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Werls Zukunft ist bordeauxrot und himmelblau- ein Traditionsverein erfindet sich neu

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Von: Thomas Müller

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Der Werler TV präsentiert seine neue Trikots und neue Farben.
Der Werler TV präsentiert seine neue Trikots und neue Farben.  © Freie Mitarbeiter

Bordeauxrot und himmelblau ist die Zukunft des Werler Fußballs. Die Abteilung des Werler Turnvereins legt einen Neustart hin, bei dem bekanntlich nicht nur die Farben der Trikots wechseln werden.

Werl – Farben spielen eine große Rolle in den Planungen: Nach Prioritäten werden Bereiche im Verein eingefärbt. Was muss sich dringend ändern? Rot steht für dringend, über orange und gelb geht es zu grün für „alles okay“. „Grün“ steht die Ampel nun beispielsweise bei den bordeauxroten Trikots und beim Logo.

Das neue Logo.
Das neue Logo. © Agentur

In vielen Bereichen steht die Ampel noch auf Rot oder Orange, berichtet der designierte Abteilungsleiter Patrick Timm: „Wir haben noch sechs bis acht Baustellen.“ Was die Zusammensetzung des Vorstandsteams rund um ihn angeht, kann die Ampel langsam, aber sicher in Richtung grün weitergestellt werden. „Es sind gute Leute dabei. Das Team ist größer als in der Vergangenheit“, freut sich Timm, der wie viele andere schon einmal in der Verantwortung stand. Jetzt aber packen viele gemeinsam an, die vorher allein dastanden. Alle, auch Timm, sind erst einmal kommissarisch im Amt, bilden einen Arbeitskreis.

Timm soll sich den Vorsitz mit Günter Putinas teilen. Timm werde auf die Jugend schauen, Putinas auf die Senioren und Alten Herren. Peter Sippel soll als Geschäftsführer fungieren, Daniel Plugge ihn dabei unterstützen. Sascha Händelmann macht den Sportlichen Leiter. „Zwei oder drei weitere packen mit an, dort ist es aber noch nicht offiziell – oder sie wollen nicht im Vordergrund stehen“, hat Timm weitere Helfer an seiner Seite. Viele Unterstützer arbeiten im Hintergrund mit.

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Auch die Jugend wird auf zwei Beine gestellt: Andi Brenner kümmere sich um die älteren Jahrgänge ab der C-Jugend, die auf dem Großfeld spielen, Matthias Hürmann um die Jüngeren, die auf dem Kleinfeld spielen. „Da gibt es unterschiedliche Anforderungen, nicht nur, was die Spielfeldgröße angeht, sondern auch andere Bedürfnisse“, erklärt Timm. Klar ist: Im Sommer soll eine A-Jugend starten, eventuell als Neuner-Mannschaft; aber sie soll starten. Und bei den ganz Kleinen „können wir uns vor Anmeldungen nicht retten“, so Timm. Da könnte der Verein auch noch Unterstützung durch weitere Trainer oder Betreuer gebrauchen.

Robert Preker, Trainer SV Welver.
Robert Preker wird Trainer des Werler TV. © Heinke, Sebastian

Die ersten Wochen laufen also schon gut an für die WTV-Kicker. Einige erste Schritte sind gemacht. Allerdings stehen noch viele an, denn eigentlich soll alles anders werden, bei dem Verein, der seine Glanzzeiten als Preußen Werl hatte – und dem das in den vergangenen Jahren leider ramponierte Image als „Preußen Werl“ den Neustart immer wieder erschwerte. „Das geht unter dem Mantel des Werler TV besser“, sagt Timm, weiß aber auch, wie schwer sich viele damit tun. Die Entscheidung sei aber unumkehrbar und Voraussetzung, um das große Ziel zu erreichen: „Wir wollen ein Stadtverein sein, erster Ansprechpartner für Fußball in Werl sein.“ Es wird an vielen Stellschrauben gedreht. Das Winterturnier war erfolgreich und bleibt, im Sommer soll noch eines hinzukommen.

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Sportlich gibt es auch schon einige grüne Bereiche. Beispielsweise steht Robert Preker als Trainer der ersten Mannschaft fest. „Es hat etwas gedauert, ihn zu überzeugen. Er möchte ein Konstrukt haben, das Sinn ergibt“, sagt Timm. Und offensichtlich sieht Preker etwas Gutes entstehen: „Es ist von den Voraussetzungen nicht ganz so optimal wie woanders, aber es ist eine Herzensangelegenheit für mich. Wir sind dabei, einen vernünftigen Kader zusammenzustellen.“

Und aus einem zu überzeugenden Trainer ist in den vergangenen Wochen ein euphorischer geworden: „Ich freue mich richtig auf die Aufgabe. Ich bin überzeugt, dass wir Erfolg haben werden.“ Erfolg definieren die WTV-Fußballer zunächst einmal so: „Es soll einen Trainingsbetrieb geben, wir wollen Begeisterung wecken, es soll ein Wohlfühlcharakter entstehen“, zählt Preker auf. Es sei nicht das Ziel, so schnell wie möglich Erfolge zu feiern, die sich in einer Tabelle ablesen lassen. Aber klar: Das darf gerne parallel auch geschehen – und am liebsten mit zwei Mannschaften und einem aktiven Alten-Herren-Team.

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Bis „Ende März“, hofft Patrick Timm, stehe der Kader für die erste Mannschaft. Preker und Dirk Hartke, der aktuell die Mannschaft trainiert und im Sommer als Co-Trainer bleibt, führen derzeit viele Gespräche mit aktuellen Spielern und ehemaligen Werlern. „Wir sprechen mit Fußballern, die einen Bezug zu Werl haben. Die erste Mannschaft wird sehr viel jünger sein, aber erfahrene Spieler bleiben uns auch erhalten“, verrät Preker von den Planungen. Es gebe Zusagen, aber Namen nenne er zunächst noch nicht, weil die aktuellen Vereine noch nicht Bescheid wüssten.

Ein Rahmen sei geschaffen worden, es liege jetzt an den Verantwortlichen, ihn zu füllen. Klar ist, es wird etwas Bordeauxrotes und Himmelblaues dabei herauskommen.

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