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Lang ersehnte Rückkehr des Warsteiner Masters: So lief es und das sagen die Trainer

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Von: Thomas Müller, Frank Zöllner

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Warsteiner Masters: Finale
Die Stimmung war prächtig beim Warsteiner Masters. © Foto: Peter Dahm

Die lang ersehnte Rückkehr des Warsteiner Masters: So lief die Endrunde in Werl das sagen die Trainer.

Werl – Bei der lang ersehnten Rückkehr nach zweijähriger Corona-Pause hat der Westfalenligist SC Verl II das Warsteiner Masters gewonnen. Am Ende standen sich mit Verl II und Türkspor Dortmund die beiden Top-Favoriten und besten Hallenteams im Finale gegenüber – Verl hatte mit 6:5 nach Neunmeterschießen die Nase vorne.

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Nach zehn Minuten stand es 2:2 nach einer 2:0 Führung für das vom Bad Sassendorfer Ex-Profi Sebastian Tyrala trainierte Türkspor. Als Turnier-Toptorjäger Schmidt von Türkspor verschoss, stand der Sieg der Regionalliga-Reserve aus Verl fest. Türkspor verlor auf den Weg ins Finale gegen Westernkotten und revanchierte sich später, Verl kein einziges Mal.

Die erste Niederlage in der Hallensaison musste Westönnen zuvor gegen den Westfalenligisten SC Verl II beim 0:1 im Halbfinale hinnehmen. Im „Spiel um Platz drei“ gegen Türkspor entschied sich die für die Rot-Weißen, ob es ins Finale geht. Mika Laenen brachte Westönnen in Führung. Braun, Hamza und Yigit drehten schnell das Spiel für Türkspor (4.) – die Entscheidung. Danach wurde es deutlicher durch Yigit bis zum 5:1.

Finale auf Augenhöhe

„Verl und Dortmund stehen verdient im Finale. Wir können mit unserer Platzierung zufrieden sein. Die Jungs haben sich gut verkauft und können stolz auf sich sein. Wir sind Dritter geworden und damit sind wir der beste Verein aus dem Kreis Soest geworden. Kurz vor Turnierbeginn ist uns noch der Keeper ausgefallen, aber Maxi Preker aus der A-Jugend hat seine Sache gut gemacht“, sagte RWW-Trainer Christoph Linstaedt.

„Das waren tolle Spiele insgesamt. Die Jungs haben es toll gemacht. Der zweite Platz ist in Ordnung“, sagte der aus Bad Sassendorfer stammende Sebastian Tyrala.

Matt Beadle, Trainer des späteren Siegers SC Verl II, war hochzufrieden: „Das Finale war absolut ein Spiel auf Augenhöhe. Wir sind ungeschlagen durch alle drei Turnierrunden gegangen und haben insgesamt 21 Spiele in Folge gewonnen. Wir haben ein bisschen Geld bekommen, da kann die Abschlussreise im Sommer ein bisschen eleganter ausfallen.“

SF Ostinghausen musste gegen den Landesliga-Tabellenführer FC Nieheim in der 7. Runde (Trostrunde) ran. In Überzahl, denn Nieheims Keeper bekam eine Zeitstrafe, nachdem er an der Mittellinie den Ball verloren und seinen Gegenspieler festgehalten hatte. Die Überzahl nutzte 55 Sekunden vor Schluss Marcel Meuter zum 2:1, postwendend fiel für komplettierte Nieheimer das 2:2 – es ging in die Verlängerung. Dort traf Lars Schröder, für Nieheim glich ebenfalls ein Schröder aus.

Im Neunmeterschießen traf zunächst Lars Schröder, Nieheim legte zweimal vor. „Torwart“ Tom Franke – er stand nach Keeper Kochs Roter Karte im Derby gegen Oestinghausen im Kasten – knallte den Ball zum 2:2 unter die Latte. Schröder legte das 3:2 für Nieheim vor. Nihat Erdöl trat an und verschoss. Damit war SFO ausgeschieden.

Warsteiner Masters 2023 Endrunde in Werl 3. Galerie
Sebastian Tyrala sah Rot. © Kroel

„Gegen Nieheim müssen wir eigentlich gewinnen, weil wir die bessere Mannschaft waren. Das war ganz ordentlich. Die Rote Karte gegen Max Koch im ersten Spiel gegen Oestinghausen war ärgerlich. Ich hoffe, dass es bei einem Spiel Sperre bleibt. Tom Franke hat es als Ersatztorwart überragend gemacht und nur ganz wenige Tore kassiert“, sagte SFO-Trainer Julian Bober. Zuvor brachte Lukas Meuter SFO in Führung, Thomas glich aus.

Warsteiner Masters: Finale
Der SC Verl II siegte. © Foto: Peter Dahm

Gegen den FC Nieheim spielte RW Westönnen in der 6. Runde trotz langer Pause erneut stark auf. Nach dem 0:1 durch Eisenhauer drehte Mika Laenen und Dennis Bauer per Doppelschlag die Partie – die RWW-Fans waren aus dem Häuschen.

Der Titelverteidiger Westönnen startete mit einem 4:1 Auftaktsieg gegen Hammer SC – danach gab es elf Spiele Pause. Nach dem klaren 5:0 gegen SuS Bad Westernkotten II neun Partien zum Zuschauen für das Team von RWW-Trainer Christoph Linstaedt.

Rot für Sebastian Tyrala

SGO hatte es in der 5. Runde mit dem Westfalenligisten Türkspor Dortmund zu tun – und verlor deutlich mit 6:3 und schied so aus. Nach dem 0:1 durch Akman glich Patrick Heinrich aus, aber Keeper Acil traf postwendend für das Team des aus Bad Sassendorf stammenden Trainers Sebastian Tyrala.

Warsteiner Masters 2023 Endrunde in Werl 3. Galerie
Tom Franke musste ins Ostinghauser Tor und machte seine Sache sehr gut, auch als Torschütze. © Kroel

Tyrala sah in dem Spiel Rot wegen Meckerns nach einer Elfmeter-Entscheidung. Den Ball verwandelte Nick Weber zum 2:4, aber Schmidt traf zum 5:2 und 6:2 für Türkspor.

„Erst einmal hat es echt wieder Spaß gemacht. Alle Mannschaften waren mit Spaß dabei und die Spiele waren fair. Im ersten Spiel gegen Ostinghausen haben wir alles gezeigt, was Hallenfußball ausmacht. Wir waren abgezockt und wach. Der Knackpunkt waren die letzten anderthalb Minuten im Spiel gegen Verl, als wir das Überzahlspiel nicht gut ausspielen und in die Verlängerung müssen. Gegen Bremen danach war es in Ordnung, aber gegen Türkspor war es schwer, mit nur noch sechseinhalb Spielern. Wir sind aber insgesamt zufrieden“, sagte SGO-Trainer Dierk Meincke.

Warsteiner Masters: Finale
RW Westönnen wurde Dritter. © Foto: Peter Dahm

Der Bezirksligist SF Ostinghausen ließ sich auch von RW Ahlen II nicht aufhalten. In der 5. Runde siegte das Team von Trainer Julian Bober mit 5:1, dabei traf sogar Torwart Koch. Nach der klaren Auftaktniederlage gegen Ostinghausen musste der Bezirksliga-Spitzenreiter SF Ostinghausen früh in die Trostrunde. Der SFO siegte dabei in der Trostrunde gegen Büderich (4:0) und gegen Bad Westernkotten II mit 3:0.

Warsteiner Masters 2023 Endrunde in Werl 3. Galerie
SG Oestinghausen schlug TuS Bremen knapp. © Kroel

Der Bezirksligist TuS Bremen schied nach einem 2:3 im Kreisderby gegen SG Oestinghausen aus. Weber bracht SGO zweimal in Front, Lennart und Johannes Kaulmann jeweils glichen aus, das zweite Mal 20 Sekunden vor Schluss. Aber Patrick Heinrich sorgte mit dem 3:2 für das Weiterkommen der Oestinghauser.

Bremens Eren Temiz zufrieden

Bremen verlor unglücklich in ersten Spiel gegen Westernkotten II, siegte aber im ersten Trostrundenspiel gegen den Hammer SC. „Es lag an Kleinigkeiten und Nick Weber kann man nicht hundertprozentig ausschalten. Wir sind unter die Top 16 von 120 Mannschaften gekommen. Gegen Westernkotten verspielen wir ein 2:0 und bekommen drei Gegentore über die Bande. Wir haben ein gutes Turnier gespielt und die gute Stimmung müssen wir mitnehmen“, sagte TuS-Trainer Eren Temiz.

Nach zwei Niederlagen in Folge war in der Hauptrunde Schluss für den A-Kreisligisten BW Büderich und VfJ Lippborg als letzter verbliebener B-Ligist in der Hauptrunde.

Für BW Büderich war nach dem 1:3 gegen den Verbandsligisten SC Verl U23 und dem späteren 0:4 gegen Bezirksliga-Spitzenreiter SF Ostinghausen Schluss. Das Aus war ein Stimmungsdämpfer, hatten die Blau-Weißen zahlreiche lautstarke Fans dabei, die ihr Team noch minutenlang nach dem Aus feierten.

Anfeuern statt spielen

BWB-Trainer Felix Böhmer sagte: „Wir haben insgesamt ein gutes Turnier gespielt. Im ersten Spiel gegen Verl hat man dem Team die Anspannung angemerkt. Im zweiten Spiel war die Niederlage unnötig. Wenn wir unsere Torchancen nutzen, kann das auch anders ausgehen.“

Mit Blick auf die eigenen Fans meinte er: „Die Spieler der zweiten und dritten Mannschaft haben extra ihre Testspiele am Sonntag abgesagt, um uns zu unterstützen. Das war super cool.“

Lerneffekt

Für den VfJ Lippborg war der Tag nach zwei Spielen ebenfalls vorbei – fast schon erwartungsgemäß. „Wenn man direkt einen Landesligisten als Gegner hat, ist das natürlich hart“, sagte Daniel Wiengarn, Trainer des Lippetaler B-Kreisligisten. Beim 1:3 im Hauptrundenspiel gegen SuS Bad Westernkotten I verkaufte sich der VfJ jedoch sehr gut.

Und auch im Trostrunden-Spiel gegen den jungen, aber mit starken Spielern ausgestattete Westfalia Dortmund war der VfJ nah dran. Nach 0:2-Rückstand kam Lippborg zurück – und verlor doch noch 2:3 gegen den hochgerüsteten C-Ligisten. Das war das Aus.

Doch Wiengarn war trotzdem zufrieden: „Im zweiten Spiel waren wir nicht so weit weg… Für uns war das ein Bonus-Tag, wir nehmen das gerne mit, für die jungen Leute in meiner Mannschaft ist das ein tolles Erlebnis.“

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