borghardt.

Die Gäste fühlen sich in der Außenseiterrolle wohl. „Wir werden aus einer sicheren Abwehr heraus spielen. Den einen Punkt, den wir zu Spielbeginn haben, wollen wir mitnehmen und das wäre ein Bonuspunkt. Aber das wird schwer, Büderich hat eine sehr gute Mannschaft“, so der RWW-Reservetrainer. Er erinnert auch daran, dass sein Team bei Spitzenteam Lippetal 60 Minuten lang ein 0:0 hielt.

Höinger SV – TuS Wickede, So, 14.30 Uhr, Karl-Kleine-Stadion. Das Duell verspricht allein schon Brisanz, weil es zum wiederholten Male zum Vater-Sohn-Duell kommt. Frank Jesse-Verletis als Trainer der Höinger auf der einen, Luca Verletis als Anführer des Wickeder Mittelfelds auf der anderen Seite.

Fußball, TuS Wickede, Kapitän Luca Verletis
Wickedes Kapitän Luca Verletis trifft auf seinen Vater. © Thomas Müller

Doch auch so sind Tore garantiert. Der Kreispokal-Halbfinalist Höingen trifft sowieso häufig – schon 46 Mal in dieser Saison. Die Wickeder schafften dies erst 28 Mal.

Doch die Rückkehr von Torjäger Seifried erhöht die Möglichkeiten der Gäste. Entsprechend hebt Frank Jesse-Verletis den Zeigefinger: „Wickede ist eine absolute Moral-Mannschaft und viel besser, als die Tabelle es aussagt.“ Doch der Pokalerfolg gegen Oestinghausen (4:3) gibt dem HSV Aufwind. Jesse-Verletis hofft neben einem Erfolg gegen seinen Heimatverein auch, dass der Geburtstag von Alex Lange am Spieltag-Vorabend nicht zu ausgiebig gefeiert wird.

Tobias Walter, Trainer der Wickeder, atmete nach dem 5:1-Erfolg gegen Neuengeseke und dem zweiten Saisonsieg erst am vorletzten Hinrundenspieltag tief durch. „Wir hoffen, dass wir daran anknüpfen können und wir nun Selbstvertrauen haben.“ Der Respekt vor dem Gastgeber ist riesengroß: „Höingens erste Elf ist mit das Beste, was die A-Liga zu bieten hat.“

Duell der Gegensätze in Sönnern

SC Sönnern – SVW Soest II, So, 14:30 Uhr, Zum Türkenplatz. Im Duell zwischen dem Dritten und dem Achten treffen zwei Gegensätze aufeinander. Auf der einen Seite sind die Gastgeber unter Spielertrainer Frank Vollenberg, die seit vier Spielen ungeschlagen sind und nach einem schwierigen Start jetzt deutlich besser unterwegs sind. Auf der anderen Seite sind die Gäste seit sieben Spielen sieglos, haben nach einem starken Saisonstart deutlich nachgelassen und haben den Anschluss zur Konkurrenz an der Spitze fast vollständig verloren.

Kreisliga A: SpVg Möhnesee – SC Sönnern 2:3 (0:1).
Der SC Sönnern ist gegen Soest II favorisiert. © Marcel Kroel

Dennoch ist Vollenberg vorsichtig, da nicht sicher sei, welcher Gegner da auf seine Mannschaft zukomme. „Ich gehe davon aus, dass Soest die drei Punkte will und es uns nicht leicht machen wird. Auch wenn die Ergebnisse der letzten Zeit eher schlecht aussehen, kann man von Verstärkung aus der ersten Mannschaft ausgehen und wir müssen vorsichtig sein”, sagt Vollenberg.

Beim Gäste-Team von Trainer Viktor Müller sind die Gefühle zwiegespalten. „Stand jetzt sind fast alle an Bord und wir werden vermutlich auch noch Verstärkung aus der ersten Mannschaft bekommen”, sagt Müller vor der Partie. „Wir wollen natürlich einen Punkt gerne mitnehmen, aber auf dem tiefen Rasen und dem kleinen Platz werden wir unsere Schwierigkeiten haben und die Gastgeber sind dafür auch deutlich besser vorbereitet, was uns vor eine große Herausforderung stellt. Zudem habe ich noch nicht gegen Sönnern gespielt, weshalb die Mannschaft natürlich für mich nur sehr schwer einzuschätzen ist.”

Germania Hovestadt – BV Bad Sassendorf, So, 14.30 Uhr, Rasenplatz Hovestadt. Der entthronte Spitzenreiter steht vor eine schweren Aufgabe bei wiedererstarkten Hovestädtern. „Leichte Spiele gibt es für uns sowieso nicht. Alle Spiele sind auf ihre Art schwer“, sagt BVS-Trainer Luigi Brusciano, der seine Mannschaft aber trotz der Niederlage im Spitzenspiel gegen Lippetal in guter (mentaler) Verfassung sieht.

Geholfen hat sicherlich das Pokalspiel gegen den SVW Soest, das zwar mit 2:3 verloren ging, aber in dem die Sassendorfer gegen den Spitzenreiter der Landesliga eine ganz starke Vorstellung boten. „Die Stimmung ist gut, wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen“, sagt Brusciano. Er hat seine Mannschaft auf einen starken Gegner („der Trainerwechsel hat ihnen Auftrieb gegeben“) und einen „tiefen Boden“ eingestellt – mit dem klaren Ziel: „Wir wollen auch da gewinnen.“

Die Außenseiterrolle gefällt offensichtlich den Gastgebern: „Wir können befreit aufspielen, für uns ist das das einfachste Spiel des Jahres“, sagt Trainer Daniel Horstschäfer. Er will seine Mannschaft dennoch selbstbewusst ins Spiel schicken: „Angst müssen wir vor niemandem haben.“

Horstschäfer hat den Gegner im Spiel gegen den SC Lippetal analysiert, ist von der Qualität angetan, aber hat auch „ein, zwei Dinge gesehen, die wir für uns nutzen können“.

TuS Niederense – SpVg Möhnesee, So, 14:30 Uhr, Sportplatz am Heuerwerth. Nach dem wichtigen Sieg in Welver will die Niederenser Mannschaft von Trainer Michael Gerbracht auch im Heimspiel etwas mitnehmen. „Wir sind jetzt in der Phase, dass man nach dem nächsten Spiel schauen kann, wo wir nach der Hinrunde stehen“, sagt Gerbracht.

Die Gäste sind nach Niederlagen gegen Büderich (3:7) und Sönnern (2:3) ins Mittelfeld abgerutscht. Dennoch ist die Mannschaft unter Trainer Christopher Horstmann mit der jetzigen Lage nicht unzufrieden. „Natürlich wollen wir die Hinrunde erfolgreich abschließen und mit einem Sieg beenden“, sagt Horstmann. „Die Niederlage gegen Büderich war ärgerlich, weil so der Abstand auf die oberen Plätze doch gewachsen ist. Den einen oder anderen Platz gutzumachen, wäre schön, aber wir blicken nur auf uns.“

SC Lippetal – BV Sassendorf II, So, 14:30 Uhr, Rasen Diestedder Str. 52. Herbstmeister kann der SC Lippetal mit einem Sieg werden. Auch wenn der Titel keinen Wert hat, ist es sicherlich angenehm, als Erster in die Rückrunde zu starten. Zwei weitere Spiele sind nach diesem 15. Spieltag in diesem Jahr noch zu absolvieren.

Kreisliga-Gipfel: BV Bad Sassendorf - SC Lippetal
Auf die Treffsicherheit von Daoud setzt der SCL. © Sebastian Heinke

SCL-Trainer Ralf Butterweck, der mit seinem Team erst am vergangenen Spieltag die Spitze übernommen hat, möchte diesen Platz gern halten. Klar ist der Gastgeber gegen den Aufsteiger der Favorit, doch möchte die BVS-Reserve der ersten Mannschaft gerne Schützenhilfe leisten. „Wir erwarten einen hoch motivierten Gast, der als Aufsteiger eine gute Hinserie gespielt hat“, geht Butterweck das Spiel konzentriert an. „Der Wille muss da sein, uns ist die Schwere der Aufgabe absolut bewusst“, so der Trainer, der bei allem Respekt die gute Serie auf heimischem Platz ausbauen will. Sieben Spiele, sieben Siege bei 34:2 Toren lautet die überragende Bilanz des SCL an der Diestedder Straße.

Gästetrainer Jens Gieseke spricht von einem Bonusspiel. „Wir fahren da nicht hin, um Punkte abzugeben, wollen schon etwas mitnehmen und unsere Erste unterstützen“, sagt der Trainer, der sein Team aber klar in der Außenseiterrolle sieht. „Mir ist klar, dass wir einen extrem guten Tag brauchen, um dort etwas mitzunehmen, doch vielleicht haben wir ja so einen Tag“, sagt ein zuversichtlicher Jens Gieseke.

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