Für Werler geht es steil bergauf beim härtesten Sprint der Welt

Wo andere runterspringen, ist Bastian Hörnig aus Werl nun hochgelaufen - zusammen mit vielen anderen Extrem-Läufern.
Innsbruck - Was sind schon 400 Meter für echte Läufer? Geschweige denn für Ultra-Läufer? Eigentlich nicht viel – und doch können doch unfassbar hart sein. Der Werler Bastian Hörnig, Extremläufer der LG Deiringsen, hat jetzt den wohl härtesten 400-Meter-Lauf der Welt absolviert – und der führte ihn steil bergauf oder besser gesagt: „schanzauf“.
Zusammen mit einigen hundert Extremläufern lief Hörnig die Bergisel Sprungschanze bei Innsbruck hoch.
Veranstalter Redbull hatte zu den „härtesten 400 Meter der Welt“ und zum „härtesten Bergsprint der Welt“ geladen. Hörnig hat ja schon viel erlebt, aber meistens ging es dabei um viele, viele Kilometer und Stunden. Diesmal war der Spuk schon nach weniger als sechs Minuten vorbei. „Das war echt nicht so ohne … anstrengend ist das schon“, sagt er lässig in der Rückschau: „Als wir oben waren, waren alle ganz schön aus der Puste.“
Am Start waren viele ehemalige Profi- und Leistungssportler, die bei Olympischen Spielen gestartet waren und um Weltmeisterschaften gekämpft haben. Im Heat von Hörnig – die Gruppe der fast 700 Sportler war in verschiedenen Heats gestartet und hatte so ein Feld für einen Finallauf ermittelt – lief beispielsweise Skisprung-Ikone Andreas Goldberger.

„Der war echt fit, der hat mich natürlich abgehängt“, so Hörnig. Die Gruppe flog relativ schnell auseinander. Nach dem flachen Start im eigentlichen Zielbereich der Skispringer wurde es schnell steiler. „Danach kommen Kunstfasern, auf denen auch im Sommer gelandet werden kann und ein Abschnitt mit einer Steigung von 75 Prozent, irgendwann zwingt das einen auf alle Viere“, berichtet Hörnig, dass in diesem Bereich auch Maschen gespannt sind, „wie die Takelage auf einem Piratenschiff“. Auf dem Schanzentisch selbst wird es kurz wieder flacher.
„Man kann sich wieder aufrichten, aber danach geht es auch wieder brutal nach oben über Holztreppen – das ist mega-brutal.“ Auf allen Vieren habe er es noch irgendwie geschafft, einige Läufer hinter sich zu lassen. Nach 5 Minuten und 28 Sekunden war auch Hörnig oben angekommen. Um den Finallauf zu erreichen, hätte er aber eine gute Minute schneller laufen müssen. Immerhin: Der 46-Jährige war mit seiner Zeit auf Platz 226 von 662 Athleten.

„Wenn man oben steht, sieht man erst einmal, wie steil das heruntergeht“, berichtet der LGD-Athlet, der gleich mehrfach diesen Ausblick genoss. Zunächst einmal erklomm er die Schanze als eine Art Training, dann folgte der eigentliche Lauf – und später erfuhr er auf der Suche nach den Medaillen am Fuß der Schanze, dass es diese oben auf der Schanze gibt. Hörnig nahm es mit Humor: „Die Aussicht war ja echt gut.“
Nächstes Projekt des ambitionierten Läufers ist der „Julian Alps Trail Run“ in Slowenien.