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Paukenschlag: Verein im Kreis Soest entlässt nach mahnenden Worten seinen Trainer

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Von: Frank Zöllner

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Symbolbild © Zöllner

Paukenschlag: Verein im Kreis Soest entlässt nach mahnenden Worten seinen Trainer

Hilbeck – Der Landesligist SV Hilbeck hat sich am Dienstagabend von seinem Trainer Heiko Hofmann getrennt. Der drohende Abstieg aus der Landesliga und die wenigen verbleibenden Wochen, um das zu verhindern, haben den Vorstand um den Fußball-Vorsitzenden André Weber nach der Niederlage beim SV Brackel (2:3) dazu bewogen, eine Veränderung und damit verbunden einen neuen Impuls für den Kampf um den Klassenerhalt zu setzen.

Wir können es noch aus eigener Kraft schaffen. Die drei sind nah an der Mannschaft und haben am Dienstag bereits das Training geleitet.

André Weber, Fußballchef des SV Hilbeck.

Nachfolger sind Martin Welp und Dirk „Else“ Niggemann als sportliche Leiter zusammen mit den bisherigen Co-Trainer Kai Niggemann.

Die Zeit von Heiko Hofmann (r.) als Trainer des SV Hilbeck ist abgelaufen. Kai Niggemann bleibt weiterhin als Co-Trainer dabei.
Die Zeit von Heiko Hofmann (r.) als Trainer des SV Hilbeck ist abgelaufen. Kai Niggemann bleibt weiterhin als Co-Trainer dabei. © Rusche, Michael

„Wir können es noch aus eigener Kraft schaffen. Die drei sind nah an der Mannschaft und haben am Dienstag bereits das Training geleitet“, sagte Weber. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt einen Zähler.

Es ist wahnsinnig schwer, dass zu akzeptieren. Wenn meine Wortwahl so rübergekommen ist, dass ich es mir nicht mehr zutraue, dann war sie nicht richtig.

Heiko Hofmann, entlassener Trainer des SVH.

Hofmann zeigte sich im Anzeiger-Gespräch am Sonntag tief enttäuscht über die Rahmenbedingungen mit Verletzten, Kranken und einigen Undiszipliniertheiten und hoffte, mit seiner Rücktrittsdrohung das Team wachzurütteln. „Ich wollte für unsere Situation sensibilisieren. Dass der Verein es so verstanden hat, muss ich akzeptieren. Wir gehen im guten auseinander und ich wünsche der Mannschaft auf ihrem Weg das allerbeste“, sagte der A-Lizenzler, der vor drei Monaten erst seinen Vertrag beim SVH um ein Jahr verlängert und sich so für Hilbeck und gegen andere Angebote entschieden habe. Er ergänzt aber: „Es ist wahnsinnig schwer, dass zu akzeptieren. Wenn meine Wortwahl so rübergekommen ist, dass ich es mir nicht mehr zutraue, dann war sie nicht richtig.“

Martin Welp übernimmt mit Dirk „Else“ Niggemann.
Martin Welp übernimmt mit Dirk „Else“ Niggemann. © Zöllner

„Wir gehen im Guten auseinander und möchten uns ausdrücklich bei Heiko für die tolle Arbeit bedanken. Was er sportlich in Hilbeck auf die Beine gestellt hat, lässt sich sehen – vor allem unter diesen teils sehr schwierigen Bedingungen wie dem hohen Verletzten- und Krankenstand“, teilte André Weber mit.

Dirk Niggemann und Martin Welp seien besonders gefordert, gelte es doch in den verbleibenden sechs Spielen – darunter fünf Heimspiele in Folge – als geschlossene Einheit auf das Ziel Klassenerhalt hinzuwirken. „Wir sind sehr froh, dass 'Else' und Martin sich nach 2018 erneut bereit erklärt haben, uns zu unterstützen. Mit dieser internen Lösung hoffen wir, den nötigen frischen Impuls in die Mannschaft zu geben, um in der Landesliga zu bleiben. Für den Endspurt brauchen wir alle Kraft“, sagt Weber.

Heiko Hofmannäußerte nach dem Spiel in Brackel Rücktrittsgedanken.

Die Spieler seien trotz des hohen Verletztenstandes, der sich durch die Bänderverletzung von Nika Amoev weiter erhöht hat, in der Lage, den Klassenerhalt zu schaffen.

Martin Welp äußerte Verständnis, kündigte aber Vorstandsgespräche an.

In Hilbeck wisse man vor allem einzuordnen, wie fordernd das Ausüben der Trainertätigkeit in Pandemiezeiten war und ist. „Durch die fehlenden persönlichen Kontakte während der Corona-Hochphase und die ständige Unsicherheit, welche Mannschaft am kommenden Wochenende auf dem Platz steht, hatte unser Trainerteam ein hartes Los an der Seitenlinie gezogen. Heiko hat uns hier gemeinsam mit Kai Niggemann als absoluter Vereinsmensch geholfen und durch die fordernde Zeit begleitet. Dafür sind wir sehr dankbar“, teilt der Verein in einer Stellungnahme mit.

„Am Sonntag haben wir gezeigt, dass wir kämpfen können und wollen“, so die Abteilungsleitung weiter. Daher möchte der SVH die kommenden fünf Spiele, die alle auf heimischem Geläuf stattfinden, nutzen, um die erforderlichen Punkte für einen Verbleib in der Landesliga zu sichern.

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