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Nach dem historischen 1:9 geht bei Hilbeck der Blick nach vorne

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Von: Frank Zöllner

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Der SV Hilbeck – hier mit Noel Scholz (rechts) gegen Türkspors Pascal Schmidt – lief am Sonntag häufiger hinter dem Gegner her.	Foto: Zöllner
Der SV Hilbeck – hier mit Noel Scholz (rechts) gegen Türkspors Pascal Schmidt – lief am Sonntag häufiger hinter dem Gegner her. © Zöllner

Man hätte viele angenehmere Sachen unternehmen können am vergangenen Sonntag. Zumindest aus Sicht des Fußball-Landesligisten SV Hilbeck. Der ging bei Türkspor Dortmund unter. Ursachenforschung am Tag danach.

Dortmund – Statt sich auf dem Mendesportplatz vor bester Industriekulisse inklusive riesigem Gastank im Hintergrund gegen den Spitzenreiter Türkspor Dortmund eine historische Abreibung mit dem 1:9 abzuholen, hätte man im direkt benachbarten Fredenbaumpark beim Tretbootfahren die Zeit verbringen können oder einfach nur den sonnigen Frühlingstag mit seiner frühen Blütenpracht genießen können.

Doch die Landesliga-Fußballer des SV Hilbeck werden keinen Blick für die sie umgebende Idylle gehabt haben, sie wollten so schnell wie möglich den Ort der Schmach verlassen. Bevor es aber nach der Vorführung durch den Spitzenreiter in die Kabine ging, versammelte Trainer Heiko Hofmann seine Spieler um sich. Nicht etwa, um ihnen den Kopf zu waschen nach diesem Klassenunterschied, sondern um seine Spieler gleich wieder aufzurichten. Er beschwor seine Spieler, dass sie die Pleite und die Umstände bis zum Training am Dienstag aus den Köpfen bekommen sollen. „Du kannst jetzt ja nicht auf den Jungs draufkloppen. Wir werden ein paar Sachen noch kurz ansprechen. Aber wir blicken schon auf Hombruch. Die sind zwar Tabellenzweiter, aber das wird ein anderes Spiel“, sagte der A-Lizenzler – auch mit Blick auf den Heimvorteil auf dem Naturrasen im Willi-Hafer-Stadion und eine normale Trainingswoche.

Du kannst jetzt ja nicht auf die Jungs draufkloppen. Wir werden ein paar Sachen noch kurz ansprechen. Aber wir blicken schon auf Hombruch.

Heiko Hofmann

Hofmann tat es sich am Sonntagabend noch einmal an, das Spiel auf Video anzuschauen – und erkannte: „Wir haben uns zu wenig gewehrt. Dazu hat sich Türkspor in einen Flow gespielt, wir sie aber auch nicht daran gehindert.“ Da machte sich bemerkbar, dass „uns auch die Körperlichkeit gefehlt hat, die man braucht, um physisch gegen so einen Gegner dagegenzuhalten“ – Hofmann meinte damit die fehlenden Außenverteidiger Nico Danne und Daniel Freitag sowie im Mittelfeld Florian Hünnies und Sascha Schröder. Ohnehin wichtiger sei der Sieg am Donnerstag im Nachholspiel gegen das Schlusslicht DJK Wattenscheid gewesen. „Eigentlich ist ja nichts passiert“, meinte Hofmann – der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt weiter drei Punkte. Allerdings hat das vorher gute Torverhältnis (32:32) arg gelitten (nun 33:41).

Respekt nie abgelegt

Hofmann setzt auf den Lerneffekt für seine jungen Spieler gegen einen Gegner, der seiner Meinung nach in der Oberliga gut mithalten könnte. Türkspor-Doppeltorschütze Pascal Schmidt trainerte Hofmann etwa in der Ahlener Jugend. „Sein Weg zum Profi war eigentlich schon vorgezeichnet. Kimaz Hamza spielt mehrere Jahre in der Türkei als Profi und sie bringen einen jungen Spieler von der Bank, der seine ganze Jugend im Nachwuchsleistungszentrum von Borussia Dortmund verbracht hat“ – zählte Hofmann auf. Den damit verbundenen Respekt legte sein Team nie ab – muss es aber am Sonntag (2. April), um gegen den Tabellenzweiten Hombrucher SV besser bestehen zu können.

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