A-Liga: Bremen stolpert, Lippetal schließt auf, Schwefe steigt nach 1:17 beim BVS ab - Krankenwagen-Einsatz

Als das Ergebnis aus Niederense (1:1 gegen Bremen) durchsickerte, gab es einen kurzen Jubelschrei. A-Ligist SC Lippetal hatte durch seinen eigenen 3:2-Erfolg gegen Büderich den Abstand auf den Rivalen auf einen Punkt verkürzt. SCL-Coach Alex Ninkovic war das egal, er begann direkt mit der knallharten Analyse: „Das war gegen den Ball nicht gut. Wir können das besser.“
SC Lippetal – BW Büderich 3:2 (3:2). Büderich trat ohne seine etatmäßige Offensive an und machte es den Gastgebern dennoch über 90 Minuten brutal schwer. Schon früh im Spiel packte Jakob Molleker den zum Tag passenden Sonntagsschuss aus. Sein Schlenzer mit Links aus gefühlt 25 Metern schlug oben im Knick ein. „Ein Traumtor“, sagte sein Trainer Dominik Koch. Lippetal schüttelte sich kurz und traf nur zwei Minuten später durch Marvin Wilczek zum 1:1 (8.).
Es entwickelte sich ein wildes Spiel. Mit der zweiten Chance ging Büderich wieder in Führung. In der Abwehr stimmte es beim SCL gar nicht: Maximilian Wrede stand am zweiten Pfosten nach einer Hereingabe blank und musste nur einschieben – 1:2 (16.). Alex Ninkovic war fuchsteufelswild „Wo seid ihr? Die Abstände sind zu groß“, schrie er nicht nur einmal zu seinen Mannen.
Welvers Malte Günther muss ins Krankenhaus
SV Welver – SpVg Möhnesee 2:2 (1:2). Christian Heimbring sorgte für ein frühes 0:2. Doch der SVW kam kurz vor Ende der ersten Halbzeit zurück. Athos Eickmann erzielte nach einer Ecke den Anschluss zum Halbzeitstand. Zwar starteten die Matrosen stark in der zweiten Hälfte, doch Heinrich Joubert gelang in der Schlussphase nach einer Ecke der Ausglich (85.). Kurz darauf sah Möhnesees Justus Eickhoff Rot, nach einem Foul als letzter Mann.
Möhnesee-Trainer Christopher Horstmann lobt die Mannschaft für den Einsatz: „Insgesamt waren wir die spielbestimmende Mannschaft und haben sehr gute Chancen herausgespielt. Welver kam nur durch Standards ins Spiel, da sehen wir nicht gut aus.“ Welvers Andre Kintscher sagte: „Das war ‘Not gegen Elend’. Wir sind weit weg von unserer normalen Leistung.“
Welvers Malte Günther verletzte sich kurz nach der Pause übel am Knie, er wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gefahren.
Die kannten nur eine Richtung – nach vorne. Nach Foul an Geisler gab es Elfmeter für die Gastgeber, doch Wiemann hielt gegen Daoud (22.). Besser machte der Goalgetter es elf Minuten später, als er aus spitzem Winkel ausglich. Endgültig gedreht hat das Spiel Caner Durucan, dessen gedachte Flanke mit links immer länger wurde und Wiemann falsch einschätzte. Der Ball schlug hinten ein, Lippetal führte (39.).
Die Pause nutzten beide Teams zum Ordnen. Das gelang defensiv, denn Tore fielen keine mehr. Alleine Wrede hätte für BW das Spiel drehen können. Einmal rettet Barrios Vives auf der Linie (50.), dann scheiterte Büderichs Bester an seinen Nerven. Apropos Nerven. Die spielten laut Ninkovic eine große Rolle. „Das hat man gesehen, wir waren nicht kompakt“, war er trotz des Sieges nicht so happy. Dominik Koch war indes zufrieden. „Mehr geht momentan nicht, die Gegentore waren zu einfach.“ Ein Unentschieden wäre nicht unverdient gewesen.
Tore: 0:1 Molleker (6.), 1:1 Wilczek (8.), 1:2 Wrede (16.), 2:2 Daoud (33.), 3:2 Durucan (39.). Bes. Vork.: Daoud verschießt Foulelfmeter (22.).
TuS Niederense – TuS Bremen 1:1 (0:0). Ein Ausrutscher im Meisterschaftsrennen passiert ist dem TuS Bremen im Derby beim TuS Niederense – und doch hat das Team von Trainer Eren Temiz dank des Punktgewinns beim 1:1 noch immer den Aufstieg selbst in der Hand. Denn: Dieser eine Punkt lässt die Bremer die Tabelle hauchdünn vor dem SC Lippetal weiter anführen. „Die Mannschaften spielen jetzt alle sehr defensiv gegen uns, wir haben deshalb kaum Raum“, macht Temiz aktuell einen Unterschied zu den vielen Torspektakeln seines Teams über weite Strecken der Saison aus.
Das Derby war dabei durchaus ausgeglichen. So hätte Stanley Joseph die Bremer früh in Führung bringen können, auf der anderen Seite hatte Sam Diekmann die große Möglichkeit zum 1:0 – sein Treffer wurde wegen Abseitsstellung zurückgepfiffen (28.). Die Führung für Niederense fiel aber im zweiten Durchgang durch Marius Langesberg (55.), Lewis Walsh-Trick hätte beinahe erhöht (69.). Dann aber kam Bremen durch eine starke Einzelaktion durch Mergim Megjuani zurück (73.), weitere Chancen – unter anderem durch Joseph – ließ der Spitzenreiter jedoch ungenutzt.
„Für uns ist es ein Achtungserfolg“, freut sich Niederenses Spielertrainer Ardian Nrecaj. Allerdings sei „mehr drin gewesen für uns“ – ein Sieg hätte sich sein Team verdient gehabt.
Tore: 1:0 Langesberg (55.), 1:1 Megjuani (73.).
Bes. Vork.: Gelb-rote Karte gegen Kleis (Niederense/89.), rote Karte gegen Megjuani (Bremen/nach Abpfiff).
BV Bad Sassendorf – TuS Schwefe 17:1 (8:1). Der Schwefer Abstieg steht fest. Schwefes Trainer Klaus Pfeifer sagte: „Insgesamt sind 18 Spieler ausgefallen. Ich musste fünf Mann einsetzen, die in der Zweiten durchgespielt hatten, zudem haben uns Alte Herren holfen. Dennoch sind wir nur zu zehnt angetreten. Von mir ein Respekt an alle, die aufgelaufen sind.“
Dieser Verein stellt seine Neuzugänge vor und gibt sich eine neu Ausrichtung
Der BVS reduzierte sofort auf zehn Aktive, passte die Spielerzahl, als die Gäste im Verlaufe der Partie noch zwei Spieler durch Verletzungen verlor, weiter an. Mathis Osterhoff erzielte aus 40 Meter mit einem „Tor des Monats“ über Keeper Potthast hinweg den Ausgleich. g
Tore: 1:0 Foerster (1.), 1:1 Osterhoff (7.), 2:1 Martens (11.), 3:1 Hass (13.), 4:1 Martens (15.), 5:1 Hass (24.), 6:1 Wandzioch (28.), 7:1 Marnat (30.), 8:1 Martens (35.), 9:1 Schlüter (47.), 10:1, 11:1 Marnat (48., 51.), 12:1 Foerster (53.), 13:1 Hass (55.), 14:1 Martens (60.), 15:1 Hass (62.), 16:1 M. Tyrala (67.), 17:1 Hass (73.).