RW Westönnen kämpft sich zum 4:3 gegen SF Ostinghausen

Mentalität schlägt Qualität: Auf diesen einfachen Nenner brachte Michael Heinz, Mittelstürmer von RW Westönnen, den 4:3-Pokalsieg seiner Mannschaft gegen die SF Ostinghausen.
Oestinghausen – Über weite Strecken sahen die Sportfreunde wie die sicheren Sieger im Endspiel des Kreispokals aus. Sie führten mit 2:0 und 3:1, um am Ende doch als begossene Pudel vom Rasenplatz in Oestinghausen zu gehen, während der Bezirksliga-Rivale mit Sekt und Bier duschte nach einem grandiosen Comeback-Sieg. „Wir haben uns nach der ersten Halbzeit gesagt, wir haben nur eine Wahl, und gehen voll drauf“, strahlte RWW-Spielertrainer Christoph Linstaedt nach dem Erfolg. Dann erzielte seine Mannschaft auch schnell den Anschlusstreffer, steckte das schnell folgende 1:3 weg und marschierte. „In der ersten Halbzeit waren wir zu ängstlich, haben nur lange Bälle gespielt. Das war fatal für uns“, sagte er zu einem ersten Durchgang, in dem offensiv nicht viel lief für seine Mannschaft – gegen einen Gegner, der aber auch sehr solide verteidigte und hinten keine gravierenden Fehler machte.
„Dass Qualität Mentalität schlägt, habe ich schon bei meinen Antritt in Westönnen gesagt“, nahm Linstaedt das Wort von Heinz auf und verdeutlichte damit seine Philosophie. Damit wurde am Mittwochabend der dritte Pokalsieg in den vergangenen Jahren geholt – und der fast 42-Jährige spielte wieder einmal komplett durch. „Grundsätzlich weiß ich, dass die Jungs am Ende die Körner haben“, stellte er auch fest, dass seine Mannschaft am Ende fitter war und mehr Gas geben konnte als der Gegner. Und die Rot-Weißen spielten weiter nach vorne, kamen nicht auf die Idee, die knappe Führung nur zu verwalten gegen Sportfreunde, die am Ende wieder Druck machten.
„Wir haben nicht den Kader in der Breite“, erklärte Ostinghausens enttäuscht dreinblickender Trainer Rüdiger Hötte nach dem Spiel. „Heute mussten wieder angeschlagene Spieler auflaufen. Westönnen kann immerhin Spieler aus einer A-Kreisliga-Mannschaft bringen“, führte er weiter aus. Zudem verwies er auf zwei dicke Chancen seiner Mannschaft, um klarer in Führung zu gehen. Aber sowohl Tom Franke als auch Friedrich Bömer Schulte scheiterten bei hervorragenden Einschussmöglichkeiten am großartig reagierenden Marcel Brylka zwischen den Westönner Pfosten. „Zur Pause führen wir verdient mit 2:0, hatten ein Eckenverhältnis von 10:0“, sagte Hötte zu einem ersten Durchgang, in dem seine Mannschaft viel mehr Chancen und viel mehr vom Spiel hatte. „Wit hatten es selber in der Hand, konnten von der Kraft her aber am Ende nicht mehr zulegen. Wir hätten es auch verdient gehabt“, sprach er von einer großen Chance, das Pokalfinale zu gewinnen.
In den vergangenen Jahren haben die SFO dreimal das Pokalendspiel erreicht - und drei Niederlagen kassiert.
Für ein wenig Verwunderung im Rund sorgte Höttes Maßnahme, auf Lucas Meuter in der Startformation zu verzichten. „Wir wollten gegen Michael Heinz einen großen Spieler in der Innenverteidigung“, stellte er da Achim Gärtner auf. Und Friedrich Bömer Schulte, der zuletzt in Hultrop angeschlagen geschont worden war, sollte im defensiven Mittelfeld für insgesamt mehr Stabilität im Ostinghauser Spiel sorgten, erklärte der Coach, warum er Lucas Meuter in der ersten Halbzeit draußen ließ.
RWW: Brylka; Neuhaus (72. Schneider), Linstaedt, Topp (76. Scheele), Schwarze, Heinz, Franke, Gließner, Topcu (29. Schumacher), Bauer (69. Clarysse), Nicolai.
SFO: Koch; Gärtner, Wieling, Stegemann, Erdöl (62. Tekin), Tschorn, Schröder, Nouhi (76. Kourouma), Bömer Schulte, M. Meuter (52. L. Meuter), Franke.
Tore: 0:1 Schröder (19.), 0:2 Erdöl (37.), 1:2 Schwarze (62.), 1:3 Nouhi (63.), 2:3 Schumacher (72.), 3:3 Heinz (76.), 4.3 T. Gließner (84.).