Doch spätestens mit der Hereinnahme von Mike Tyrala im zweiten Durchgang bekam Sassendorf mehr Struktur im Aufbauspiel. Beide Tore der Gäste fielen nach dem ähnlichen Schema – langer Diagonalball auf Wandzioch. Zunächst dribbelte er noch einen Gegenspieler aus und traf mit Links, dann versenkte er den Ball eiskalt nach Tyrala-Pass zum Ausgleich – alles binnen zwei Minuten. Sassendorf versuchte alles, doch Niederense verteidigte leidenschaftlich und ließ kaum etwas zu. Entsprechend zufrieden war Michael Gebracht: „Der Punkt ist hochverdient. Wir haben bewiesen, dass es kein Zufall ist, dass wir ungeschlagen sind.“
Luigi Brusciano erkannte die kämpferische Leistung der Gastgeber an, stellte dennoch fest: „Spielerisch waren wir klar besser, aber es war schwer auf dem Platz. Ein Sieg wäre hochverdient gewesen. Das 0:2 war eine neue Situation, die wir angenommen haben.“ Auch wenn es erst der 4. Spieltag ist – die Tabellenführung ist futsch. Dank überragend kämpfender Niederenser. - Tore: 1:0 Hering (27.), 2:0 Kleine (32.), 2:1 Wandzioch (63.), 2:2 Wandzioch (65.).
SuS Günne – TuS Wickede 3:3 (3:1). Der Ärger war groß beim Gastgeber. Denn nach Auffassung von Trainer Michael Knobloch hätte alle drei Gegentreffer nicht zählen dürfen. Vor allem der Elfmeter zum 3:3 brachte Knobloch auf die Palme.
Doch der Reihe nach: Es entwickelte sich von Beginn an ein flottes Spiel. Wickede dominierte die erste Halbzeit und ließ reihenweise Chancen liegen, vor allem in der Anfangsphase. In der trafen aber die Hausherren – Lars Wertschulte brachte seine Farben per Distanzschuss in Führung. Wickede reagierte aber gut, kam nur fünf Minuten später zum Ausgleich durch Seifried und hatte auch danach die besseren Chancen.
„Wir haben aber das Spiel voll angenommen“, lobte Knobloch sein Team nachher. Das 2:1 durch Puppe und das 3:1 Brandenburg noch vor der Pause ließ Günne auf der Siegerstraße erscheinen. Doch zunächst verkürzte erneut Seifried aus abseitsverdächtiger Position, dann kam es zu jener Entscheidung, die Knobloch so aufregte: „Unser Abwehrspieler grätscht den Ball Richtung Torwart und der Stürmer fällt über das Bein. Den darf man einfach nicht geben.“
Sein Gegenüber Tobias Walter sah die Szene anders: „Da kann er froh sein, dass es kein Rot ist.“ Marchese war es egal, er verwandelte zum 3:3-Ausgleich. „In der zweiten Halbzeit war es zu wenig von uns, das 2:3 aber ein Hallo-Wach-Effekt. Trotzdem bin ich mit Leistung heute nicht ganz zufrieden“, so Walter in der Analyse. - Tore: 1:0 Werthschulte (13.), 1:1 Seifried (18.), 2:1 Puppe (35.), 3:1 Brandenburg (45.), 3:2 Seifried (80.), 3:3 Marchese (86./Foulelfmeter).
SC Lippetal – SV Welver 7:0 (3:0). Das Ergebnis klingt wie eine Klatsche, doch beide Trainer waren sich einig, dass die Gäste zumindest eine Stunde gut im Spiel waren und ein 4:0 am Ende auch in Ordnung gegangen wäre. Welver hat zwar drei Punkte auf dem Konto, doch bei inzwischen 24 Gegentoren, also sechs im Schnitt, muss sich SVW-Trainer Robert Preker etwas einfallen lassen.
Die Elf von Trainer Ralf Butterweck übernahm mit diesem hohen Sieg die Tabellenführung, doch nach vier Spieltagen sei dies ohne wert, wie der SCL-Coach sagt. Immerhin erfüllte sein Team die Pflichtaufgabe ganz solide und ist weiter ungeschlagen. „Wir haben das ordentlich gemacht. Wobei ich sagen muss, das Welver eine Stunde gut im Spiel war“, gab es auch ein Lob an den Gast. - Tore: 1:0 Lutter (3.), 2:0, 3:0, 4:0 Daoud (17., 31., 61.), 5:0 Geisler (70.), 6:0 Kourouma (78.), 7:0 Geisler (85.).
SC Sönnern – SC Neuengeseke 6:1 (2:0). Köpfchen gezeigt hat Frank Vollenberg beim deutlichen und nie gefährdeten 6:1-Heimsieg seines SC Sönnern gegen Neuengeseke – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn drei seiner starken vier Tore hat der Spielertrainer mit dem Kopf erzielt. Die weiteren Treffer gelangen Julius Lohmann. „Das tat gut heute“, sagt der Vierfachtorschütze über den zweiten Sieg im vierten Saisonspiel. Denn: Vor allem die Art, wie sein Team aufgetreten ist, hat Vollenberg gefallen. „Das war eines der besseren Spiele, wir waren sehr dominant“, so der Spielertrainer, der deshalb von einer Leistungssteigerung sprach. „Den Schwung möchten wir jetzt mitnehmen“, blickt er daher hoffnungsvoll auf die nächsten Begegnungen.
In den ersten zehn Minuten spielte Neuengeseke gut mit, knickte nach dem frühen Doppelschlag von Vollenberg (10./18.) aber etwas ein. Was die Gäste ärgerte. „Beide Tore waren klar abseits“, monierte SCN-Trainer Pietro Peters. Doch egal, wie die Tore fielen: Neuengeseke half selbst tatkräftig mit, dass Sönnern gleich sechs Mal traf. „An vier Toren waren wir selbst beteiligt“, erklärt Peters. - Tore: 1:0/2:0 Vollenberg (10./18.), 3:0 J. Lohmann (58.), 4:0 Vollenberg (68.), 4:1 El Abdi (72.), 5:1 Vollenberg (78.), 6:1 J. Lohmann (85.).
RW Westönnen II – SuS Scheidingen 1:2 (0:2). Während für die Gastgeber der Fehlstart perfekt ist, kann der SuS durchschnaufen. Beide Teams, die vor dem Spieler nur einen Punkt hatten, waren optimistisch ins Spiel gegangen.
In der Anfangsphase dominierten die Gastgeber mit viel Einsatz und Zweikampfstärke. „Damit haben sie uns ein bisschen überrascht“, sagte SuS-Trainer Tim Brans, lobte aber auch, dass sein Team die Spielkontrolle nach und nach übernahm: „Wir waren nach einer guten Viertelstunde tonangebend, hatten gute Chancen. Spielerisch war das auch okay.“
Die Halbzeitführung nach Toren von Tobias Schulte (35.) und Niklas Haas (42.) war verdient, den Treffern lagen aber auch Fehler der Gastgeber zugrunde, wie RWW-Trainer Patrick Bals befand: „Wir machen nach gutem Beginn wieder zu viele Fehler und es dem Gegner zu einfach, haben zu wenig Engagement gezeigt“, so Bals, der in der Pause offensichtlich die richtigen Worte fand; denn sein Team war anschließend wieder im Spiel. Bals sprach von einer Vollgas-Veranstaltung“, Brans ärgerte sich, dass sein Team die Konter nicht nutzte und es so durch Mohrs Anschlusstreffer noch spannend wurde. - Tore: 0:1 Schulte (35.), 0:2 Haas (42.), 1:2 Mohr (78.).
SpVg Möhnesee – SV Westfalia Soest II 1:2 (0:0). Die SpVg. Möhnesee wollte im Durchgang eins mehr, scheiterte jedoch häufig am starken Soester Schlussmann. Somit ging es torlos in einer starken Partie in die Kabinen. Die Soester Reserve kam stärker zurück auf den Platz und übernahm direkt das Offensivspiel. Ein Freistoß wie aus dem Lehrbuch führte zum 0:1. Den Ball aus dem rechten Halbfeld köpfte der eingewechselte Mic Degner ein (47.). Jannis Vökel erhöhte in der 78. Minute per Distanzschuss aus 0:2.
Holger Bosmans, Trainer der Soester Reserve, lobte sein Team für die zweite Hälfte: „Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir verdient gewonnen.“ Möhnesees Coach Christoph Horstmann sah eine positive Entwicklung seines Teams: „Wir haben zwar versäumt, konsequent in der Offensive zu sein und gefährlich vor das Tor zu kommen. Wir waren aber gut im Spiel, verpennen aber die zweite Halbzeit.“ - Tore: 0:1 Degner (47.), 0:2 Völkel (78.), 1:2 FE J. Schröder(88.).
Germania Hovestadt – Höinger SV 3:2 (1:0). Bis zur 92. Minute lagen die Gastgeber gegen den Höinger SV mit 1:2 zurück, drehten das Spiel aber durch ein Kopfballtor von Marc Sehrbrock (90.+2) und einen Abstauber von Hussein Maghame (90.+3). „Es war nervenaufreibend, im Hinblick auf den Spielverlauf ein bisschen glücklich, aber unter dem Strich verdient“, sagt Germania-Trainer Christian Klotz.
Während Christian Klotz hofft, mit dem ersten Sieg „den Bock umgestoßen zu haben“, war HSV-Trainer Frank Jesse-Verletis bedient. „Ich hätte mich geschämt, wenn wir hier Punkte mitgenommen hätten“, sagt er deutlich. Bis auf wenige Ausnahmen sei die Vorbereitung schlecht gewesen, zudem „passte die Einstellung von der ersten Minute an nicht.“ - Tore: 1:0 Bergen (18.), 1:1/1:2 T. Sauer (50./82.), 2:2 Sehrbrock (90.+2), 3:2 Maghames (90.+3).
BW Büderich – BV Bad Sassendorf II 5:0 (1:0). In der bisherigen Saison gelang es dem Aufsteiger BV Bad Sassendorf II, hohe Niederlagen zu vermeiden und teilweise sogar zu punkten. Dieses Wochenende jedoch lief es anders, nachdem die Mannschaft um Trainer Jens Gieseke mit einem 0:5 (0:1) nach Hause fuhr.
„Am Ende ist es natürlich eine gerechte Niederlage, auch wenn ein bisschen zu hoch. In der ersten Hälfte hatten wir noch Chancen auf den Ausgleich, aber gerade zum Ende hin, wenn dann die Kräfte schwinden und man wenig Personal auf der Bank hat, wird es schwierig”, fasste Gieseke das Spiel zusammen.
„Wir sind insgesamt zufrieden, natürlich findet man als Trainer immer Kleinigkeiten, die es zu kritisieren gibt”, sagte der Büdericher Trainer Felix Böhmer. - Tore: 1:0 Risse (8.), 2:0 Ruhrmann (56.), 3:0 Lorant (82.), 4:0 Kiko (84.), 5:0 Günes (90.)