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Kreisliga A: Revanchegelüste, 9-Punkte-Spiel und BVS vor Sprung an die Spitze

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Von: Thomas Müller, Benedikt Schulte, Frank Zöllner, Sebastian Heinke

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Fußball, Kreisliga A: SuS Günne - SuS Scheidingen 1:1
Prunkstück Defensive: Sowohl dem SuS Scheidingen (Spielszene gegen Günne) als auch dem TuS Niederense fällt das Toreschießen schwer. © Sebastian Heinke

Das 1:12 aus dem Hinspiel will der SV Welver gegen Höingen gerne ausmerzen. Lippetal und Bad Sassendorf spielen im Fernduell um die Spitze und Scheidingen bittet Niederense zum Kellerduell.

Scheidingen/Niederense – Dieses Kellerduell hat es in sich. Für beide Teams ist es zum Jahresabschluss richtungsweisend. Vor allem die Gastgeber stehen nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen unter Druck.

SuS Scheidingen – TuS Niederense, Sonntag, 14.30 Uhr, Bispingwald.

Es ist das Duell zweier offensivschwacher Mannschaften. Scheidingen stellt mit 16 erzielten Toren den schlechtesten Angriff, Niederense gelangen nur vier Treffer mehr. Ein Offensivspektakel ist nicht zu erwarten, Prunkstücke sind die Defensivreihen.

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Das weiß auch SuS-Trainer Tim Brans, der seine Mannschaft in die Pflicht nimmt und den verpassten Chancen in Büderich nachtrauert: „Das war unsere beste Saisonleistung und da müssen wir eigentlich 4:0 führen.“ Er glaubt weiterhin an sein Team – und das an ihn und seinen Trainerkollegen David Pyka. „Die Jungs sind voll dabei. Es muss und wird sich irgendwann auszahlen“, ist Brans zuversichtlich. Er hofft, dass der Knoten vor allem im Angriff platzt und dass das nötige Spielglück kommt: „Das braucht man in unserer Situation halt auch mal.“

Der Bedeutung des Spiels ist man sich auf Niederenser Seite bewusst. „Es ist sogar ein Neun-Punkte-Spiel“, sagt Niederenses Trainer Michael Gerbracht. „Wir können den Abstand auf Scheidingen auf neun Punkte ausbauen“, erklärt Gerbracht seine These. Er setzt auf eine stabile Defensive und offensive Momente. Das habe zuletzt gegen Westönnen (3:0) super geklappt: „Die Tore waren alle gut herausgespielt.“

BV Bad Sassendorf – SuS Günne, So, 14.30 Uhr, Kunstrasen.

Weil das Spiel des SCL in Neuengeseke wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt wurde, kann der BVS mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen.

Der Tabellenzweite will nach seinem Last-Minute-Sieg in Sönnern nachlegen und den Druck auf Spitzenreiter SC Lippetal hochhalten. „Was anderes bleibt uns ja nicht übrig“, sagt BVS-Trainer Luigi Brusciano, der hofft, dass sein Team die Torchancen besser nutzt als zuletzt und so das Spiel früher in ruhigere Bahnen lenken kann. „Wir wollen früh für klare Verhältnisse sorgen, auch wenn Günne mit dem Rücken zur Wand steht. Das Gute ist ja, dass wir uns die vielen Chancen erspielen“, sagt der BVS-Coach. Allerdings spricht er von einer schwierigen Trainingswoche, da der Platz wegen des Schnees nicht so nutzbar war wie gewünscht.

Den Gästen gehen vor dem letzten Spiel des Jahres die Spieler aus. Aber immerhin haben sie beim 3:1 gegen den SVW Soest II erstmals unter Interimscoach Carsten Becker gepunktet und sich aus dem größten Abstiegs-Schlamassel befreit.

„Bad Sassendorf ist klarer Favorit. Wir werden auf jeden Fall mit einem Rumpfkader antreten müssen. Wir wollen aus einer kompakten Defensive Bad Sassendorf möglichst lange ärgern. Das wird aber schwer, aber vielleicht gelingt uns eine Überraschung“, sagt Becker.

SC Neuengeseke – SC Lippetal, abgesagt.

Die Absage kam am Sonntagvormittag. Der Kunstrasen in Neuengeseke ist gesperrt.

SV Welver – Höinger SV, So, 14.30 Uhr, Buchenwaldstadion.

Die einen erinnern sich voller Freude, die anderen mit Grausen an das Hinspiel zurück. An einem Freitagabend im August zerlegte der Höinger SV den SV Welver mit 12:1. Vier Monate später steht beim SVW ziemlich viel auf dem Kopf. Erst wurde Trainer Preker entlassen, dann 2:1 bei der SpVg. Möhnesee gewonnen – und die Rote Laterne abgegeben. „Die Stimmung hat sich auf jeden Fall gelockert. Wir sind positiver gestimmt. Dieser Sieg hat gut getan“, sagt Interims-Spielertrainer Viktor Neumann.

Kreisliga A: Höinger SV - SV Welver (7:1).
Davon lief der Höinger SV dem SV Welver im Hinspiel, gewann am Ende mit 12:1. © Sebastian Heinke

„Das Spiel bereit mir ziemlich viele Sorgen. Welver ist neu gespritzt und der Sieg in Körbecke ließ aufhorchen“, sagt HSV-Trainer Frank Jesse-Verletis, der auch den Kantersieg abhaken will: „Der Hinspiel-Sieg darf in den Köpfen gar nicht mehr existieren“, schärft er die Sinne.

Neumann nimmt aus dem Hinspiel keine Revanchegelüste mit, sondern warnt vielmehr: „Da hat man gesehen, was Höingen kann.“ Deswegen warnt er seine Mitspieler auch davor, „übermütig zu werden nach dem Sieg“, hofft aber, dass nun von der Einstellung her ein Ruck durch das Team geht. Für Stammkeeper Dudek, der nach der Entlassung von Preker/Bannert nicht mehr im Tor steht, geht erneut Markus Rokosa zwischen die Pfosten. Ansonsten beklagt Neumann eine ziemlich lange Ausfallliste im ohnehin kleinen Kader.

Der Höinger SV tritt, obwohl nur 13 Spieler zur Verfügung stehen und es eine Anfrage auf Spielverlegung an Welver gab, mit breiter Brust nach sechs Pflichtspielsiegen in Serie auf. „Platz fünf gefällt uns gut und wir wollen einen Dreier einfahren im letzten Spiel des Jahres. Wir haben immer noch eine schlagkräftige Truppe, sollten das Spiel aber mit bedacht angehen, um eine Blamage zu vermeiden“, mahnt Jesse-Verletis abschließend.

TuS Wickede – Germania Hovestadt, So, 14.30 Uhr, Kunstrasen im Ohl.

Sein letztes Spiel an der Seitenlinie als Interims-Trainer bestreitet Daniel Horstschäfer für die Germanen aus Hovestadt. Für ihn übernimmt Daniel Rohde ab Januar.

„Wir haben das sehr gerne gemacht. Für mich persönlich war es eine Herzensangelegenheit, weil Hovestadt mein Verein ist. Es hat auch sehr viel Spaß gemacht, mal wieder an der Front zu stehen“, sagt Horstschäfer rückblickend. Er will sich mit einem Sieg wieder in die zweite Reihe als sportlicher Leiter verabschieden. Gegen die Wickeder hat Hovestadt auch noch zwei Rechnungen offen. Sowohl in Meisterschaft als auch im Pokal unterlag man knapp. „Wir wollen einen guten Jahresabschluss“, so Horstschäfer.

Den wünscht man sich auch in Wickede, das ein verkorkstes halbes Jahr hinter sich hat. „Das fing in der Vorbereitung an und zog sich wie ein Faden durch die Serie“, so Tobias Walter, der sich seine ersten Monate in Wickede sicher anders vorgestellt hat. Dennoch sagt er: „Die Leistung war oft okay, nur die Punkteausbeute eben nicht“, so Walter, der sein Team durchaus zurecht im Tabellenkeller sieht. Um aus diesem raus zu kommen steht für ihn fest: „Wir müssen Sonntag gewinnen.“

SVW Soest II – BW Büderich, So, 12.30 Uhr, Kunstrasen Jahnstadion.

Die Formkurven der beiden Teams zeigen in unterschiedlichen Richtungen. Seit Ende September ist Soest II ohne Sieg, verlor in dieser Zeit siebenmal bei zwei Remis, während Büderich die jüngsten sieben Partien allesamt gewonnen hat. Aber der jüngste Auftritt beim schmeichelhaften 3:1 gegen SuS Scheidingen hat dem erkrankten BWB-Spielertrainer Dominik Koch nicht gefallen. „Da hatten wir das Glück einer Mannschaft, die oben steht. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt Koch. „Wenn wir die gleichen Fehler in der Abwehr gegen Soest machen, werden die bestraft“, ist er sich sicher.

Soests Reservetrainer Viktor Müller geht von einem schweren Spiel gegen den Tabellendritten aus, auch wenn trotz der jüngsten Negativserie nicht alle Partien schlecht waren. „Auch bei uns sind viele Spieler krank, wir müssen das Abschlusstraining abwarten und uns in die Winterpause retten.“

RW Westönnen II – SpVg Möhnesee, So. 14.30 Uhr, Sportplatz am Bahndamm.

Heimspiele liefen zuletzt gut für die Westönner Reserve: 6:2 gegen Günne, 5:2 gegen Hovestadt. Klar also, dass die Westönner um Trainer Klaus Borghardt guter Dinge sind, wenn sie daheim ins letzte Spiel des Jahres gehen. Immerhin geht es darum, die zwischenzeitlich nach Welver weitergereichte „Rote Laterne“ des Tabellenschlusslichts wieder abzugeben.

Fußball, Kreisliga A Soest: SV Welver überrascht mit Sieg bei SpVg. Möhnesee
Die SpVg Möhnesee (blau) verlor vergangenes Wochenende überraschend gegen Welver, steht nun bei Westönnen II unter Druck. © Marcel Kroel

„Es ist das letzte Spiel vor der Winterpause und wir müssen gewinnen, um weiterhin dranzubleiben“, sagt Borghardt. Er befürchtet, dass Möhnesee anders auftreten wird als zuletzt bei der Niederlage gegen Welver: „Doch wir müssen auch anders auftreten und aus einer sicheren Verteidigung unser Spiel machen. Es ist wichtig, dass wir konstant hellwach sind.“

Die Gäste wollten nach einem guten Abschluss der Hinrunde weitermachen, dann gab es die Niederlage gegen Welver. „Wir haben gegen Welver unsere Lektion gelernt und haben unter der Woche versucht, das aus den Köpfen zu bekommen. Natürlich wollen wir das letzte Spiel vor der Winterpause gewinnen und für einen positiven Jahresabschluss sorgen“, sagt SpVg-Trainer Christopher Horstmann.

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