1. Soester Anzeiger
  2. Sport
  3. Lokalsport

RW Westönnen schlägt sich achtbar gegen den Drittligisten SC Verl beim 0:3

Erstellt:

Von: Frank Zöllner

Kommentare

Viel Abwehrarbeit musste der RWW erledigen.
Viel Abwehrarbeit musste der RWW erledigen. © Zöllner

Da hat sich jeder Krampf gelohnt. Der heimische Fußball-Bezirksligist aus Westönnen zog sich in der ersten Runde des Westfalenpokals gegen den Drittligisten SC Verl äußerst achtbar aus der Affäre und verlor nur mit 0:3.

Westfalenpokal, 1. Runde: RW Westönnen – SC Verl 0:3 (0:2). Dass dabei einige Spieler der Gastgeber angeschlagen vom Platz mussten, spielte nachher (erst einmal) keine Rolle. Die Akteure ließen sich von den rund 650 heimischen Zuschauern frenetisch feiern.

Mit vier Akteuren, die auch am ersten Spieltag der 3. Liga (0:1-Niederlage in Saarbrücken) in der Startelf standen, begannen die Profis aus Ostwestfalen. Einer davon war Wladimir Wagner, der auch den Chancen-Reigen eröffnete, nach knapp vier Minuten aber den Ball neben das Tor setzte. Schnell im Spiel stand Westönnens Keeper Marcel-Maik Brylka im Mittelpunkt des Geschehens. Gegen Ochojski konnte er noch halten, beim 0:1 durch Leon Bürger (9.) war er machtlos – sein Kopfball landete platziert im langen Eck. Westönnen kratzte, biss, warf sich in jeden Zweikampf.

Ein echtes Fußballfest vor 700 Zuschauern

Es war das Highlight des Jahres für die Fußballer von RW Westönnen. Und das, obwohl die Saison noch gar nicht begonnen hat. Das Westfalenpokal-Spiel gegen den SC Verl lockte rund 700 zahlende Zuschauer an den Westönner Bahndamm. Es war ein echtes Fest, ein voller Erfolg, wie auch die Beteiligten nach dem Spiel freudestrahlend äußerten: „Es war einfach toll, hätte nicht besser laufen können. Es war alles friedlich“, so Geschäftsführer Ralf Rullich, der auch als Stadionsprecher agierte und nach rund 65 Minuten freudig die Zuschauerzahl vermeldete: „Ausverkauft.“ Damit sorgte Rullich für ein Lachen, was alle Beteiligten auch nach Abpfiff nicht so schnell ablegten. Auch nicht Westönnens Fußball-Abteilungsleiter Matthias Gerke: „Es hat so unfassbar Spaß gemacht. Natürlich war es auch eine Menge Arbeit, aber das hat sich gelohnt. Ein Tor für uns wäre toll gewesen, aber wir können erhobenen Hauptes hier rausgehen.“ Trotz des 0:3 wird dieser Abend dem ganzen Verein noch lange in Erinnerung bleiben.

Stefan Schwarze räumte im Mittelfeld ab, was ging, war später im Spiel auch gelb-rot-gefährdet. Als Mateo Biondic nach 28 Minuten auf 0:2 stellte, war das Spiel mehr oder weniger entschieden. Doch die Gäste traten keinesfalls übermächtig auf. Zu einem echten Torabschluss reichte es für das Team von Christoph Linstaedt dennoch nicht im ersten Durchgang.

Es sagten...

Michel Kniat, Trainer SC Verl: „Das war ein souveräner Auftritt. Da war keine Spur von Arroganz zu sehen. Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Es hat Spaß gemacht, hier zu spielen. Wir sind gut aufgenommen worden und es war eine gelungene Woche mit dem Testspielsieg am Donnerstag gegen Osnabrück.“

Christoph Linstaedt, Trainer RW Westönnen: „Ich bin zufrieden, wir haben uns gut verkauft. Drei Gegentore sind völlig in Ordnung, zumal Verl ja auch kein Chancenfeuerwerk abgefackelt hat. Man hat gesehen, dass sie reaktionsschneller und auch schneller auf den Beinen waren. Wenn wir uns noch orientiert haben, haben sie die Ecke schon ausgeführt. Glückwunsch an Verl. Unser Schlussmann Marcel (Brylka, Anm. d. Red.) konnte sich auch auszeichnen.“

Stefan Schwarze, Spieler RWW: „Es war anstrengend, aber eine schöne Erfahrung. Wir hatten eine tolle Kulisse. Wir können zufrieden sein.“

Das änderte sich in der zweiten Hälfte. Zwar gelang Biondic mit seinem zweiten Tor zunächst das 3:0 für die Gäste (49.), doch Westönnen schüttelte sich nur kurz und wurde mutiger, versuchte, die Verler nun eher anzulaufen. Zunächst forderten die RWW-Fans einen Elfmeter nach vermeintlichem Foulspiel an Tobi Schumacher, dann gab eben jener Schumacher den ersten Torschuss der Gastgeber ab, der das Gehäuse jedoch deutlich verfehlte (59.) – Bauer, der kurz danach verletzt vom Feld musste, hatte geflankt.

Auch ein Versuch von Amadeus Chronz neun Minuten vor Ende war nicht von Erfolg gekrönt. Hervortun konnte sich RWW-Keeper Brylka, der noch mehrfach weitere Gegentreffer verhinderte und dafür sorgte, dass das Ausscheiden aus Westönner Sicht auch ergebnistechnisch in absolut positiver Erinnerung bleibt. Positiv auch: Die Gäste aus Verl mit ihren rund 50 Zuschauern präsentierten sich als sehr fair, feuerten die angeschlagenen Westönner Spieler – auch Schumacher musste mit Krampf raus – immer wieder an.

Am Sonntag steht für RW Westönnen das Testspiel daheim ab 15 Uhr gegen Fatih Türkgücü Meschede an.

RW Westönnen: Brylka; Schneider, Bettenbrock (79. Bäcker), Schwarze, Heinz, Schumacher, Osterhoff (69. Laenen), Chronz (86. Kersting), Bauer (61. Tas), Lleshaj (46. Gließner), Nicolai.

SC Verl: Wiesner (79. Pekruhl); Bürger, Probst, Ochojski (56. Yilmaz), Wagner, Klann, Dag, Stellwagen (68. Klein), Franke, Biondic.

Tore: 0:1 Bürger (9.), 0:2/0:3 Biondic (28./49.).

Auch interessant

Kommentare