Sensationssieg: Elfer-Krimi lässt Underdog vom Westfalenpokal träumen

Westfalenpokal in Lippborg?! Davon darf sich der B-Kreisliga-Spitzenreiter VfJ berechtigte Hoffnungen machen nach dem Halbfinal-Coup gegen den Bezirksligisten SV Hilbeck.
Lippborg – Nach dem verwandelten Elfmeter von Mateo Hozdic gab es kein Halten mehr. Die B-Kreisliga-Kicker des VfJ Lippborg rannten von der Mittellinie jubelnd zum Schützen des entscheidenden Elfmeters im Halbfinale des Soester Kreispokals, gewannen mit 7:5 nach Elfmeterschießen gegen den Bezirksligisten SV Hilbeck. Damit träumen die Lippetaler schon vom Einzug in den Westfalenpokal. Den schaffen sie, wenn der SV Westfalia Soest das Endspiel erreicht und zudem Meister der Landesliga wird.
Kreispokal, Halbfinale: VfJ Lippborg – SV Hilbeck 7:5 n.E. (0:1, 2:2).
Die mehr als 150 Zuschauer am Sportplatz an der Breslauer Straße waren begeistert – sofern sie Anhänger der Heimmannschaft waren. Die unterklassige Mannschaft hatte dem Favoriten einen tollen Pokalfight geliefert, hätte zu Beginn sogar in Führung gehen können, doch ließen Andreas Nowotny, der bei einem Konter schon SVH-Keeper Nils Peuler umspielt hatte, dann aber an Remzi Ulas auf der Linie scheiterte, Jonathan Nordhues und Phil Rünker sehr gute Chancen aus.
Hilbeck hatte zwar mehr vom Spiel, kam aber lange nicht zu Chancen, spielte im letzten Drittel oft zu ungenau. Erst in der 38. Minute musste VfJ-Keeper Tim Gosing gegen Okan Özkara eingreifen; Sekunden später schoss Matteo Fichera vorbei.
Eben dieser Sturmtank des SV Hilbeck wurde in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gut im Strafraum angespielt, schirmte den Ball perfekt ab, drehte sich und netzte ein. Kurz zuvor war Ahmed Ouardis Kopfballaufsetzer nach einer Ecke über das Tor gegangen.
Trainerstimmen
Daniel Wiengarn (VfJ Lippborg): „Die erste Halbzeit fand ich sehr ausgeglichen, es war jetzt kein Riesenunterschied. Klar hatte Hilbeck mehr Ballbesitz, aber wir hatten zwei Riesenchancen. Da müssen wir eigentlich in Führung gehen. Dann bekommen wir zu einem doofen Zeitpunkt das 0:1 und dann kurz nach der Pause das 0:2, das natürlich wehtut. Aber wir haben Moral bewiesen, kommen zum Anschluss. Am Ende war es ein Riesen-Pokalfight und im Elfmeterschießen eine Lotterie. Wir freuen uns jetzt über das Finale, und über den Westfalenpokal glaube ich auch.“
Uwe Beck (SV Hilbeck): „Wir haben sie im Sack und lassen sie dann wieder ins Spiel kommen.“
Sieben Minuten nach der Pause aber war Ouardi erfolgreich, schob ein, nachdem Gosing einen Schuss von der linken Seite noch abgewehrt hatte. Der Favorit schien auf dem Weg zu einem sicheren Sieg, aber der Gastgeber gab (natürlich) nicht auf. Und bei einem Konter in der 67. Minute behielt der eingewechselte Christoph Peters kühlen Kopf, schoss über Peuler hoch ins kurze Eck. Dicke Chancen auf den Ausgleich blieben aber aus, während auf Hilbecker Seite Fichera mit einem Schuss an die Latte die Entscheidung vergab. Dann die 85. Minute: Wieder ist der VfJ vorne und Marcel Maduch köpft eine Flanke über Peuler hinweg zum umjubelten Ausgleich ein.
Alle Lokalsport-News aus dem Kreis Soest per Mail: Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter.
Nach einigen Minuten Nachspielzeit wegen einiger Blessuren ging es in die „Lotterie“ Elfmeterschießen. Und da zeigten die Gastgeber Nervenstärke. Peters, Henrick Hilmer, Nordhues, der im Winter aus Oestinghausen geholte Matthias Boldt und zum Schluss Hozdic verwandelten alle fünf Elfmeter für ihre Farben. Auf Hilbecker Seite hatte Sascha Schröder gleich den ersten Schuss an den Pfosten gesetzt. Da half es am Ende auch nicht mehr, dass Mats Benecke, Nika Amoev und Fichera für den Bezirksligisten trafen.
Lippborgs Trainer Daniel Wiengarn war natürlich hochzufrieden mit seiner Mannschaft. Bedient war hingegen SVH-Coach Uwe Beck nach der verspielten 2:0-Führung seiner Mannschaft.
⚽🏀 Folgen Sie unserer Sportredaktion auf Facebook. 🎾🏓
Übrigens hatten sich die beiden Vereine schon im Kreispokal 21/22 gegenübergestanden, da in der ersten Runde. Da hatte der SV Hilbeck mehr Glück, setzte sich nach Elfmeterschießen mit 9:8 durch – da noch als Landesligist beim B-Kreisligisten.
Elfmeterschießen: 3:2 Peters, Schröder Pfosten, 4:2 Hilmer, 4:3 Benecke, 5:3 Nordhues, 5:4 Amoev, 6:4 Boldt, 6:5 Fichera, 7:5 Hodzic.