Doch wie soll das gehen? „Die Gesundheit aller, die die Halle nutzen oder sich dort aufhalten, hat höchste Priorität. Deshalb müssen die sanitären Anlagen so lange gesperrt bleiben, bis eine Gesundheits-Gefahr auszuschließen ist“, sagt Kalle. Die Herbstferien werden genutzt, um die Umkleiden „baulich von den sanitären Einrichtungen zu trennen“. Sprich: Es werden Wände gezogen: mit der Absicht, die Umkleideräume – ohne die sanitären Einrichtungen wie Duschen und Toiletten – nach den Ferien wieder nutzen zu können. Der Zeitpunkt „nach den Ferien“ dürfte den Montag meinen, bereits heute sollten die Arbeiten abgeschlossen sein. Vor der Halle soll ein Toilettenwagen aufgestellt werden - ein bisschen Kirmes-Flair vier Wochen vor dem großen Trubel.
Wenn sich Legionellen im Wasser vermehrt haben, können sie etwa beim Duschen eingeatmet werden und dort die sogenannte Legionärskrankheit auslösen, die durch eine von einer Tröpfcheninfektion hervorgerufene Lungenentzündung gekennzeichnet ist und unbehandelt einen lebensgefährlichen Verlauf annehmen kann, sowie das weit häufigere, ohne Lungenentzündung und meist mild verlaufende Pontiac-Fieber.
„Und wo kann man duschen?“, dürften sich Handball-Gegner fragen, die einige Fahrtzeit nach beispielsweise Volmetal vor sich haben. Die Antwort ist einfach: Die Stadt Soest ermöglicht es, dass in der Sporthalle des benachbarten Conrad-von-Soest-Gymnasiums geduscht werden kann. Über dieses Angebot haben Handball-Verband und Handballkreis Hellweg verbunden mit einer Bitte um entsprechende Rücksichtnahme auf den STV alle potenziellen Gegner im jüngsten Verbands-Newsletter informiert.
Alle Beteiligten – Kreis, Verein und Stadt – hoffen, das alles so schnell wie möglich umzusetzen: Über den konkreten Zeitpunkt und die exakten Bedingungen für die Freigabe könne voraussichtlich in der laufenden Woche eine Entscheidung getroffen werden. Dann wird es auch eine Entscheidung über konkrete Bedingungen geben, was Zuschauer, Ausschank, Verkauf von Speisen und Getränken geben.
„Wir bauen darauf, dass sich das bis Samstag so umsetzen lässt und freuen uns auf den Heimspieltag“, sagt Rainer Wolfgarten, Geschäftsführer der STV-Handballer, der sich über die gute und vertrauensvolle Arbeit mit Kreis und Stadt freut. Gegner und Schiedsrichter seien eingeladen, die Mannschaften bereiteten sich vor.
Werde der Spieltag umgesetzt, endet eine lange Wartezeit für die STV-Handballer. Die Halle war im Mai wegen eines Legionellen-Befalls für den Schul- und Vereinssport gesperrt worden.
Noch immer sind Grund und Ursache nicht geklärt: „Auch ein beauftragter Sachverständiger kann nach einem Ortstermin, der im September stattgefunden hat, keine eindeutige Ursache ausmachen, wie er in einer Stellungnahme schreibt“, berichtet Birgit Kalle vom Kreis Soest. Er empfehle regelmäßige Spülungen und weitergehende Beprobungen, um eine umfassende Bewertung treffen zu können. „Seinen Empfehlungen kommen wir selbstverständlich nach. Diese Situation und die damit verbundene weitere Wartezeit ist auch für den Kreis als Schulträger mehr als unbefriedigend“, sagt Kalle.
Zunächst einmal sieht es aber gut aus, dass neben dem Schulsport, der seit einige Wochen eingeschränkt möglich ist, auch der Vereinssport zurückkehrt.