Von großer Motivation kann beim Gast nicht die Rede sein. „Wie groß soll die Vorfreude sein, wenn man unseren Kader sieht?“, fragt RWW-Trainer Christoph Linstaedt, der mangels Alternative in den vergangenen Monaten mehr Spielertrainer war –eine Zusatzaufgabe, die eigentlich der Vergangenheit hätte angehören sollen. Die Liste der Ausfälle umfasst auch vor dem letzten Saisonspiel zehn Akteure – und viele Spieler, die auflaufen, seien nicht bei 100 Prozent.
1. SVW Soest 9 26:4 27
2. SF Ostinghausen 10 29:13 18
3. SG Oestinghausen 10 12:16 13
4. SW Hultrop 10 12:26 9
5. RW Westönnen 9 8:18 8
6. SC Sönnern 10 13:23 8
„So, wie es aktuell aussieht, wird es keinen Spaß machen“, sagt der Westönner Trainer, der natürlich nicht vorab aufgibt: „Wir wollen hoffen, dass wir uns vernünftig präsentieren und da nicht untergehen.“ Die Vorbereitung sei jedenfalls alles andere als optimal.
So spielte Sönnern im letzten Bezirksliga-Spiel für lange Zeit
Wie motiviert die Soester sind, sei beim Training zu beobachten gewesen. Abgesehen von den Verletzten war die Beteiligung hoch – und es ging gut zur Sache. Ein Zeichen für die Vorfreude auf das Derby, und um beim Trainer einen guten Eindruck zu hinterlassen; nicht nur für die Startformation im Derby, sondern auch schon im Hinblick auf die Saisonvorbereitung, die Trainer Ibou Mbaye schon am 4. Juli starten möchte. „Das spricht für den Charakter der Mannschaft, dass sie weiter motiviert ist, wie sie es auch in den Spielen zuletzt gezeigt hat“, äußert Mbaye seinen Spielern gegenüber Respekt. Das sei nicht selbstverständlich.
SW Hultrop – SV Drensteinfurt, Mo, 15 Uhr, Heintroper Mühle. Saisonkehraus: Der Klassenerhalt ist unter Dach und Fach, so können die Lippetaler locker in das Spiel gehen, wollen anschließend noch mit ihren Fans feiern. Dabei sei die Mannschaft noch einmal hoch motiviert, kommen extra Spieler wie Patrick Zwoll und Alex Ronneburg. „Die personelle Lage ist unerwartet gut, so gut wie nicht einmal ansatzweise in dieser Saison“, freut sich Spielertrainer Tobias Edler in seinem letzten Spiel nach zwölf aktiven Jahren in Hultrop. „Das ist für andere auch das letzte Heimspiel. Bei mir wird das schon emotional“, sagt der künftige Nur-Noch-Trainer.
BW Sünninghausen – SF Ostinghausen, Mo, 15 Uhr, Suerkamp, Oelde. „Leider am Montag“, schmunzelt Rüdiger Hötte vor seinem letzten Spiel als SFO-Trainer. Die Sportfreunde wollten gerne Samstag spielen, da am Wochenende Schützenfest in Ostinghausen gefeiert wird. „Da werde ich einige Spieler an den Schützenverein abtreten müssen“, so der scheidende Übungsleiter, „eigentlich war geplant, dass wir Samstag mit dem Planwagen zurückfahren.“
Daher macht er sich auch keine Sorgen, was die Motivation für Montag angeht. Bislang ist die Derby-Bilanz der Saison außergewöhnlich für Soest. Neun von neun Duelle hat die Mannschaft gewonnen – ein Schlüssel zur souveränen Meisterschaft, wie Mbaye bestätigt. Vor der Saison habe er sich nämlich durchaus Gedanken darüber gemacht: „Das sind besondere Spiele, da geht es nicht nur um Qualität, sondern auch um Mentalität.“
Mentale Stärke sieht er auch beim Gegner, vor dem er warnt, nicht nur wegen des knappen Hinspiels: „Westönnen ist eine der mental-stärksten Mannschaften der Liga; ich befürchte, dass sie gegen uns deutlich stärker sein werden als noch in der Vorwoche gegen Oestinghausen.“ Da verlor RWW vier Tage nach dem Kreispokalfinale (4:3 gegen Ostinghausen) das Derby zu Hause mit 0:4. Eine erneute Derby-Schlappe gelte es natürlich zu verhindern, so Linstaedt.