Eren Temiz, Bruder des Verletzten und Trainer des TuS: „Uns fehlten nach dem Doppelspieltag die Kräfte. Wir waren nicht mehr spritzig und spielten schlecht in der Offensive. Ich bin dennoch stolz. Wir haben 90 Minuten alles reingeworfen. Der Punkt geht in Ordnung, auch wenn ich mir drei gewünscht hätte. Aber nach unseren Corona-Erkrankungen sieht man, dass die Luft raus ist.“
Das Aufregerspiel: TuS Wickede – SV Welver 2:2 (1:0). „Das war schlimm gegen schlecht.“ Andreas Bücker, Trainer der Wickeder, war nach dem Remis gegen den SV Welver schwer genervt. Doch nicht nur er, sondern auch die Gäste waren mit dem Zustandekommen dieses Ergebnisses nicht glücklich. Denn ein äußerst zweifelhafter Elfmeter führte in der zehnminütigen Nachspielzeit noch zum Ausgleich der Wickeder, was die Spieler des SVW völlig fassungslos zurückließ.
Bei einer Flanke der in Unterzahl spielenden Gastgeber (Schneider sah Gelb-Rot) soll der Ball mit der Hand gespielt worden sein. Den fälligen Elfmeter vergab Hamidovic, doch der Schiedsrichter ließ diesen wiederholen, da angeblich Spieler des SVW zu früh in den Strafraum gelaufen waren. Im zweiten Anlauf traf Hamidovic. Und hätte Marchese in der 99. Minute nicht zu genau gezielt, wären die Wickeder sogar als Sieger vom Platz gegangen.
„Das fühlt sich hier heute wie zwei verlorene Punkte an. Wir sind aber auch selber schuld, haben vier, fünf Konterchancen vergeben“, so Welvers Trainer Viktor Neumann, der die entscheidende Szene zum Ausgleich erstaunlich gelassen wegsteckte. Nicht so seine Spieler: Athos Eickmann sah wegen Meckerns die Ampelkarte genau wie Malter Günther noch nach dem Abpfiff.
Wickedes Andreas Bücker sah zunächst überlegene Wickeder, die durch Grauer in Führung gingen: „Danach war es für uns fatal, dass wir gemerkt haben, dass wir das bessere Team sind.“ Vor allem mit der Leistung nach der Pause war er nicht zufrieden. Erst traf Kivilcim, weil die Wickeder Abwehr nach einem Freistoß schlief, dann erzielte Günther das 2:1. Wickede versuchte alles, erst der umstrittene Elfmeter brachte den Punkt – und viele Diskussionen.
Tore: 1:0 Grauer (15.), 1:1 Kivilcim (54.), 1:2 Günther (58.), 2:2 Hamidovic (Elfmeter/90.+6).
Bes. Vork: Gelb-rote Karte Schneider (Wickede/56.), gelb-rote Karte Eickmann (90.+6) und Günther (nach Abpfiff).
Kantersiege: TuS Schwefe – BW Büderich 0:8 (0:4). Schwefes Klaus Pfeifer hakte das Spiel schnell ab. Spätestens nach dem Platzverweis gegen Felix Preuß („Hätte man auch glatt Rot geben können“, so Pfeifer) war das Spiel gelaufen. „In Gleichzahl wäre es wohl auch 0:5 ausgegangen“, so Pfeifer. „Wir haben das souverän gemacht und nichts anbrennen lassen“, lobte dagegen Büderichs Trainer Dominik Koch, der sich selber schonen konnte und leicht angeschlagen das Spiel von außen verfolgte. Viermal trug sich Mark Risse in die Torschützenliste ein, auch Mattis Kiko traf doppelt.
RW Westönnen II – SuS Günne 8:1 (3:0). Deutlich gewann hat RWW II gegen den SuS Günne, der den Schwung aus dem Derbysieg gegen Möhnesee nicht mitnehmen konnte. „Bei Westönnen hat alles geklappt, bei uns nichts“, brachte SuS-Trainer Michael Knobloch die Partie auf den Punkt. Eine Rolle gespielt habe sicherlich, dass fast die komplette Stammabwehr ausfiel, doch so richtig erklären konnte er sich die hohe Niederlage nicht. Denn so schlecht habe sich sein Team gar nicht präsentiert. „Wir haben gut mitgespielt, waren aber in den entscheidenden Momenten nicht da“, so Knobloch. „Rundum zufrieden mit dem Spiel“ war Christian Eschmann, der RWW-Trainer Tobias Walter vertrat. Besonders gut war die Chancenverwertung. Den ersten Treffer markierte Ufuk Topcu, der wie Arndt-Christian Schneider Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammelte, da die Bezirksligakicker am Wochenende spielfrei hatten.
Höinger SV – SV Hilbeck II 7:1 (3:0). Befreiungsschlag für den Höinger SV. Der klare Erfolg gegen überforderte Hilbecker verhilft dem HSV zu Platz neun der Tabelle. Doch der klare Erfolg war keine Glanzleistung. „Das war fußballerisch und von der Einstellung her zu wenig“, bilanzierte Hilbecks Markus Dollenkamp. Was nach Sommerfußball aussah, fühlte sich für Dollenkamp auch so an: „Und das verstehe ich nicht. Man hatte nicht das Gefühl, dass alle wussten, dass es um viel geht“, so Hilbecks Trainer, der nur über die Phase nach dem Seitenwechsel positiv sprach.
Sein Gegenüber, Frank Jesse-Verletis, war auch nur bedingt zufrieden mit der Leistung. „Das war nicht Glanz und nicht Gloria. Ein Pflichtsieg, mehr nicht.“ Höingen tat zwar von Beginn an mehr für das Spiel, wirkte aber behäbig. „Es war fahrig, wie gehemmt“, konnte Jesse sich die Leistung auch nicht erklären. Am Ende zählte für ihn nur der Sieg.