Das wissen auch die Westönner, die nach dem Trainerwechsel von Patric Bals zu Klaus Borghardt gegen die TuS Wickede zumindest einen Punkt holten – auch wenn der ärgerliche Ausgleich in der Nachspielzeit nachhallt. „Die Jungs haben geackert. Man hat aber auch gesehen, dass nach 70 Minuten die Kraft weg war. Da müssen wir eine Schüppe drauflegen“, nimmt Borghardt seine Spieler in die Pflicht, die Kondition zu steigern. „Ich werde aber jetzt nicht mitten in der Saison in den Wald gehen“, so Borghardt augenzwinkernd weiter. Ziel in Neuengeseke sei es, mindestens einen Punkt zu holen. „Es gilt jetzt klipp und klar, dranzubleiben, wir dürfen also nicht verlieren“, weiß der neue Coach um die Bedeutung. Er wolle zunächst taktisch abwartend agieren, um zu „sehen, was Neuengeseke so macht.“ Da die RWW-Bezirksliga-Mannschaft bereits am Freitag im Einsatz war, hofft Borghardt auf Verstärkungen von oben.
SV Welver – BV Sassendorf, So, 15 Uhr, Sportzentrum. „Ich habe Sassendorf gesehen, als sie in Soest dominiert haben. Das ist schon ein in jeder Hinsicht starkes Team“, sieht Welvers Trainer Robert Preker seine Elf gegen den Tabellenführer natürlich als klaren Außenseiter. „Wir werden aber alles probieren. Wenn alles optimal läuft und wir das Spiel lange offen halten...“, gibt er die Punkte aber natürlich nicht kampflos verloren. Auf jeden Fall werde seine Mannschaft erst einmal versuchen, defensiv sicher zu stehen. „Wir haben uns auf das Pressing des BVS vorbereitet“, so Preker.
Brusciano: „Fokussiert in das Spiel gehen“
BVS-Übungsleiter Luigi Brusciano will den SV Welver nicht unterschätzen. „Wir gehen fokussiert in das Spiel. Tabelle hin oder her, das ist ein Gegner wie jeder andere. Und Welver wird sicher mit breiter Brust auftreten nach seinem Sieg in Sönnern. Wir sind gewarnt.“
BV Sassendorf II – SVW Soest II, So. 12.30 Uhr, Kunstrasen Steinmickerweg. „Grundsätzlich wäre das ein Pflichtsieg“, sagt Soests Trainer Holger Bosmans, der aber einschränkt, „dass ich noch nicht weiß, wer Sonntag zur Verfügung steht.“ Denn viele Spieler sind fraglich und schon „seit Monaten“ beklagt er eine schlechte Trainingsbeteiligung.
Dennoch: „Wir wollen auf jeden Fall unser Spiel durchziehen, wir haben genügend Qualität im Kader“, so Bosmans. Wie genau die Marschroute aussehen wird, hänge aber natürlich vom Personal ab; er muss wohl Anleihen bei der „Dritten“ nehmen. Den Aufsteiger BVS schätzt Bosmans als erfahrene Mannschaft ein.
Jens Gieseke vom Gastgeber erwartet „gegen eines der Topteams der Liga“ natürlich eine schwere Aufgabe. „Die sind jung und ambitioniert, viele haben in der Jugend höherklassig gespielt“, ergänzt er.
SC Sönnern – SuS Günne, So, 15 Uhr, Zum Türkenplatz. Gemessen an den eigenen Ansprüchen blamierten sich beide Teams in der Vorwoche. Der SC Sönnern verlor trotz optischer Überlegenheit gegen Welver mit 0:1 und Günne kassierte daheim gegen Hovestadt ein desaströses 2:8, lag nach einer Stunde 0:8 hinten. Da haben beide Teams etwas gutzumachen.
„Wir tun uns etwas schwer“, fand SCS-Spielertrainer Frank Vollenberg eine passende Beschreibung für die aktuelle Lage. Spätestens nach dem 0:1 gegen Welver ist der Zug zur Spitzengruppe abgefahren. „Wir müssen uns noch finden. Durch die vielen Ausfälle haben es die jungen Nachrücker schwer, werden teilweise ins kalte Wasser geschmissen“, kann Vollenberg die Lage ganz gut beurteilen. Er erwartet gegen Günne ein enges Spiel, zumal es personell nicht gut aussieht.
„Wir haben noch einmal über das letzte Spiel gesprochen und es dann abgehakt. Wichtig ist, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigt“, sagt SuS-Trainer Michael Knobloch, der erneut große personelle Probleme hat.
SC Lippetal – TuS Niederense, So, 15 Uhr, Hauptplatz Diestedder Straße. Mit guten Ergebnissen gegen die zwei anderen Topteams hat sich der TuS den Respekt von Lippetals Trainer Ralf Butterweck verschafft. „Wer gegen Sassendorf 2:2 und in Soest 0:0 spielt, der muss Qualität haben“, befindet der SCL-Trainer. Auf der anderen Seite ist der SCL für TuS-Trainer Michael Gerbracht der Top-Favorit auf die Meisterschaft.
Bei aller gegenseitigen Wertschätzung ist Butterweck aber auch klar fokussiert: „Wenn wir mit Sassendorf Schritt halten wollen, müssen wir unsere Heimspiele gewinnen“, fordert der Trainer einen Dreier. Dabei ist ihm klar, dass es ein Geduldspiel werden kann, denn Niederense steht – bis auf eine Ausnahme – sehr stabil in der Abwehr. „Wir werden uns schon etwas einfallen lassen“, schmunzelt Butterweck, ohne näher darauf einzugehen.
Für Gerbracht ist die Partie in Herzfeld das einfachste Spiel der Saison. „Wir gastieren bei der besten Mannschaft, niemand erwartet etwas von uns“, sagt der TuS-Trainer, der damit jeden Druck von der Mannschaft nimmt.
TuS Wickede – SuS Scheidingen, So, 15 Uhr, Im Ohl. Ein Kumpelduell steht am Sonntag an – mit Wette. Wickedes Trainer Tobias Walter war Trauzeuge bei Scheidingens Trainer David Pyka. „Wir gehen Sonntagabend Pizza essen – und der Verlierer muss bezahlen“, sagt Pyka.
Das 4:2 der Gäste gegen den BV Bad Sassendorf II war für Scheidingen wichtig und ein Stimmungsaufheller. Nach dem zweiten Saisonsieg stehen nun in Wickede und gegen Neuengeseke weitere Partien gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte an – wobei Pyka davon überrascht ist, dass die TuS sich in diesen Gefilden befindet.
„Wir gehen ein bisschen optimistischer in die Partie gegen Gegner, die unsere Kragenweite sind. Wickede ist trotz der Ausfälle offensiv gut besetzt, Wir wollen gut stehen und gut kontern“, erklärt Pyka.
Die Gastgeber müssen eine komplette Mannschaft (elf Spieler) ersetzen. „Scheidingen ist ein sehr unangenehmer Gegner, da sie defensiv sehr kompakt stehen und sehr diszipliniert spielen. Unsere Lage wird sich erst durch einen Sieg verbessern und diesen müssen wir erzwingen. Das werden wir am Sonntag natürlich wieder angehen“, sagt TuS-Coach Tobias Walter, der auf den zweiten Saisonsieg hofft.
Höinger SV – SpVg. Möhnesee, So, 15, Hüstener Berg. Der 14. empfängt den Vierten. Möhnesee kann mit starkem Umschaltspiel punkten, Höingen muss in der Chancenverwertung besser werden. Beide Trainer wollen drei Punkte.
Möhnesees Coach wird Höingen nicht unterschätzen. „Der aktuelle Tabellenplatz des HSV sagt nichts über die Qualität der Mannschaft aus. Denn auch in Höingen hat man sich in der Pause gut verstärkt“, so Christopher Horstmann. „Wir haben eine gute Trainingswoche hinter uns. Ich finde es toll, wenn wir den Gegnern mal zeigen können, dass wir auch gegen gute Gegner gewinnen. Wir wollen ein gutes Spiel machen und nach Möglichkeit die drei Punkte mitnehmen.“
Justin Schlütermann, Kapitän des Höinger SV, vertrat den urlaubenden Chefcoach Frank Jesse-Verletis. Allerdings wird der Trainer am Sonntag pünktlich an der Linie stehen. „Wir stellen eine gute Truppe auf den Platz und hauen alles rein, um die drei Punkte zu holen. Wir wollen Möhnesee ärgern und dazu Selbstvertrauen tanken. Wir haben in den letzten Spielen gut gespielt, nur die Trefferquote muss bei uns einfach erhöht werden“, so der Kapitän der Höinger.