Eigentlich wollte Hendriks mit 40 Jahren schon aufhören – aber mit Abbruchsaisons wegen Corona dann doch nicht. „So wollte ich nicht abtreten“, sagt der Industriekaufmann.
Auch wenn er in dieser Saison bislang 24-mal und dabei 2017 Minuten auf dem Platz stand (der viertbeste Wert im Büdericher Kader) und dabei sieben Treffer erzielte, sagt der Routinier: „Ich spiele mit Jungs zusammen, die meine Söhne sein könnten. Da muss man sich nichts mehr vormachen. Die rennen mir davon. Irgendwann muss man sich auch eingestehen, dass es auch reicht.“
1986 bis 1992: TuS Wickede (Jugend), dazu Kreisauswahl
1992 bis 1998: BSV Menden (Jugend), dazu Kreis- und Westfalenauswahl
1998 bis 2005: LR Ahlen (Jugend, dann Verbandsliga/Oberliga mit der Reserve, Vorgänger von RW Ahlen)
2005 bis 2009: Westfalia Rhynern (Verbandsliga)
2009 bis 2013: TuS Wickede (Kreisliga A und Bezirksliga), auch Spielertrainer
2013/14: SF Soest-Müllingsen (Kreisliga A)
2014/15: TuS Wickede (Kreisliga A)
2015/16: SV Westfalia Soest (Bezirksliga)
seit 2016: BW Büderich (Kreisliga A)
Seine Qualitäten sieht er in der Passstärke und Übersicht, auch sei er für die Stimmung und das Gerede auf dem Platz zuständig. Auch Zweikämpfe scheut er nicht: „Da bin ich auch kein Kind von Traurigkeit. Da muss man Fünf gerade sein lassen. Aber auch nach hitzigen Zweikämpfen sollte das nach dem Schlusspfiff vergessen sein und man mit seinem Gegenspieler ein Bierchen zusammen trinken können.“
Wenn der letzte Schlusspfiff am Montag ertönt, es mit dem Planwagen zum gemeinsamen Abschluss von Soest aus ins Bruchbachstadion geht, dann ist es Hendriks durchaus mulmig. „Da werde ich mich zusammenreißen müssen“, glaubt der dreifache Familienvater an emotionale Momente.
Die Familie ist auch ein Hauptgrund für das Karriereende. Sein Sohn spielt in der Wickeder E-Jugend, die jüngere Tochter in Menden in der C-Jugend Handball und die ältere beim TV Wickede Tennis. „Bei drei Kindern, die Sport treiben, können die Wochenenden auch anders verplant werden“, sagt Hendriks.
Das sind übrigens Sportarten, die auch Hendriks betrieben hat oder noch betreibt. Eben Fußball, kurzzeitig auch mal Handball in der Reserve des TV Wickede und auch Tennis bei den Herren 40 des Ski-Clubs Werl in der Ruhr-Lippe-Liga – dazu auch beim LK-Turnier am Pfingstwochenende. „Man könnte mir auch einen Basketball geben, damit würde ich, glaube ich, auch ganz gut umgehen können“, umschreibt der 42-Jährige seine Affinität zu den Ballsportarten.
Ob er mal Trainer seines Sohnes werden will? „Im Moment nicht. Da brauchen sie noch keinen Trainer. Aber vielleicht, wenn er 12, 13 oder 14 ist und noch Interesse hat, dann könnte ich mir das schon vorstellen“, sagt Hendriks.
Erfahrung hat er in diesem Bereich schon gesammelt. Er war Spielertrainer bei der TuS Wickede, seiner ersten sportlichen Heimat. Nach dem Bezirksliga-Aufstieg unter Achim Hering (bis April Trainer des SC Sönnern) wurde er ab der Saison 2011/12 für zwei Jahre Spielertrainer und arbeitete hier auch mit Christoph Linstaedt (aktuell Trainer RW Westönnen) zusammen.
Viele Freundschaften sind über den Fußball entstanden. „Bei den Sportfreunden Soest-Müllingsen habe ich mit vielen Kumpels gespielt. Später hat mich Rüdiger Hötte noch einmal nach Soest in die Bezirksliga geholt“, erzählt der Routinier. Auch zum Westönner Andreas Kersting besteht ein freundschaftliches Verhältnis seit der Zeit bei Westfalia Rhynern. Hier erzielte er auch in einem Spiel zwei sehenswerte Weitschusstreffer – auch das blieb ihm in Erinnerung.
Prägendster Trainer war aber Helmut Rubarth: „Mit ihm bin ich durch die ersten Jahre in Wickede gegangen und ihm habe es auch zu verdanken, dass ich dabei geblieben bin“, erinnert sich Hendriks.
Das schönste sportliche Erlebnis war der Oberliga-Aufstieg mit LR Ahlen II und der emotionalste die Endrunden-Teilnahme mit BW Büderich beim Wintercup. „Da wurden wir als Kreisligist Fünfter und 100 Fans von uns auf der Tribüne haben ordentlich Stimmung gemacht und sind rumgehüpft“, erinnert sich Hendriks. Nicht nur wegen solcher Erlebnisse wurde BW Büderich zur zweiten sportlichen Heimat. „Simon Koch ist mein Arbeitskollege. Wir haben aus Spaß gesagt, es wäre cool, dass wir in Büderich zusammenspielen, wenn er Trainer wird“, berichtet Hendriks. Das wurde Simon Koch und BWB stieg aus der B-Liga auf. „Aus einem Jahr sind dann sechs geworden.“
Er ist mit seinen 42 Jahren auf und neben dem Platz immer noch ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft. Er gehört zu den fittesten Spielern und ist immer noch ein Spieler, der auf dem Platz den Unterschied machen kann. Es war eine schöne und besondere Zeit. Fabian ist ein lustiger Vogel, der für Späße aufgeschlossen ist.
Er lobt seinen aktuellen Verein um den Abteilungsleiter Jens Grossart: „Wie der Dorfverein geführt wird, das hat schon eine sehr gute Qualität“. Mit der aktuellen Saison ist er zum Abschluss zufrieden. „Wir wollten einen Platz zwischen vier und sieben. Aktuell sind wir Sechster und können noch Fünfter werden. Das entspricht der Leistungsstärke der Mannschaft“, meint er.
Der Routinier wird dem Verein verbunden bleiben. „Ich werde öfters mal vorbeischauen. Mein Pass bleibt da und ich werde aushelfen, wenn 20 Spieler ausfallen“, sagt der Mittelfeldspieler.
Mit Blick auf Cheftrainer Dominik Koch, immerhin Inhaber der DFB-Elite-Jugend-Lizenz, frotzelt Hendriks: „Er konnte mir nichts mehr beibringen.“ Koch kontert: „Wer 20 Jahre denselben Fehler macht, das kann ich auch nicht mehr rausbekommen“, lacht der Spielertrainer.
„Er ist mit seinen 42 Jahren auf und neben dem Platz immer noch ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft. Er gehört zu den fittesten Spielern und ist immer noch ein Spieler, der auf dem Platz den Unterschied machen kann. Es war eine schöne und besondere Zeit. Fabian ist ein lustiger Vogel, der für Späße aufgeschlossen ist“, erklärt Dominik Koch – und man hört sein Bedauern heraus, dass er auf seinen bisherigen Co-Trainer künftig verzichten muss. Der kündigt aber an: „Ich werde zu Anfang der Vorbereitung die Jungs zu einer Gartenparty einladen.“