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Nach dem Bezirksliga-Derby: Jetzt spricht der Schiedsrichter

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Von: Frank Zöllner

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Jubel nach dem 1:0 - das Tor von Tom Franke sorgte für Diskussion.
Jubel nach dem 1:0 - das Tor von Tom Franke sorgte für Diskussion. © Düser, Frank

Paul Schütte, der Schiedsrichter des Bezirksliga-Derby zwischen den Fußballern von SG Oestinghausen und SF Ostinghausen (0:5) meldet sich zu Wort und geht auch auf die Kritik von SGO-Trainer Dierk Meincke ein, der vor dem 0:1 zwei Fehlentscheidungen monierte.

Oestinghausen – Der 21-Jährige, der für die Hammer SpVg pfeift, erklärt, dass er mit „Verwunderung und Unverständnis die nachträgliche Berichterstattung verfolgt“ habe. „Auf dem Weg in die Kabine zur Halbzeit wurde ich von einigen der immer noch empörten SGO-Akteure darauf hingewiesen, dass ich mir meine ‘gravierenden Fehlentscheidungen’ vor dem 0:1 mit der an der Sportanlage installierten Soccerwatch-Kamera ansehen sollte. Gesagt, getan, nach der Heimreise beäugte ich das Videomaterial, es sollte sich aus meiner Sicht herausstellen, dass die Kritik, die auch in ihren Artikeln veröffentlicht wurde, vollkommen ungerechtfertigt war und ist.“

Die erste Beschwerde war folgende: „Der Freistoß wird zehn Meter von dem Ort entfernt, wo das Foul passierte, ausgeführt (Zitat Meincke). Aus den Bildern wird meines Erachtens vollkommen ersichtlich, dass der schnell ausgeführte Freistoß drei bis maximal fünf Meter entfernt vom Ort des Foulspiels ausgeführt wird. Insbesondere bei dieser Lage tief in der eigenen Hälfte, nahe der Seitenauslinie, passiert eine solche Abweichung bei diversen Entscheidungen mit Sicherheit über zehnmal und ist somit aus meiner Sicht vollkommen üblich!“

Dass der Schiedsrichter in dieser Situation generell als Hauptverantwortlicher für die Derby-Niederlage der Heimmannschaft angesehen wird, sollte bei einem Ergebnis von 0:5 allgemein hinterfragt werden dürfen.

Paul Schütte, Schiedsrichter

Als „noch eindeutigere Fehleinschätzung“ bewertet Schütte die vermeintliche Abseitsposition. „Schaut man sich das Bildmaterial an, wird ersichtlich, dass Gutmann bei der Ballabgabe des Mitspielers mindestens 1, 2 Meter nicht im Abseits steht“, erklärt Schütte.

„Dass der Schiedsrichter in dieser Situation generell als Hauptverantwortlicher für die Derby-Niederlage der Heimmannschaft angesehen wird, sollte bei einem Ergebnis von 0:5 allgemein hinterfragt werden dürfen.“

Mehr Respekt gefordert

Schütte verbindet das mit einer allgemeineren Einschätzung über den Umgang mit Unparteiischen. „Am meisten Bewunderung löst diese Berichterstattung bei mir dahingehend aus, dass an allen Ecken und Enden immer der Mangel der Schiedsrichter hervorgehoben wird und das Mantra immer heißt: ‘Wir müssen die Schiedsrichter mit mehr Respekt behandeln’, um wieder neue Leute für das Ehrenamt im Schiedsrichterwesen zu begeistern. Im Kreis Soest ist die Situation noch prekärer als in meinem Heimatkreis Unna-Hamm. Trotz alledem wird durch eine so einseitige und nicht hinterfragende Berichterstattung nur weiter Öl ins Feuer gegossen, mit Sicherheit keine neue Person vom Schiedsrichterjob begeistert!“, schließt er.

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