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Held des späten Derbysiegs: „Das war bisher der beste Sieg der Saison“

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Von: Thomas Müller

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Fußball, Bezirksliga: RW Westönnen - SF Ostinghausen 1:2, Mazziotti
Fußball, Bezirksliga: RW Westönnen - SF Ostinghausen 1:2 © Thomas Müller

Spät gekommen und spät getroffen: Als Joker schoss Luca Mazziotti seine Sportfreunde Ostinghausen in der Nachspielzeit zum Sieg bei RW Westönnen.

Ostinghausen – 77 Minuten lang verfolgte Ostinghausens Luca Mazziotti das Topspiel der Bezirksliga 7 in Westönnen als Ersatzspieler, dann ersetzte er Nihat Erdöl – und erlebte noch die heiße Schlussphase. Erst glich RW Westönnen sogar noch aus, der Schlusspunkt war jedoch Mazziotti vorbehalten. Mit der buchstäblich letzten Aktion des Spiels traf unser „Spieler der Woche“ zum 1:2 und setzte in der siebten Minuten der Nachspielzeit das Ausrufezeichen ans Ende eines heißen Derbys.

Sie haben am Sonntag im Derby in Westönnen das Siegtor in der siebten Minute der Nachspielzeit geschossen. Beschreiben Sie doch mal die Situation aus Ihrer Sicht.

Das gelingt einem echt nicht alle Tage. Erst einmal reinzukommen in so ein Spiel ist nicht gerade einfach, gerade gegen so einen Gegner, der relativ aggressiv und körperlich Fußball spielt. Westönnen geht schon hart gegen den Mann. Da ist es nicht einfach reinzukommen. Da dann in der 97. Minute das Ding wegzumachen, ist schon grandios.

Steckbrief

Name: Luca Mazziotti
Alter: 26
Familienstand: ledig
Beruf: Disponent
Bisherige Vereine: SV Lippstadt, SC Wiedenbrück, Rot-Weiß Mastholte
Im Verein seit: 2022
Position: Stürmer
Rückennummer: 29
Ich spiele Fußball, weil ich seit meinem vierten Lebensjahr auf dem Fußballplatz stehe und es am Wochenende nichts Besseres gibt, als auf dem Platz zu stehen.
Bei SF Ostinghausen Fußball zu spielen ist für mich einfach klasse, da ich mit Jungs aus der Jugend wieder erfolgreich zusammenspielen kann.
Mein Lieblingsverein: AC Mailand
Mein fußballerisches Vorbild: Alexander Gockel (TuS Hiltrup), Lars Schröder (SF Ostinghausen), Zlatan Ibrahimovic.

Hatten Sie noch damit gerechnet?

Tatsächlich hat die Mannschaft noch dran geglaubt, sonst hätten wir vielleicht den Punkt mehr abgesichert. Aber wir wussten schon, dass mehr drin ist. Wir haben auch die letzten Minuten unser Spiel durchgezogen und dadurch das Tor gemacht.

Der Jubel war schon extrem, mit allen an der Eckfahne, Spieler, Trainer, Betreuer, Ersatzspieler. War es eine große Erlösung?

Auf jeden Fall, wir haben uns schon sehr gefreut, dass wir es doch noch geschafft haben. Ich fand den Sieg auch nicht unverdient, wir waren schon die bessere Mannschaft.

Ist Ihnen schon mal ein so spätes Tor gelungen?

Tatsächlich nicht. Und ich muss echt sagen, dass der Sieg in Westönnen auf diese Art und Weise einer der besten Siege der Saison war. Von der Emotion her, was dann noch in der Kabine abging, da waren alle schon sehr gut gelaunt.

Westönnen ist ja auch schon so etwas wie ein Angstgeber von Ostinghausen.

Ja, aber eigentlich nur im Pokal.

Trainermeinung

Ostinghausens Trainer Julian Bober lobt Einsatzbereitschaft und Qualität: „Luca ist ein Spieler, der immer 110 Prozent gibt, ob er spielt oder nicht und wenn man ihn später bringt. Wir haben sehr viel Qualität in der Mannschaft, sodass er auch mal auf der Bank sitzt. Er brennt aber trotzdem immer ohne Ende. Obendrein ist er ein super-netter Typ, der auch im Training immer das macht, was man von ihm erwartet. So entwickelt er sich super weiter. Daher sind wir auch alle sehr froh, dass er schon für die kommende Saison verlängert hat. Das zeigt ja auch, dass er sich bei uns wohlfühlt.“

Tut es dann doppelt gut, wenn man sie wenigens in der Meisterschaft schlägt?

Auf jeden Fall.

Acht Tore haben Sie schon gemacht in der Saison – war das das wichtigste?

Ich gehe davon aus. Ich bin erst seit dem Sommer da, habe aber auch schon für die kommende Saison zugesagt. Das ist das natürlich auch noch einmal ein tolles Zeichen, dass das eine richtige Entscheidung war.

Wie sehen Sie die eigene Rolle? Sie kommen manchmal auch nur von der Bank...

Ja, wir haben viel Qualität in der Mannschaft. Mein direkter Konkurrent ist eigentlich eher Nihat Erdöl. Der machte aber auch immer einen guten Job, wenn er spielt. Da kann ich mich auch nicht beschweren, wenn der Trainer mich auf die Bank setzt. Und wir haben alle ein Ziel: schönen Fußball spielen. Wenn man dann von der Bank helfen kann, ist das auch okay.

Was sind die eigenen Ziele in der Karriere?

Erst einmal mit Ostinghausen versuchen, oben dranzubleiben, eventuell in die Landesliga aufzusteigen. Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste, bin auch schon 26.

Nach dem Derby ist fast schon wieder vor den Derbys. Nach dem Heessen-Spiel am Sonntag kommen wieder zwei Derbys. Erst Oestinghausen Gründonnerstag, denn Hilbeck am Ostermontag. Was haben Sie sich da vorgenommen?

Klar, die Spiele wollen wir alle dominieren. Viel mehr als gewinnen, brauchen wir die Spiele nicht. Bis zum Kamen-Spiel muss das unser Ziel sein. Das kommt am Sonntag nach Ostern. Wenn wir vorher neun Punkte holen, gehen wir als Erster ins Spiel und können dann versuchen, uns abzusetzen.

Was spricht dafür, dass Sie auch noch Ende Mai Erster sind?

Dafür spricht unser Teamgeist, wir pushen uns alle gegenseitig sehr. Bei Kamen kann vielleicht schon irgendwann eine Unlust kommen, wenn sie sehen, dass wir alles gewinnen und sie merken: Es wird doch nicht so einfach. Offensiv ist Kamen schon sehr gut besetzt, aber defensiv hat Kamen auch seine Schwächen.

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