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STV-Handballer: Wiedersehen mit einem Ex - und das mitten im Hexenkessel

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Von: Thomas Müller

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Tobias Genau, wie ihn die Soester kennen – hier 2009 noch im STV-Trikot. © Soester TV

Aufsteiger und heimstark - das sind die Attribute des STV-Gegners HVE Villigst-Ergste am Samstagabend in der Handball-Oberliga. Und dann ist da noch ein alter Bekannter.

Soest – Zum Aufsteiger in einen echten Hexenkessel geht es für die Oberliga-Handballer des Soester TV – Anwurf bei HVE Villigst-Ergste in der Sporthalle Gänsewinkel ist am Samstag um 19.30 Uhr. Dort gibt es außerdem ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten: Trainer beim Gastgeber ist Tobias Genau, der lange Jahre selbst für den STV aufgelaufen ist.

„Wir freuen uns sehr auf das Spiel“, sagt der Arnsberger, das gelte nach dem etwas überraschenden Aufstieg aber für jedes Spiel. Entsprechend motiviert geht sein Team in die Partie, und hat frenetische Fans im Rücken: „Das Publikum bei uns ist echt sensationell.“

Der Gegner ringt Loer jede Menge Respekt ab: „Villigst ist eine sehr eingespielte Mannschaft und ist vor allem sehr heimstark.“ Gute drei Jahre hatte die HVE nicht verloren, bis zu seiner Rückkehr in die Oberliga. Und dann setzte es am ersten Spieltag gleich eine deftige Packung, allerdings gegen den Topfavoriten aus Bielefeld, den TSG Altenhagen-Heepen. Loer saß beim 17:30 im Publikum, konnte sich dabei von qualitativ hochwertig besetzten TSG-Kader überzeugen, aber bemerkte auch, was in der Halle los ist, wenn es gut läuft. „Die ersten zehn, zwölf Minuten haben sie mitgehalten, da war richtig Feuer im Kessel“, berichtet Loer.

Erst dann marschierte die TSG zum Sieg – es war die erste Heimniederlage nach drei Spielzeiten und zwei Aufstiegen. 2020 war die HVE Landesliga-Meister in der Abbruch-Saison, die erste Verbandsliga-Saison fiel mehr oder weniger aus – und in diesem Sommer kürte sich der Verein aus Schwerte souverän zum Meister der Verbandsliga 3.

Jetzt die Bruchlandung zum Start. Dennoch war bei Loer auch einiges Positive über den Gegner hängen geblieben: „Die haben als Aufsteiger noch immer die Euphorie, da ist richtig gut was los.“ Auch handballerisch beeindruckte die HVE mit einer aggressiven 6:0-Deckung mit ein oder zwei wuchtigen Spielern. „Das tut schon weh, wenn man da unvorbereitet reinrennt“, so Loer, der auch ein bisschen die eigene Mannschaft wiedererkannte. Denn auch Villigst setzt auf die Karte „Tempo“, wenn hinten der Ball eroberte wurde. Dazu sei die Mannschaft seit Jahren eingespielt.

Genau freut sich auf Wiedersehen mit den Soestern

„Meine schönste Handball-Zeit hatte ich sicherlich beim Soester TV“, sagte Tobias Genau, Trainer des HVE Villigst-Ergste, vor dem Spiel gegen seinen alten Verein. Der heute 43-Jährige spielte viele Jahre beim STV, auch noch mit Max Loer zusammen. „Von der heutigen Mannschaft kenne ich aber keinen mehr“, so Genau. Kein Wunder bei einem Durchschnittsalter von knapp 21 Jahren. „Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Max; und vielleicht ist ja auch Tim Köhne dabei. Das würde mich freuen“, so Genau, der den größten Erfolg der Vereinsgeschichte mitfeierte. Unter Dirk Lohse feierte er die Vize-Meisterschaft in der Regionalliga. Nach der Saison zog es ihn aus beruflichen Gründen nach Menden.

Nach Stationen bei Borussia Höchsten und den Frauen vom Aplerbecker SC, mit denen er in die 3. Liga aufstieg, heuerte er vor 2 Jahren beim damaligen Landesliga-Meister an. Nach der Abbruch-Saison folgte der Durchmarsch und die souveräne Meisterschaft in der Verbandsliga 3. „Wir haben uns das alle gar nicht vorstellen können, dass wir das bis zum Ende durchhalten. Wir hatten auch viel Glück dabei. Die Oberliga-Saison ist ein einziger Bonus, wir gehen in jedes Spiel mit Freude“, sagt Genau.

„Wir müssen schnell dafür sorgen, dass die Halle still ist, dürfen sie nicht in einen Lauf kommen lassen. Sonst wird es für uns sehr schwer“, so Loer, der einige angeschlagene Spieler beim Training hatte, aber mit keinen ernsthaften Ausfällen rechnet. Auch Luke Tischer könnte nach überstandener Verletzung wieder auf der Bank Platz nehmen, sodass Jannis Falkenberg mit seinem Fußbruch der einzige längerfristige Ausfall ist.

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